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Geldblog: Vorsorge
Lohnt es sich, eine zweite Säule 3a zu eröffnen?

Eine gestaffelte Auszahlung der Guthaben aus der Säule 3a hat in vielen Kantonen den Pluspunkt, dass Sie so deutlich weniger Steuern zahlen müssen.
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Ich hatte die Frankly-App für die Säule 3a heruntergeladen und meine Vorsorgegelder für 2020 direkt da einbezahlt mit der Anlage Strong 75 Index. Nun möchte ich das 3a-Vorsorgekonto bei meiner Bank auflösen
und die Gelder auch auf die App transferieren. Was ist Ihrer Meinung nach vorteilhafter: Eine zweite Säule 3a mit diesem Geld zu eröffnen und zum Beispiel den Fonds 75 wählen, aber aktiv? Die Gebühren sind ja
dieselben. Oder empfiehlt sich, alles auf eine Säule zu transferieren? Und würden Sie den Investitionsmodus selbständig wählen?
Leserfrage von C.M.

Ich würde für die Überweisung Ihres bestehenden Vorsorgegeldes, das Sie momentan noch auf Ihrer Bank haben, ein zweites Konto bei Ihrer Franky-App einrichten. Nun weiss ich natürlich nicht, wie viel Geld Sie dort im Rahmen der steuerbegünstigen Säule 3a angespart haben. Aus meiner Sicht lohnt es sich aber, dass man bei der Säule 3a mehrere Konten führt, da Sie sich damit die Option schaffen, dass Sie die Gelder aus der 3. Säule später beim Bezug gestaffelt auszahlen können. Eine gestaffelte Auszahlung hat in vielen Kantonen den Pluspunkt, dass Sie so deutlich weniger Steuern zahlen müssen.

Allerdings gibt es bei den diesbezüglichen Steuerregelungen von Kanton zu Kanton Unterschiede. Meistens aber führt eine gestaffelte Auszahlung zu einer Steuerersparnis. Wichtig ist aber, dass man frühzeitig die Weichen richtig stellt. Wenn das Geld einmal auf einem Säule 3a-Konto liegt, kann es nicht mehr als Teilbetrag bezogen werden. Ein Säule 3a-Konto kann immer nur als Ganzes transferiert oder bezogen werden. Sie können jederzeit mit ihrem Vorsorgegeld die Bank wechseln, müssen aber immer das gesamte Konto transferieren und dürfen nicht nur einen Teilbetrag hin-und -herschieben. Darum würde ich das Geld, das noch auf Ihrer Bank liegt, nicht auf das erste Frankly-Konto einzahlen, sondern für diesen Zweck ein zweites Frankly-Konto eröffnen und das Kapital dorthin schicken lassen.

Gebührenmässig spielt es für Sie keine Rolle. Sie bezahlen immer die gleiche Pauschalgebühr, haben aber später die wichtige Möglichkeit eines gestaffelten Bezugs. Ähnlich verfahren würde ich auch punkto Fonds- bzw. Strategiewahl. Auch da würde ich nicht alles nur auf eine Karte setzen. Da Sie beim ersten Konto die Strategie 75 Index gewählt haben – also einen passiven Fonds, der den grössten Teil des Kapitals in Aktien investiert – würde ich für das zweite Konto einen anderen Fonds bzw. eine andere Strategie wählen. Sie könnten entweder wie von Ihnen angedacht den Strong 75 Active-Fonds nutzen oder aber allenfalls sogar den Extreme 95 Index, der fast das gesamte Kapital in Aktien anlegt.

«Oft verpasst man den perfekten Einstiegszeitpunkt und wartet und wartet.»

Martin Spieler

Bei dieser Strategie gehen Sie allerdings wegen der sehr starken Aktiengewichtung ein hohes Risiko ein. Dafür haben Sie langfristig höhere Renditechancen. Voraussetzung ist dafür zwingend ein langer Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren und eine hohe Risikobereitschaft. Wenn Sie die Gesamtrisiken eher senken möchten, könnten Sie auch den Moderate 45 Active-Fonds wählen. Hier ist der Aktienanteil mit 45 Prozent geringer und der weniger schwankungsanfällige Obligationenanteil höher. Das bedeutet geringere Renditechancen, aber auch weniger Risiken.

Wenn Sie bei der Smartphone-App den selbständigen Investitionsmodus wählen, können Sie selbst bestimmen, wann das Geld investiert wird. Ansonsten wird es automatisch angelegt, sobald das Kapital überwiesen wird. Allerdings hat der selbständige Investitionsmodus auch einen Nachteil: Erstens ist es
ohnehin schwierig, das perfekte Anlagetiming zu finden. Sie müssten also genau schauen, wenn die Märkte wieder etwas tiefer tendieren.

Oft verpasst man den perfekten Einstiegszeitpunkt und wartet und wartet. Und zweitens müssen Sie sich bewusst sein, dass Sie auch auf den liquiden Mitteln, die bei Frankly auf dem Konto liegen, die Pauschalgebühren zahlen. Generell sollte man meines Erachtens bei dieser Lösung alles Geld investieren und möglichst wenig einfach auf dem Konto brach liegen lassen.