Nur Remis gegen SchottlandPech mit VAR und Pfosten, aber auch Glück: England enttäuscht
An Schottland die Zähne ausgebissen: Der EM-Mitfavorit kommt im ältesten Länderspiel der Welt nicht über ein 0:0 hinaus.

Sie haben das wertvollste Kader aller EM-Teilnehmer. Und manch ein Experte traut ihnen den Titel zu. Schottland? Sollte höchstens eine mittlere Herausforderung sein für diese talentierten Engländer. Doch ihr zweiter Auftritt im Wembley missriet, 0:0 hiess es nach 90 Minuten. Das ist zwar kein Beinbruch, der Achtelfinal ist in Griffweite. Ein Dämpfer ist es aber allemal, denn sie hätten sich mit einem Sieg vorzeitig qualifizieren können.
Die Teams begegneten sich bereits zum 115. Mal, der «Battle of Britain» ist das älteste Länderspiel der Welt. Und es entwickelte sich eine muntere Partie, der einzig die Tore fehlten. Am nächsten kam einem Goal Englands Stones, als er sich in der 11. Minute nach einem Corner zum Kopfball hochschraubte und am Pfosten scheiterte.
Trotz weiterer Chancen präsentierten sich die Engländer aber oft einfallslos. Bezeichnend war, dass ihr vermeintlich gefährlichster Mann, Mittelstürmer und Captain Harry Kane, nach 45 Minuten nur zehn Ballkontakte hatte – weniger als alle anderen auf dem Feld.
Robertson steht Sterling auf den Fuss
Gut zehn Minuten vor Schluss hätte sich doch noch alles zum Guten wenden können für den Favoriten, als Schottland-Captain Robertson im Strafraum Sterling auf den Fuss stand. Der Schiedsrichter liess die Szene aber ungeahndet, auch der VAR meldete sich nicht.

Und so blieb es beim Unentschieden, das sich die leidenschaftlichen Schotten durchaus verdient hatten. Sie hätten gar ihrerseits zweimal fast getroffen, doch Goalie Pickford parierte O’Donnells Volley (30.), und James klärte den Schuss von Dykes kurz vor der Linie (62.).
Die Aussenseiter dürfen sich dennoch als Sieger fühlen, sie haben ihre Chancen auf die K.-o.-Runde überraschend gewahrt. Um das vorzeitige Ausscheiden zu verhindern, muss zum Abschluss der Vorrunde am Dienstag in Glasgow aber ein Sieg gegen Kroatien her. (kai)
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Halbzeit
Und dann ist Pause. Schottland führt gegen England 0:0!
Der Aussenseiter hat zwar etwas Glück, weil Stones nur den Pfosten traf, ansonsten verteidigen sie aber alles gut weg und landen sogar ein paar schmerzhafte Konter. Und irgendwo verdrückt Mel Gibson eine Träne der Nostalgie.
Ihnen gönnen wir jetzt ein Pint – und hoffen, dass die Teams ihre Tore für die zweite Hälfte aufgespart haben. Bis gleich!
45.
… nein, werden sie nicht.
44.
Weitschuss von Adams, ein englischer Verteidiger klärt zur Ecke. Diese Schotten werden jetzt doch wohl nicht…
42.
Mittlerweile wird von den englischen Fans fast jeder Pass nach hinten mit Pfiffen quittiert. Klar, dieses 0:0 ist für sie enttäuschend – und für die Schotten ein Erfolg.
England
Die englische Mannschaft hat ja den höchsten Marktwert des Turniers, heute erinnert sie mich auf dem Platz irgendwie an Kaviar: sauteuer, aber doch Geschmacksache.
38.
Jetzt mal wieder ein Eckball für Schottland. Und die Fans so:

36.
Mason Mount beweist, dass er nicht nur ein Zauberfüsschen hat, sondern auch ein Eisenknie. Zumindest, wenn man der Reaktion seines Gegenspielers glauben darf. Der hat vor Schmerz ziemlich aufgeschrien.
30.
Was für eine Parade von Pickford! Toller Volley von O'Donnell, Englands Goalie taucht aber blitzschnell runter und bewahrt sein Team vor dem Rückstand.
28.
Endlich passiert mal wieder was. Captain Kane kommt nach einer Flanke zum Kopfball, setzt ihn aber neben das Tor. Und er soll im Offside gestanden haben.
Furchteinflössend
Man muss Verständnis haben für die Schotten. Schliesslich haben die jungen Engländer wie Foden und Mount zwar ziemliche Milchgesichter. Auf dem Platz möchte man ihnen aber in etwa so gerne begegnen wie diesem netten Gentleman hier in einer dunklen Gasse:

Schottische Fans
Hat man etwas Respekt, trinkt man sich ja manchmal etwas Mut an. Von dem her: Dieser schottische Fan hat alles richtig gemacht!
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17.
Foden nimmt einen langen Ball exquisit runter, steht alleine vor dem Tor, schiebt aber am Tor vorbei. Sicher nur, weil er sich vor dem Turnier die Haare blond gefärbt hatte. Aber der ist noch jung – der lernt's noch! Ausserdem stand er im Offside.
16. Gelbe Karte Schottland
Ein Engländer foult, ein Schotte sieht gelb. McGinn hat etwas wild diskutiert.
So stellen wir uns grad Schottlands Trainer vor

13.
Und gleich die nächste Chance. Sterling tunnelt seinen Gegner, Mount kommt am ersten Pfosten zum Abschluss, zielt aber knapp am Tor vorbei.
12.
Pfostenschuss England! Stones springt bei der Ecke am höchsten (oder als Einziger), köpfelt aber an den Pfosten.
11.
Jetzt erstmals England halbwegs gefährlich. Foden, dieser frisch blondierte (darüber spricht man ja die Tage) Junge, spielt auf Mount, ein nicht blondierter Junge, dessen Schuss wird aber geblockt.
8.
Phillipps, bevor er nach dem EM-Startspiel gegen Kroatien zu einem Nationalhelden wurde, galt bei Leeds eine Zeit lang als Pubfussballer. Diesem Ruf macht er alle Ehre, wie früher im Pub hält er McGinn etwas gar intensiv fest. Der Unterschied: Früher gab das einen Kater, heute Freistoss.
6.
Bereits zum dritten Mal wird ein Engländer von einem Schotten umgehauen. Immerhin auf etwas ist in dieser schnelllebigen Welt noch Verlass.
4.
Erste gute Chance für Schottland. Entstanden nach einem Einwurf. Dann nicht etwa hoch und weit, sondern durchkombiniert, mit einem Doppelpass. Der moderne Fussball macht auch vor Schottland nicht halt. Der Schuss von innerhalb des Strafraums wird aber geblockt – der wäre ganz giftig geworden.
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