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Filmfestival Locarno
Eine neue Präsidentin, 41 Schweizer Produktionen, 225 Filme

Praesidentin des Locarno Film Festivals Maja Hoffmann spricht an der Medienkonferenz ueber das aktuelle Programm des Festivals, aufgenommen am Mittwoch, 10. Juli 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
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Die Organisatoren des Filmfestivals in Locarno haben am Mittwoch in Anwesenheit der neuen Festival-Präsidentin Maja Hoffmann das Programm der 77. Ausgabe bekannt gegeben. 225 Filme werden zu sehen sein, darunter 104 Weltpremieren und fünf internationale Premieren.

Im Internationalen Wettbewerb sind 17 Filme im Rennen um den Goldenen Leoparden, darunter Filme von Ben Rivers und Hong Sangsoo, aber auch von weniger bekannten Regisseurinnen wie Saule Bliuvaite aus Litauen, Marta Mateus aus Portugal, Sylvie Ballyot aus Frankreich und Sara Fgaier aus Italien. Auch ein Schweizer Film greift nach dem Hauptpreis: Ramon Zürchers «Der Spatz im Kamin».

In der Kategorie «Filmemacher der Gegenwart» sind 15 Filme im Wettbewerb, viele davon aus Osteuropa und von jungen Regisseuren. Unter den ausgewählten Filmen ist auch ein Zeichentrickfilm: «Olivia & Las Nubes» von Tomás Pichardo-Espaillat aus der Dominikanischen Republik. Ebenfalls dabei ist «Hanami» der Tessiner Regisseurin und gebürtigen Lissabonnerin Denise Fernandes.

Schweizer Produktionen

Am Filmfestival von Locarno, das vom 7. bis 17. August stattfindet, wird es an Schweizer Produktionen nicht mangeln: ausgewählt wurden 41. «Das Schweizer Kino erlebt einen besonderen Moment», sagte der künstlerische Festival-Leiter Giona A. Nazzaro.

Auf der Piazza Grande werden auch mehrere Schweizer Koproduktionen zu sehen sein, darunter «Reinas» der schweizerisch-peruanischen Filmemacherin Klaudia Reynicke und der Science-Fiction-Film «Electric Child» von Simon Jaquemet aus Zürich.

Bei den internationalen Filmen, die unter dem Tessiner Sternenhimmel gezeigt werden, verwies Nazzaro insbesondere auf «The Seed of the Sacred Fig» des iranischen Regisseurs Mohammad Rasulof, den der künstlerische Leiter als «einen der mutigsten Filme der letzten Jahre» bezeichnete.

Ausserhalb des Wettbewerbs wird in Locarno zum ersten Mal eine Schweizer Fernsehserie gezeigt: «Espèce menacée», eine RTS-Serie von Bruno Deville, Léo Maillard und Marina Rollman. Nach der Vorführung der ersten beiden Episoden im Rahmen des Festivals ist die komplette TV-Serie bis zum 10. September auf Play Suisse zu sehen.

Restaurierte Filme

In Locarno können Cineasten auch mehrere restaurierte Filme (wieder)entdecken, darunter Orson Welles› «The Lady from Shanghai», der am 11. August am späten Abend auf der Piazza Grande im Rahmen der Retrospektive zum 100-jährigen Bestehen von Columbia Pictures gezeigt wird.

In der Sektion Histoire du cinéma wird unter anderem dem US-Amerikaner Stan Brakhage, den Nazzaro als «einen der grössten experimentellen Regisseure» bezeichnet, mit zehn restaurierten Filmen auf 16mm gehuldigt.

Gleichzeitig mit der Programmankündigung wurden auch die Gewinner des Excellence Award Davide Campari bekannt gegeben. Er geht dieses Jahr an Guillaume Canet und Mélanie Laurent aus Frankreich – beide sowohl Schauspieler und Regisseur beziehungsweise Schauspielerin und Regisseurin.

Die Preisverleihung findet bei der Eröffnung des Festivals am 7. August in Locarno statt. Die anderen Preisträger wurden bereits in den vergangenen Wochen bekannt gegeben.

Finanzielle Situation unsicher

Auf die nichtkünstlerische Seite machte Festival-Geschäftsführer Raphaël Brunschwig aufmerksam. «Die finanzielle Situation ist nicht einfach, aber wir sind gut aufgestellt», erklärte er. Die öffentliche Finanzierung durch das Bundesamt für Kultur, den Kanton Tessin und die Stadt Locarno für die nächsten Jahre sei nicht gesichert.

«Eine unserer Prioritäten ist der Ausbau der Zusammenarbeit mit privaten Partnern», sagte Brunschwig. Das Ziel sei es, neue internationale Partner zu finden.

SDA/nlu