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Medienkonferenz zur Corona-Impfung
«Wenn bis Juli alle Impfwilligen geimpft sind, braucht es keine Massnahmen mehr»

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Schweiz erhält bis Ende Juli mindestens 8 Millionen Impfdosen.

  • Die Hersteller haben laut Bundesrat die rechtzeitige Lieferung der gekauften Mengen zugesichert.

  • Damit ist es laut Bundesrat möglich, dass sich alle Impfwilligen bis Ende Juni einmal impfen lassen können.

  • Der Bund rechnet damit, dass die Zulassung des Impfstoffs von Astra Zeneca kurz bevorsteht.

  • Swissmedic hat am Montag den dritten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Diesen hat die Schweiz aber nicht bestellt.

  • Corona-Selbsttests sollen ab Mitte April zur Verfügung stehen.

Hier finden Sie die Übersicht der Impfquoten: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen

Hier gelangen Sie zu unserem Corona-Dashboard mit allen Zahlen.

Zusammenfassung

In den Monaten von April bis Juli soll die Schweiz 8,1 Millionen Impfdosen von Pfizer/Biontech und Moderna erhalten. Die Kantone sind bereit, täglich viele Impfungen zu verabreichen. Derweil steigt die Zahl der Ansteckungen weiter an.

Die Herstellerfirmen der beiden bislang zugelassenen Impfstoffe hätten dies zugesichert, gaben der Bundesrat und die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am Donnerstag vor den Medien in Bern bekannt. Damit bleibe das Ziel realistisch, allen Personen, die sich impfen lassen wollten, bis Ende Juni mindestens eine Impfung anbieten zu können, sagte Berset.

Ob der Impfplan des Bundes aufgeht, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. So müssen die Impfbereitschaft in der Bevölkerung, die Möglichkeit zur Verabreichung in den Kantonen und die Lieferung stimmen, sagte Berset. Da gebe es immer Unsicherheiten.

Diese grossen Impfmengen bedeuteten eine grosse Herausforderung für die Kantone. Die Kantone seien aber bereit, sagte Rebecca Ruiz, Vizepräsidentin der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Sie hätten jetzt viel mehr Kapazität für Impfungen. Die dritte Welle komme, «wir wollen die Impfkampagne beschleunigen», so Ruiz.

Auch Bundespräsident Guy Parmelin sagte, dass es wichtig sei, möglichst schnell vorwärts zu machen. «Alles was wir tun, um Zeit zu gewinnen, hat positive Wirkung auf die Gesundheit und die Wirtschaft», sagte er. Das dürfe man nicht aus den Augen verlieren.

Ansteckungszahl weiter gestiegen

Während also die Mengen an Impfstoffen in den nächsten Wochen ansteigen werden, tun dies die täglichen Fälle von Neuansteckungen bereits seit einiger Zeit. So waren sie am Donnerstag erneut höher als am Vortag. Innerhalb von 24 Stunden waren dem BAG 2046 neue Coronavirus-Ansteckungen, 74 Spitaleinweisungen und 69 neue Todesfälle gemeldet worden wobei es sich bei 58 Todesfällen um Nachmeldungen handelte.

Die Impfdosen sollen kommen: Bundespräsident Guy Parmelin spricht mit Sabine Bruckner, Geschäftsführerin von Pfizer Schweiz.

Am Donnerstag vor einer Woche waren dem BAG 1750 neue Ansteckungen, 23 neue Todesfälle und 71 Spitaleinweisungen gemeldet worden. Die Zahlen zu den Hospitalisierungen und Todesfällen stagnieren derzeit, was für die Belastung des Gesundheitswesens ein gutes Zeichen ist. Das Problem bei den ansteigenden Ansteckungen ist jedoch, dass nicht geimpft werden kann, wer am Coronavirus erkrankt ist.

Die Entwicklung des Virus sei nicht vorhersehbar, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG vor den Medien. Man müsse jetzt ein Gleichgewicht finden, bis die Impfungen weit genug fortgeschritten seien, um langsam zu lockern. Man habe schon im September gesehen, dass die Zahlen zunächst langsam, dann sehr schnell angestiegen seien. Der Bundesrat rät deswegen, Menschenansammlungen zu vermeiden, um die Weitergabe des Virus zu verhindern.

Ende

Die Pressekonferenz ist beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Frage: Wann sind keine Corona-Massnahmen mehr nötig?

Der Bundesrat unterteilt die Impfkampagne in drei Phasen. Ab der dritten Phase sollten alle Impfwilligen eine Dosis erhalten haben. Dann wären laut dem Bundesrat auch keine Schliessungen mehr nötig. Ein Journalist möchte wissen: «Wann ist dieser Zeitpunkt frühestens erreicht?»

«Es ist nicht einfach, das zu definieren», antwortet Alain Berset. Laut dem Gesundheitsminister ist dieser Zeitpunkt stark davon abhängig, wie viele Menschen sich am Ende impfen lassen möchten. «Wenn alle Impfwilligen geimpft wurden, werden wir nicht mehr alle Massnahmen aufrecht erhalten müssen.»

Berset verweist auf Virgine Masserey vom BAG. «Laut Studien möchten sich 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung nicht impfen lassen», erläutert sie. «Das heisst maximal 75 Prozent der Impffähigen — ungefähr 5,3 Millionen Menschen in der Schweiz — werden sich impfen lassen. Da wir wissen, dass wir bis Ende Juli 10,5 Millionen Dosen haben werden, ist es so, dass sich diese 5,3 Millionen Menschen sich impfen lassen können bis dann.»

Laut Masserey bräuchte es demnach in der Schweiz ab August keine Massnahmen mehr. «Wenn alles gut läuft.»

«August? Das wäre für mich neu», antwortet Alain Berset auf eine Nachfrage. «Wenn es funktioniert, dass alle Impfwilligen bis Ende Juni geimpft sind, ist klar, dass es Lockerungen geben wird — schon früher natürlich, denn es kommt nicht alles auf einmal.»

Laut dem Gesundheitsminister wolle der Bundesrat so rasch wie möglich wieder in die Normalität zurück. «Es wird eine schrittweise Lockerung geben. Aber wenn alle geimpft sind, müssen wir nicht noch einmal warten. Dann wird es schnell gehen.»

Darauf lenkt Masserey ein und sagt auch: «Wir reden also von Juli.»

Frage: Kann man die dritte Welle mit den Impfugen brechen?

Die Aussicht auf pünktliche Lieferungen von Millionen Impfdosen schüren Hoffnungen, dass eine dritte Welle mit Hilfe der Vakzine weniger schlimm ausfallen könnte — und auch Lockerungen in greifbarer Nähe sind. «Ich hoffe, dass wir so die Welle brechen können», sagt Virginie Masserey vom BAG. «Wir müssen aber ein Gleichgewicht finden, bis genügend Personen geipmft wurden, bevor wir langsam lockern können.»

Die Lage müsse Woche für Woche neu beurteilt werden, erklärt Masserey weiter. «Wichtig ist jetzt, die Fallzahlen möglicht stabil zu halten.»

Masserey erinnert an den vergangenen September. «Plötzlich sind die Zahlen im Oktober explodiert. Ich hoffe, dass wir so etwas nicht wieder erleben. »

Alain Berset ergänzt, dass neun Prozent eine erste Dosis erhalten habe. «Wir sind noch am Anfang. Aber wir haben gute Perspektiven.»

Frage: Was sagt der Bundesrat zu den Exportbeschränkungen der EU?

Am Dienstag hatte die EU-Kommission beschlossen, stärkere Kontrollen beim Export von Impfdosen durchzuführen. «Wir beobachten das Ganze mit Vorsicht», antwortet Bundespräsident Guy Parmelin. Die einzelnen Bestandteile der Impfstoffe würden in mehreren Ländern hergestellt. «Solche Beschränkungen würden daher alle Länder betreffen.»

Auch Sabine Bruckner, Geschäftsführerin Pfizer Schweiz, sagt, dass diese Massnahmen eine «Loose-/Loose-Situation» für alle europäischen Länder bedeuten würde.

Dan Staner, Vize-Direktor von Moderna, versucht zu beschwichtigen. Die Zusammenarbeit mit der EU sei ausgezeichnet. «Ich bin zuversichtlich, dass wir ab nächster Woche mehr als 300'000 Dosen in die Schweiz liefern können», so Staner.

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Frage: Wird der Impfstoff von AstraZeneca zugelassen?

Auch Philippe Girard von Swissmedic ist bei der heutigen Pressekonferenz anwesend. Er bestätigt, dass AstraZeneca in der nächsten Phase weitere informationen über das Vakzin liefern werde. «Wenn wir alle Daten zusammen haben, können wir innert weniger Tage entscheiden.»

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Frage: Bis wann können alle zweimal geimpft werden?

«Das Ganze verläuft rollend. Ende Juni sollten bereits mehr als die Hälfte derer, die sich impfen lassen möchten, die zweite Dosis erhalten haben», antwortet Virginie Masserey vom BAG. Einen genauen Zeitpunkt dafür könne man aber heute nicht nennen.

Frage: Was halten die Kantone vom Impfziel des Bundes?

«Selbstverständlich ist das Impfziel des Bundes eine Herausforderung für die Kantone», antwortet Rebecca Ruiz. Mit der Zusicherung der pünktlichen Lieferungen könnten die Kantone jedoch gut planen.

Bundespräsident Guy Parmelin ergänzt, dass man alle dafür tue, um das Impfziel zu erreichen. «Je schneller wir impfen, desto mehr Menschenleben können gerettet werden», so Parmelin. «Das dürfen wir nicht vergessen.» Zudem spart der Bund gemäss Parmelin, jeden Tag an dem man früher wieder öffnen könne, 50 Millionen Franken.

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Frage: Wie viele Impfdosen hat die Schweiz konkret?

«Bis Ende Juli hat sich de Schweiz 10,5 Millionen Impfdosen gesichert», so Kronig.

Alain Berset ergänzt, dass ab heute bis Ende Juli acht Millionen Impfdosen geliefert werden. «Es hängt aber viel davon ab, wie gross die Impfbereitschaft in der Bevölkerung ist.»

Frage: Braucht die Schweiz weitere Impfstoffe?

Laut Nora Kronig kann das Impfziel des Bundes mit den vorhandenen Dosen erreicht werden. «Wir haben einen sehr ambitionierten Impfplan und wir arbeiten mit den Zusicherungen von den Herstellern.»

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Frage: Wann beginnt in der Schweiz die Massenimpfung?

Bundesrat Alain Berset öffnet nun die Fragerunde für die anwesenden Journalisten. «Es wurden acht Millionen Impfdosen angekündigt, wann gibt es Impfungen für alle?», so die erste Frage einer Journalistin.

«Die Anzahl der Dosen die wir täglich erhalten, wird nun stetig zunehmen», antwortet Berset. «Ende April sollten alle Risikogruppen geimpft sein. Wir impfen, was wir können.»

Nora Kronig vom BAG ergänzt, dass die Massenimpfung werde langsam hochgefahren.

«Vor einem Jahr waren wir bei Moderna dabei, den Vakzin zu testen»

Nun kommt Dan Staner von Moderna zu Wort. «Vor einem Jahr waren wir bei Moderna dabei, den Vakzin zu testen. Es hat sich dabei bewährt, auf mRNA-Impfstoffe zu setzen», so Staner.

Ausserhalb der USA habe man damals noch keinen Produktionsstandort gehabt. Der Vize-Direktor von Moderna sei daher stolz auf die gute Zusammenarbeit mit Lonza im Wallis. Dank dem Impfstoff könne man den Krieg gegen dieses Virus gewinnen.

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Gesundheitsminister Alain Berset (rechts) besuchte am 11. Januar zusammen mit dem Walliser Regierungspräsidenten Christophe Darbellay das Lonza-Werk in Visp, in dem der Covid-Impfstoff von Moderna hergestellt wird.

«Das Impfziel des Bundesrates kann erreicht werden.»

Nun übernimmt Pfizer-Schweiz-Chefin Sabine Bruckner das Wort. Innert Rekordzeit habe man einen Impfstoff entwickelt. «Dies ohne Abstriche bei der Sicherheit und der Qualität», betont Bruckner. Sie dankt den Behörden für die gute Zusammenarbeit.

«Pfizer schloss einen Zusatzvertrag für die Lieferung von 3 Millionen Dosen mit dem Bund ab», so Bruckner. Es könne zu Produktionsunterbrüchen kommen, wie dem zweiwöchigen Unterbruch, den man kürzlich hatte. «Bis Ende März sind wir aber on track. Das ist eine schöne Ausgangsposition», so die Pfizer-Chefin. «Das Impfziel des Bundesrates kann so erreicht werden.»

Die Kantone möchten lockern

Ruiz spricht auch die Massentests an. «Für die Kantone ist es ein gewaltiger Aufwand, Massentests in Firmen und Schulen umzusetzen. Diese Test-Konzepte können nicht von heute auf morgen umgesetzt werden», erklärt sie.

Zeitgleich möchten die Kantone gemäss der Waatländer Gesundheitsdirektorin lockern. «Das haben wir auch so dem Bundesrat kommuniziert.»

Die Waadtlaender Regierungsraetin Rebecca Ruiz, spricht an einer Medienkonferenz zur Lieferung von Impfdosen und die laufende Impfkampagne, am Donnerstag, 25. Maerz 2021 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)

«Die Hersteller werden pünktlich liefern .»

Nun spricht die Waadtländer Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz. Sie vertritt den Präsidenten der Gesundheitsdirektoren Konferenz Lukas Engelberger, der aktuell in Quarantäne ist.

Laut Ruiz wurden in vielen Kantonen bereits alle impfwilligen Heimbewohner geimpft. «Und die Kantone sind mittlerweile auch gleich auf beim Impfen.» Trotzdem: Die Dosen seien weiterhin knapp. Man könnte viel mehr impfen.

Auch Ruiz betont, dass vor allem die komplizierte Logistik eine Herausforderung der Impfkampagne ist. «Die Hersteller haben uns aber heute bestätigt, dass sie die Dosen pünktlich liefern werden.»

Selbsttests haben Verspätung

Wie Berset weiter erklärt, wird auch die Testkapazität in der Schweiz weiter ausgebaut. Selbsttests werden voraussichtlich ab Mitte April der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Vor kurzem war noch von Anfang April die Rede. «Breite Testungen, weiter Impfen — dann können wir hoffentlich einen schönen Sommer haben», so Berset.

«Ziel ist es, Richtung Normalität gehen zu können»

Das Ziel ist laut Alain Berset auch schon letztes Jahr gewesen, möglichst schnell zu impfen. «Aber auch die Impfbereitschaft der Bevölkerung ist ein Faktor für den Erfolg der Kampagne».

Mehr als 1,2 Mio. Impfdosen seien bereits verimpft worden, das mache ihn stolz, erklärt Berset. Bis Juli könnten alle, die das möchten, eine erste Dosis bekommen. «Ziel ist es, Richtung Normalität gehen zu können.»

Vor ein paar Monaten habe man nicht gedacht, dass die Schweiz Ende März derart weit sein könnte, rekapituliert Berset. Im zweiten Quartal erhalte die Schweiz nun grosse Leiferungen von Impfstoff-Herstellern. «Und die Bestellungen werden weiter ausgebaut.»

Laut Berset ist es auch weiterhin möglich, dass weitere Vakzine für den Einsatz in der Schweiz zugelassen werden. So habe der Bund auch Impfdoen von AstraZeneca und Curevac bestellt — diese sind heute aber noch nicht zugelassen.

Berset: «Unsere Kaufstrategie ist gut»

Nun spricht Gesundheitsminister Alain Berset. Er erläutert die neueste Ankündigung des Bundes, dass die Schweiz in den Monaten April, Mai, Juni und Juli mindestens 8 Millionen Impfdosen von Pfizer/Biontech und Moderna erhält.

Es sei die grösste Impfkampagne in der Geschichte der Schweiz, so Berset. «Unsere Kaufstrategie ist gut. Wir haben schnell Zugang zu den Impfstoffen gehabt und uns rechtzeitig genügend Impfdosen gesichert.» Dies sei nicht einfach gewesen, da man vor einem Jahr noch nicht gewusst habe, welche Impfstoffe wirklich wirken.

Parmelin: «Die Situation, der wir heute begegnen, ist vollständig neu»

Die Pressekonferenz beginnt. Bundespräsident Guy Parmelin übernimmt als Erster das Wort. «Die Situation, der wir heute begegnen, ist vollständig neu. Noch nie haben wir verusucht eine akute Pandemie mit einem Impfstoff zu bekämpfen.»

Die Wissenschaft habe in weniger als einem Jahr mehrere Impfstoffe entwickelt. Das habe auch Kritiker auf den Plan gerufen. «Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung vertraut der Wissenschaft», sagt Parmelin. «Doch wir müssen auch die anderen in unserer Strategie berücksichtigen.»

Laut dem Bundespräsident wir die Situation mit den neuen Virus-Vairanten aus Grossbritannien, Südafrika oder Brasilien noch schwieriger. Die Impfungen müssen jetzt schnell umgesetzt werden.» Dies seien sic auch die Teilnehmer des heutigen Gipfels bewusst.

Die Logistik bei der Verteilung der Impfstoffe sei äusserst komplex. «Wir haben noch nicht alle Lösungen gefunden», so Parmelin. Man arbeite aber weiter daran.

Impressionen vom Impf-Gipfel mit Bundespräsident Guy Parmelin, Gesundheitsminister Alain Berset, Dan Staner (Moderna Schweiz) und Sabine Bruckner (Pfizer).

Schweiz erhält bis Ende Juli mindestens 8 Millionen Impfdosen

In den Monaten April, Mai, Juni und Juli erhält die Schweiz mindestens 8 Millionen Impfdosen von Pfizer/Biontech und Moderna. Das Ziel, alle Personen, die sich impfen lassen möchten, bis Ende Juni mindestens einmal zu impfen, ist laut dem Bundesrat realistisch.

Mindestens 8,1 Millionen Impfdosen von den beiden bereits zugelassenen Impfstoffen sollen bis Ende Juli in der Schweiz eintreffen. Die Impfstoffhersteller hätte die rechtzeitige Lieferung der gekauften Mengen zugesichert, teilten der Bundesrat und die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) mit. Bund und Kantone trafen sich am Donnerstag mit Vertreterinnen und Vertretern der Impfstofflieferanten Pfizer/Biontech und Moderna.

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Insgesamt hat die Schweiz bei Pfizer/Biontech 6 Millionen Impfdosen bestellt und bei Moderna 13,5 Millionen Impfdosen. Mit dieser Zusicherung bleibe das Ziel, allen Personen, die sich impfen lassen wollen, bis Ende Juni mindestens eine Impfung anbieten zu können, realistisch, heisst es in der Mitteilung.

Massgeblich schneller geimpft werden könnte, wenn weitere Impfstoffe dazukämen. Das Gesuch von Astra Zeneca wird derzeit von der Heilmittelbehörde Swissmedic geprüft. 5,3 Millionen Impfdosen hat der Bund bei dem britischen Pharmakonzern bestellt. Zwei weitere Impfstoffproduzenten, bei denen die Schweiz Vakzine bestellte, sind Curevac (5 Millionen Impfdosen) und Novavax (6 Millionen Impfdosen). Beide Unternehmen haben in der Schweiz noch kein Zulassungsgesuch eingereicht.

Erste Impfdosis spätestens im Juli

Offenbar rechnet der Bund damit, dass die Zulassung des Impfstoffs von Astra Zeneca kurz bevorsteht. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat Szenarien für die Impfkampagne bis Ende Juli erstellt, jeweils abhängig von der Impfbereitschaft und in der Variante mit und ohne den britischen Impfstoff.

Der Bund geht davon aus, dass sich derzeit rund die Hälfte der Bevölkerung in der Schweiz impfen lassen möchte. Rund ein Viertel sei noch unsicher, und ein Viertel wolle sich nicht impfen lassen.

Auch bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent und ohne einen zusätzlichen Impfstoff dürften die zugesicherten Lieferungen laut BAG ausreichen, um spätestens in der zweiten Hälfte des Monats Juli allen erwachsenen Personen, die sich impfen lassen möchten, eine Dosis zu verabreichen.

Bundesrat Alain Berset, Sabine Bruckner, Geschaeftsfuehrerin von Pfizer Schweiz, und Sven Seitz, Head of Vaccines Business Schweiz, von links, schreiten zu einer Medienkonferenz, um ueber die Lieferung von Impfdosen und die laufende Impfkampagne zu informieren, am Donnerstag, 25. Maerz 2021 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Frühestens können gesunde Erwachsene mit einer Impfung in der ersten Juni-Hälfte rechnen. Dies unter den Bedingungen, dass die Impfbereitschaft nicht über 50 Prozent liegt und der Impfstoff von Astra Zeneca zusätzlich vorhanden ist.

Bis Mitte März haben laut BAG bereits alle Personen über 75 Jahre und das Heimpersonal eine erste Impfdosis erhalten. Den Abschluss der ersten Impfung für besonders gefährdete Personen erwartet das BAG für die zweite Hälfte des Monats April. Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und Betreuungspersonal dürften laut BAG ebenfalls in der zweiten April-Hälfte geimpft werden, allerdings verzögert sich dies bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent bei besonders gefährdeten Personen und dem Gesundheitspersonal ohne den Impfstoff von Astra Zeneca auf die erste Hälfte des Monats Mai.

Diese Berechnungen beziehen sich jeweils auf die erste Impfdosis. Da bereits rund zwei Wochen nach der ersten Dosis ein hoher Schutz vor symptomatischen Infektionen bestehe, könne auch mit einer Dosis ein Einfluss auf den Verlauf der Epidemie erwartet werden, heisst es in der Mitteilung. Für den vollständigen Impfschutz ist bei den Impfstoffen von Moderna und Pfizer/Biontech jedoch eine zweite Impfdosis notwendig.

Grosse Mengen rasch verimpfen

Der Impfplan kann jedoch nur eingehalten werden, wenn auch die Logistik stimmt. Der Bund werde die Impfdosen sofort an die Kantone weiter verteilen, und die Kantone seien bereit, die grossen Mengen schnellstmöglich zu verimpfen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Zur schnellen Verimpfung beitragen könnten auch die Unternehmen. Die Bereitschaft verschiedener Firmen, selbst Impfaktionen durchzuführen, und damit bei der Bewältigung der Krise zu helfen, werde vom Bund begrüsst.

/aru