Garstige BedingungenLiebe und Hass für den WM-Schlamm
Am Samstag finden in Leogang die Elite-Rennen der MTB-WM statt. Nino Schurter und Jolanda Neff gehen mit unterschiedlichen Ambitionen an den Start.
Die Schweiz ist im Mountainbike-Weltcup eine Macht. Auch wenn es am letzten Wochenende im tschechischen Nove Mesto bei den beiden Cross-Country-Rennen – den einzigen in dieser Corona-Saison – keinen Sieg gab. Bei den Männern musste Nino Schurter mit den Plätzen 4 und 3 vorliebnehmen.
Bei den Elite-Rennen an der WM im österreichischen Leogang zählt der 34-jährige Bündner trotzdem zu den Titelkandidaten. Schurter könnte seine sechste WM-Goldmedaille in Serie und damit den insgesamt neunten Titel gewinnen. Mit der Favoritenrolle geht der siebenfache Gesamtweltcupsieger mittlerweile locker um. «Durch meine grossen Erfolge habe ich den Druck etwas verloren. Alles, was kommt, ist Zugabe», schaut Schurter, dem die WM-Strecke nach eigenen Angaben liegt, voraus.
Eine grosse Rolle spielt am Samstag jedoch das Wetter. Es ist Regen angesagt, was das Schweizer MTB-Aushängeschild nicht unbedingt mag. «Mit den schlammigen Bedingungen habe ich Mühe, weil die Sicht durch Dreck auf der Brille etwas beeinträchtigt ist. Ich mag lieber trockene Rennen», sagt Schurter.
«Ich liebe schlammige Bedingungen.»
Was das Wetter betrifft, sieht die Gemütslage bei Jolanda Neff ganz anders als bei Schurter aus. «Ich liebe schlammige Bedingungen», so die 27-jährige St. Gallerin. Die Weltmeisterin von 2017 würde im Normalfall bei den Frauen ebenfalls zu den Titelanwärterinnen zählen. Neff war vor Wochenfrist in Tschechien – 17. Platz im 1. Rennen, Aufgabe im 2. Rennen – jedoch krank. Mittlerweile hat sie sich so gut wie möglich erholt und sagt von sich, dass sie noch nicht in der besten Verfassung sei. Deshalb wagt Neff auch keine Prognose und will am Samstag «einfach Spass haben».
Ähnlich geht es bei den Männern Mathias Flückiger. Den 32-jährigen Berner plagten in Nove Mesto Magenkrämpfe und eine Erkältung. Dem Magen geht es wieder gut, die Erkältung ist aber erst noch am Abklingen. Deshalb revidiert Flückiger sein Ziel für das WM-Rennen, nachdem er vor Jahresfrist hinter Schurter noch Silber gewann: «Nach dem 2. Platz im letzten Jahr war mein Ziel bis vor Wochenfrist der WM-Titel. Ich bin aber noch etwas angeschlagen und will deshalb einfach das Beste aus mir herausholen. Dann sehen wir, zu was es reicht.»
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