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Gnadenfrist für Wikileaks-Gründer
Teilerfolg für Julian Assange: Auslieferung an die USA vorerst gestoppt

(FILES) WikiLeaks founder Julian Assange gestures from the window of a prison van as he is driven out of Southwark Crown Court in London on May 1, 2019, after having been sentenced to 50 weeks in prison for breaching his bail conditions in 2012. WikiLeaks founder Julian Assange learns Tuesday March 26, if he can mount a likely final UK challenge against extradition to the United States to stand trial for publishing secret military and diplomatic files. (Photo by Daniel LEAL / AFP)
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Wikileaks-Gründer Julian Assange hat in seinem Antrag auf Berufung gegen die drohende Auslieferung an die USA noch einmal Aufschub erhalten. Er dürfe nicht unmittelbar ausgeliefert werden, entschied der Londoner High Court am Dienstag. Demnach könnte dem Antrag auf Berufung des Australiers noch immer stattgegeben werden.

Wie die Richter ausführten, wurde der Berufungsantrag in sechs von neun Punkten abgelehnt. Bei drei weiteren Punkten hänge es davon ab, ob die US-Regierung und der britische Innenminister entsprechende Garantien abgeben könnten. Dafür setzten die Richter eine Frist von drei Wochen.

Eine abschliessende Entscheidung soll auf Grundlage einer weiteren Anhörung am 20. Mai gefällt werden. Dabei gehe es um die Frage, ob Assange sich bei einem Verfahren in den USA auf das Recht auf Meinungsfreiheit berufen könne und hierbei dieselben Rechte geniesse wie US-Staatsbürger, dass er nicht wegen seiner Staatsbürgerschaft vorverurteilt werde, und dass die Todesstrafe nicht verhängt werde.

Das Urteil am Dienstag nach einer zweitägigen Anhörung war mit grosser Spannung erwartet worden. Assanges Frau Stella hatte die Befürchtung geäussert, er könne bei einer Ablehnung des Berufungsantrags unverzüglich in ein Flugzeug in die USA gesetzt werden.

Die US-Regierung will dem Australier wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft. Die US-Regierung wirft ihm vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen als Journalisten, der wegen der Aufdeckung von US-Kriegsverbrechen ins Visier der Justiz in Washington geraten ist.

People attend a rally to support Julian Assange in front of American embassy in Madrid, Spain, Tuesday, Feb. 20, 2024. Julian Assange's lawyers opened a final U.K. legal challenge Tuesday in London to stop the WikiLeaks founder from being sent to the United States to face spying charges, arguing that American authorities are seeking to punish him for exposing serious criminal acts by the U.S. state. Banner reads in Spanish: "Hands off assange. Don't kill the messenger". (AP Photo/Manu Fernandez)

Assange sitzt seit beinahe fünf Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. Vor seiner Festnahme im April 2019 hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. Diese hatten ihn zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier genommen. Diese Anschuldigungen wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen.

DPA/nag