Leserbriefe «Das Magazin»Lob, Kritik, Denkanstösse
Die aktuellen Leserzuschriften zu den Artikeln und Kolumnen in «Das Magazin».
Hier finden Sie die aktuellen Leserzuschriften zu den Artikeln und Kolumnen in «Das Magazin». Zuschriften bitte an leserbriefe@dasmagazin.ch. Die Leserbriefe müssen mit vollständigem Namen und Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kürzen. Über die getroffene Auswahl der Veröffentlichungen können wir keine Korrespondenz führen. Danke für Ihr Verständnis.
N° 15 – 12. April 2025

N° 14 – 5. April 2025

Sprache und Gewalt
von Philipp Loser | Link zum Artikel
Lieber Herr Loser – das muss ich jetzt mal loswerden: Ihre Kolumnen im TagiMagi faszinieren und begeistern mich allwöchentlich.
Ich möchte mich bei Ihnen herzlich für Ihre Gedanken, Überlegungen, Analysen – Ihr Schreiben – bedanken.
Mit freundlichen Grüssen
Toni Kleimann, 4055 Basel
1965 auf dem praktisch Auto-leeren Alexanderplatz. Ohne viel zu überlegen, ass ich eine Banane. Wie wurde ich angeschaut und bestaunt: Der isst eine Banane!
Herzlicher Gruss
François Huber-Linder (Jg. 1945)
N° 13 – 29. März 2025

Das grosse Aufräumen
von Christof Gertsch | Link
Ein äusserst spannender und informativer Artikel, der uns hoffen lässt. Ein grosser Dank an all jene, die sich um die Weltmeere kümmern und nie aufgeben.
Christine Felizarte
«Ein junger Niederländer will den Pazifik von Plastikmüll befreien.» Zu diesem Themenkreis schrieb Christof Gertsch einen differenzierten, realistischen Beitrag. Der Realismus zeigt sich auch im abschliessenden Satz: Der Problemlöser Boat Slat und sein Werk «lösen unser Problem mit dem Plastik nicht. Aber es besteht die Möglichkeit, dass sie der Menschheit in den nächsten Jahren etwas Zeit verschaffen, nach einer Lösung zu suchen.»
Dass das Problem ungelöst ist, zeigt sich an den genannten Zahlen: Das Gewicht des pazifischen Müllteppichs wird auf mindestens 80’000 Tonnen geschätzt, was um den Faktor 125 weniger ist als die 10 Millionen Tonnen, die jährlich in die Ozeane gelangen. Man müsste also alle drei Tage den pazifischen Müllteppich leeren, damit die Müllmenge im Meer nicht wächst. Doch auch das reichte nicht, da auch die neue Müllmenge höchstens zu 90 Prozent entfernt werden kann.
Doch wie kann eine Lösung in «den nächsten Jahren» gefunden werden? Ein Problem dabei ist: «die Plastikverschmutzung … geht uns alle an … Aber niemand von uns fühlt sich zuständig.» Ein Grund ist, dass der globale Norden «nur» für knapp 5 Prozent des Plastikmülls in den Ozeanen verantwortlich ist, während dem Süden die nötigen finanziellen Mittel fehlen. Das Plastikproblem illustriert somit nicht nur die Grenzen der Technik, sondern auch die Gräben zwischen Norden und Süden, die den Weg in eine gute Zukunft behindern. Und dieser Weg wird immer schwieriger. Denn wächst die Plastikproduktion wie bisher, «wird sich die Menge an Plastikmüll bis 2060 verdreifachen».
Um das Plastikproblem zu lösen, müssen somit die technischen Anstrengungen erweitert und ethische Überlegungen wirksamer werden. Beides ist sowohl dem Süden als auch dem Norden zumutbar. Hier zwei Beispiele. Zur Technik: Produktion und Verteilung von Plastik benötigen einen hohen Aufwand. Mit einem Bruchteil dieses Aufwands müsste es doch möglich sein, Container aufzustellen als einzige erlaubte Möglichkeit zur Entsorgung. Zur Ethik: Wir sind nur Gast auf diesem Planeten und sollen ihn im guten Zustand den folgenden Generationen überlassen. Es ist eine Frage der Selbstachtung, sich entsprechend zu verhalten. Diese Aufgabe betrifft übrigens nicht nur die Ökonomie, sondern auch die Demografie.
Mit freundlichen Grüssen
Gernot Gwehenberger, 4143 Dornach
Was für eine tolle Reportage von Christof Gertsch! Thema, Recherche, Erzählweise: dringlich, gründlich, kunstvoll.
Merci. (Und bleibt dran, trotz offensichtlichem Spardruck; Stichwort Kolumnen …)
Herzliche Grüsse
Balts Nill
N° 12 – 22. März 2025

Ist Alkohol gut oder schlecht für Sie? Beides
von Christian Seiler | Link zum Artikel
Seit sechzig Jahren sind wir Abonnent des «Tages-Anzeigers». Zeit genug, um die Botschaft von Christian Seiler zu kennen: Alkohol gehört immer dazu. Mit diesem Essay liefert er nun sein Meisterwerk als Manipulator seiner Fangemeinde ab. Ganz im Sinne von Prof. Bunge, den er auch erwähnt, der 1888 in seiner Antrittsvorlesung an der Uni Basel zum Thema Alkohol, etwas vereinfacht, sagte: «Die Mässigen sind die Verführer.» Das heisst, Herr Seiler rühmt sich seines Genusses ohne Reue, und andere, die ihm glauben, haben vielleicht nicht den Willen, die notwendigen Gene oder eine gefährlichere Lebenssituation, um auf Dauer dem Suchtmittel zu widerstehen. Die Folgen hat er zum Teil erwähnt: 250’000 bis 300’000 Kranke, nicht einmalig, sondern dauerhaft. Die Schätzung ist schon uralt. Nicht erwähnt hat er die ca 100’000 Kinder und Jugendlichen in alkoholbehinderten Familien, die die Hölle erleben. Die gesellschaftlichen Schäden kennt er nicht. Für ihn gilt: Der Gewinn dem Big Business, die Kosten der Allgemeinheit. Darin unterscheidet er sich fundamental von seinen Erzfeinden, den «Abstinenzlern». Er kann sich nicht vorstellen, dass man sich aus christlicher oder humanistischer Gesinnung Gedanken macht, wie den Opfern der Kartoffelschnaps-Seuche im beginnenden Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts geholfen werden kann, dass man selber abstinent lebt, um als Vorbild zu dienen und den Kranken eine neue, sichere Umgebung in einer Gruppe zu bieten. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden Wissenschafter, Psychiater auf die Thematik aufmerksam, an deren Spitze unser Prof. Forel an der Uni Zürich, Gründer der Heilstätte Ellikon und der Schweizer Guttempler. Er war als auch trinkfreudiger Professor von einem Tag auf den andern abstinent geworden, um die Heilungschancen seiner Patienten zu verbessern. Für seine Kollegen an der Uni war das zu viel. Sie mobbten ihn, bis er sich in seine Heimat absetzte und von dort weiterwirkte. Ehrung erfuhr er dafür von der Allgemeinheit nicht. Komischerweise aber als grosser Ameisenforscher. Wir fanden ihn auf der Tausendernote vor ein paar Jahrzehnten verewigt.
it Abstinentenverbände gab es dann immer mehr, in Kirchen, Berufsgruppen und mit Jugendlichen. Auch die Politik blieb nicht untätig. In den 1930er-Jahren brachten die Liberalen eine Alkoholgesetzgebung durch, die bis heute Bestand hat. Vor ein paar Jahren waren es die Nachfolger dieser Partei, die massgeblich eine Verbesserung des Gesetzes verhinderten. Parlament wie Bundesrat haben der stetigen Lobbyarbeit der finanzstarken Alkoholindustrie nicht widerstehen können, wertvolle Präventivmassnahmen aufgehoben und mit Alcopops den Frauen den Zugang zu Alkohol erleichtert. Da die nationalen Kräfte zu schwach sind, um gegen Big Alcohol zu bestehen (eine Form von Korruption), blieb nur die internationale Zusammenarbeit von WHO und den interessierten Verbänden der Zivilgesellschaft, um zu versuchen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Dass MOVENDI International dabei eine aktive Rolle spielt, freut mich natürlich besonders, da diese meine Arbeit fortsetzt, die in der Guttempler-Jugend vor über siebzig Jahren begann. So kurz nach dem Zweiten Weltkrieg spielte dabei auch bei uns die Friedensbewegung in Europa eine wichtige Rolle. 1986 tagte der damals alle vier Jahre stattfindende Weltkongress von IOGT International (der Name wurde auf meinen Vorschlag eingeführt) während einer Woche im Kongresshaus und in der Tonhalle in Zürich (1200 Teilnehmer, ich leitete das Organisationskomitee, und 700 im Jugendlager in Zelten in Greifensee).
Unser Anteil am Reingewinn ermöglichte es, 1988 mithilfe des Kantons Zürich und mit dem Alkoholzehntel eine Nachsorgeorganisation aus Gesprächskreisen mit fachlicher Leitung zu schaffen, damit Alkoholkranke nach einer Kur den Anschluss in der Gesellschaft ohne Rückfall finden können. Die Gesprächskreise funktionieren noch heute.
Das Verdienst, die getürkten Untersuchungen entlarvt zu haben, gebührt meiner Meinung nach der kalifornischen Professorin Kaye Middleton Fillmore, mit der ich damals im E-Mail-Austausch verkehrte. Mir waren diese Fake-Untersuchungen, die von Big Alcohol massenhaft produziert wurden, schon lange suspekt. Es konnte gar nicht so viele lebenslang Abstinente geben, die als Kontrollgruppe getaugt hätten. Prof. Fillmore hatte anschliessend beruflich grosse Probleme. Big Alcohol blieb nicht untätig und wirkt auch bei uns noch heute. So unterschrieb am 21. 5. 2010 die Schweizer Delegation in Genf an der 63. WHO-Generalversammlung die angenommene Resolution für eine Globale Strategie zur Reduktion schädlichen Alkoholkonsums, um sie dann in Bern, statt sie zu ratifizieren, in den Schubladen verschwinden zu lassen. Weitere Erfolge der Alkohollobby waren zum Beispiel der Untergang eines neuen Präventions-gesetzes und der Revision des uralten Alkoholgesetzes, die Aufhebung des Verbots der Alkoholwerbung im Schweizer Fernsehen und des Alkoholausschanks an Autobahnraststätten sowie die Ablehnung des Alkoholwerbeverbots betr. Jugendliche. Ein wahrer Coup gelang der Alkoholindustrie wie erwähnt mit der Einführung der Alcopops, wodurch die Frauen den Zugang zum Alkohol fanden. Der einzige Lichtblick war das überraschende Nein der Migros-Mitglieder zur Einführung des Alkoholgetränkeverkaufs in den Migros-Läden.
Das MEDIENINSTITUT macht im «Tages-Anzeiger» seitengrosse Werbung für ein Medienlehrmittel mit der Schlagzeile «Informiert oder manipuliert?». Man kann ihm dazu nur grossen Erfolg wünschen und hoffen, dass ehrliche Information in den Medien noch zu finden sein wird.
Herrn Seiler wünsche ich noch ein langes, genussvolles Leben. Mein Vater starb mit 59. Er hatte dank eines Guttempler-Gruppenleiters noch neun Jahre ein alkoholfreies Leben geniessen können.
Hermann T. Meyer, 8307 Effretikon
Lieber Herr Seiler – herzliche Gratulation zu diesem differenzierten und gut informierten Artikel. Höchste Zeit, darauf hinzuweisen, dass es so etwas wie Lebensqualität und Geniessen gibt im Gegensatz zu den heute aktuellen Zielen wie Lebensdauer und Selbstkasteiung.
Als Weintrinker und aktives Mitglied einer Rebberggenossenschaft bin ich Ihnen dankbar, dass Sie der scheinbar unaufhaltsamen Entwicklung zum Abstinenzlertum etwas entgegenhalten.
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung: Alkoholstudien basieren immer auf Selbstdeklaration. Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass diese im Mittel um den Faktor 2 tiefer ist als der reale Konsum (Hochrechnung des Alkoholkonsums auf die ganze Bevölkerung im Vergleich zu (Import + Produktion – Export)).
Eine kleine Anmerkung zum Beginn des Artikels: Es gibt kaum Hinweise auf eine «Leberentlastung» durch eine dreimonatige Abstinenz.
Das Editorial zum Artikel ist lesenswert. Hingegen heisst es auf derselben Seite im Inhaltsverzeichnis: «Neuste Erkenntnisse: Selbst kleinste Mengen Alkohol schaden der Gesundheit». Hier wird der Artikel von Herrn Seiler falsch und unwissenschaftlich zusammengefasst.
Mit freundlichen Grüssen und vielem Dank
em. Prof. Erwin Sigel
Lieber Herr Seiler – Sie haben den endgültigen Text zum Thema veröffentlicht, souverän, wahr und wohltuend persönlich. Vielen Dank! Ich trinke wie Sie, faste wie Sie, grad jetzt bis Ostern, und könnte überhaupt jeden Satz unterschreiben.
Prosit!
Ruedi Heinzer, 3700 Spiez
Lieber Christian Seiler – ich teile Ihre Ansichten zu diesem Thema vollumfänglich, auch wenn ich fast keinen Alkohol mehr trinke – vertrage ihn mit zunehmendem Alter immer schlechter!
Aber es geht mir ums Prinzip, dass nur das einzelne Individuum bestimmen sollte, welche psychoaktiven Substanzen es zu sich nimmt, solange es niemand Aussenstehenden dabei schädigt (deshalb gibt es beim Alkohol die Promille-Obergrenzen beim Fahren). Wir bewegen uns mit Windeseile auf eine Gesundheitsdiktatur zu, in welcher es keinen Diktator braucht, weil wir alle – Studien sei Dank – einsehen, wie ungesund Rauchen, Alkohol trinken, Zucker etc. sind. Genuss war gestern. Ich für meinen Teil bin ein Saisonraucher. Nur zwischen Frühjahr und Herbst gönne ich mir ab und zu, meist am Wochenende – und dann nur im Garten –, eine feine Zigarre. Ich kann also mit der Schamanenpflanze Tabak einigermassen umgehen. Sie, lieber Herr Seiler, können das mit Alkohol. Andere wiederum können es mit Psychedelika wie Psilocybin, LSD, Ayahuasca etc. Letztere Substanzen könnten bald einmal – zumal in der therapeutischen Anwendung – entkriminalisiert werden. Für Wein und Bier müssen wir hingegen das Schlimmste befürchten!
Claude Weill
Lieber, verehrter Herr Seiler – ganz, ganz herzlichen Dank für Ihren tollen Essay. Ich habe mir zum Lesen ein Glas Vino Nobile di Montepulciano gegönnt. Ich gehe auf die achtzig zu und löse das Magi-Rätsel in einer Stunde. Und besteige den Chasseral zu Fuss. Und koche fast täglich, hin und wieder inspiriert durch Sie. Und ich trinke mässig, aber regelmässig.
Danke und liebe Grüsse aus dem Seeland
Beat Weber
Lieber Herr Seiler – erlauben Sie mir eine persönliche Frage. Wie viele Drinks hatten Sie intus, als Sie in diesem Artikel schrieben: «Der Verbrauch fiel von 250 Millionen auf 221 Millionen Hektoliter, ein Minus von gut 15 Prozent»? Nach einem feinen, selbst gekochten Mittagessen und längerer Rechnerei einigten sich meine Frau und ich auf nüchterne 11.6 Prozent.
Herzliche Grüsse
Thomas Rechsteiner
PS: Ich bin ein Fan Ihrer Kolumnen, Ihrer Rezepte und Ihres feingliedrigen bis deftigen Humors und keineswegs ein pingeliger Besserwisser (hoffe ich zumindest). My-all-time-Favorit ist übrigens die Linsensuppe Ihres Freundes Hasnain Kazim, die ich immer mal wieder in doppelter bis vierfacher Menge koche. Wette gewonnen!
Lieber Herr Seiler – vielen Dank für den Artikel, der genau meinem Empfinden entspricht. Ich hasse sowieso allen Extremismus, das hat für mich immer sowas Sektiererisches; und das können Sie mir glauben: Damit habe ich in meiner Jugend genug Erfahrungen gemacht!
Wieso warnt das Bundesamt für Gesundheit nicht vor der Nahrungsmittelindustrie, die die Menschen langsam, aber sicher vergiftet mit ihren künstlichen Lebensmitteln, vor Zucker, der «efangs» überall zu finden ist, und all den Zusatzstoffen? Nicht einmal Servela, Schinken, Salami etc. kann man mehr ohne Zucker zu sich nehmen, schön getarnt als Maltodextrin, Glukosesirup und Ähnliches. Oder aber die «Süssgetränke». Wenn man sich die Kinder anschaut, die jeden Tag literweise diese Getränke, sorry, saufen und damit den Grundstein zu lebenslangem Übergewicht legen; sicher will man sich nicht mit Coca-Cola anlegen! Kommt vermutlich zu teuer, da hält man sich lieber an ein paar Winzer.
Die Menge macht ja bekanntlich das Gift; da kann ich meinem Körper nur dankbar sein, der bestraft mich spätestens in der Nacht mit Beinkrämpfen, wenn ich mehr als drei Gläser Wein trinke!!
Ich freue mich jede Woche über Ihre Beiträge, nochmals merci.
Es grüsst Sie S. Z.
Guten Tag, Herr Seiler – im Zusammenhang mit Ihrem Artikel ist mir ein Wahrspruch meines leider schon verstorbenen, weisen Hausarztes wieder in den Sinn gekommen, den ich Ihnen doch auch mitteilen möchte:
«Alkohol, mässig genossen, schadet auch in grossen Mengen nicht.»
Freundliche Grüsse
Simon Huber
Lieber Christian Seiler – mit Vergnügen habe ich Ihren differenzierten Artikel übers Wein- bzw. Alkoholtrinken gelesen.
In den 90er-Jahren habe ich Comics für das «Tagblatt» der Stadt Zürich mit Lupita gezeichnet; jetzt ist mir in den Sinn gekommen, dass ich zwei Comics zu diesem Thema habe, und die möchte ich Ihnen gerne mailen, um Ihnen auch eine Freude zu machen.

Herzlich grüsst
Irene Odermatt
PS: Ich koche so gerne Ihr Wirzrezept mit Butter und den Fenchelgratin mit Vermouth (natürlich neben anderen Rezepten von Ihnen); mein Freund ist jedes Mal begeistert :–)
Guten Tag, Herr Seiler – vielen Dank für Ihren wohltuenden Artikel. Etwas skeptisch war ich schon immer, bei der Aussage, dass jeder Schluck Alkohol im Prinzip zu vermeiden sei. Die Welt in Schwarz und Weiss zu unterteilen, scheint mir zu einfach zu sein. Dazu kann man ja praktisch zu jeder Studie eine Gegenstudie finden.
Aus ähnlichen Überlegungen, wie Sie sie angestellt haben – wenn auch bei weitem nicht so tief recherchiert –, bin ich zum Schluss gekommen, dass die Vernunft und das Mass obsiegen sollten. Also Pragmatismus vor Dogmatik. Deshalb versuche ich seit Längerem, von Montag bis Donnerstag alkoholfrei zu trinken. Was aber hinfällig wird, wenn ich im Ausgang bin ... Offenbar im Gegensatz zu Ihnen bin ich mehr der Bier- als der Weintrinker. Und wirklich «anständiges» alkoholfreies Bier zu finden, ist eine Herausforderung.
Ihren philosophischen Abschluss des Artikels: «Entscheidend ist, dass wir uns nicht ständig vor dem Tod fürchten, sondern vielmehr vor schlechtem Leben» ergänze ich gerne mit einem meiner Lieblingszitate von John Maynard Keynes: «In the long run we are all dead.»
Freundliche Grüsse
Daniel Wunderlin
Lieber Herr Seiler – herzliche Gratulation zu diesem tollen Artikel. Ich bin erstaunt und erfreut über Ihre vielen Details und Zusammenhänge zu den Studien von Stockwell, Fillmore, Tian, Mukamal, Rimm etc. und die Reaktionen in der Öffentlichkeit. Das vermisste ich bis anhin.
Als nun pensionierter Suchtforscher beschäftigte ich mit der Thematik aus der wissenschaftlichen Perspektive, aber ich gelangte nie zu den Hintergründen, wie Sie das nun darstellen. Deshalb meine Gratulation. Wenn ich heute immer noch an der Uni Zürich meine Vorlesung «Sozialwissenschaftliche Suchtforschung» halten dürfte, würde ich Ihren Beitrag sicher einbetten. Ich hoffe, dass die Fachleute im Suchtbereich Ihren Artikel lesen und «beherzen».
Martin Sieber, Zollikon
Der menschliche Defekt
von Katja Früh | Link
Liebe Katja Früh – schon ewig wollte ich Ihnen mal ein Dankeschön schicken für Ihre Kolumnen im «Magazin». Sie sind immer das Erste, das ich lese, und sozusagen immer fühle ich mich beschenkt, weil Ihre Texte so persönlich, aber unsentimental und deshalb anrührend sind.
Ich hoffe, Sie schreiben noch gaanz lange weiter! Herzliche Grüsse
Hermann Kündig
PS: Es stimmt nicht, dass Depressionen und überhaupt psychische Krankheiten in unserer Gesellschaft enttabuisiert sind, nur weil man jetzt überall darüber liest. Es braucht noch viel mehr Mutige wie Sie, die sich nicht verstecken. Sie haben «keinen an der Waffel», ganz im Gegenteil, ich finde, Sie ermutigen mit Ihrer ehrlichen Art andere Betroffene, ebenfalls ehrlicher und offener zu sein. Nicht zuletzt mich. Danke auch dafür.
Was mir nicht gefällt: Kalter Opportunismus
von Kaltërina Latifi | Link
Das «Bundesgesetze über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer» von 1934 wurde erst 2002 abgeschafft. Kaltërina Latifi schreibt dazu in ihrer interessanten Kolumne, dessen negative Folge für Kinder bedürfe «einer ernsthaften Aufarbeitung». Das kann nicht relativiert werden. Doch bezüglich des Gesetzes gibt es einige Aspekte und Themen, die gerade heute interessant sind.
Ein erstes Thema wäre: Das Gesetz konnte auch vorteilhaft genutzt werden. Ein Beispiel: Meine jüngere Schwester wurde 1963 mit knapp 19 Jahren für zwei Jahre in Sierre an einer konfessionellen Schule als Lehrerin angestellt.. Nach zwei Jahren bekam sie eine Walliser-Kanne als Geschenk, und das Ersparte war eine Grundlage für ihr späteres Jus-Studium. Dazu noch Folgendes: Am 24. 3. 25 berichtete RSF – in Zusammenhang mit den Protesten in der Türkei – 25 Prozent der dortigen Jungakademiker seien arbeitslos. Vermutlich wären einige froh über Arbeit im Rahmen des Gesetzes.
Zu einem anderen Thema Folgendes: Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg bestanden Bestrebungen aus Vorarlberg, das Bundesland an die Schweiz anzuschliessen. Das wurde wegen der Sorge ums konfessionelle Gleichgewicht von Schweizer Seite abgelehnt. Diese Sorge spielte wohl auch beim genannten Gesetz eine Rolle. Es wäre doch schön, wenn man heute in der Zeitung lesen könnte: Russland lehnt den Anschluss von Teilen der Ukraine ab, aus Sorge ums konfessionelle Gleichgewicht.
Übrigens können grosszügigere Migrationsbedingungen leider ebenfalls zu Nachteilen für Kinder führen. In der «Zeit» vom 13. 3. 25 erzählt der erfolgreiche Unternehmer Ibrahim Soylu aus Wuppertal (44.9 Prozent der Einwohner haben Migrationshintergrund), sein Vater sei nach 1968 der einzige Türke in seiner Schulklasse gewesen: «Der wurde auf dem Schulhof noch von Deutschen rumgeschubst. Ist heute andersrum!»
Ein weiteres Thema ist, dass schlechte Arbeitsbedingungen auch Chancen schaffen. Wer den Job am dringendsten benötigt und daher auch schlechte Bedingungen akzeptieren muss, hat Chancen auf den Job. Bei besseren Bedingungen sind meist auch Menschen mit Beziehungen und besserer Qualifikation an den Jobs interessiert. Dieser Mechanismus ist auch der Grund fürs Verlagern geeigneter Industriezweige in Länder mit tiefen Löhnen.
Gernot Gwehenberger, 4143 Dornach
Ein Dankeschön an «Das Magazin»
Guten Tag, liebes «Magazin»-Team – heute möchte ich Ihnen einmal mein Dankeschön für Ihre sehr gute Berichterstattung senden.
Die Artikel sind immer sehr interessant geschrieben, vergessen Sie auch nicht den Humor in dieser wirklich verrückten Zeit.
Eine gute Woche und freundliche Grüsse
I. Pertot
N° 11 – 15. März 2025

Bhagwans verlorene Kinder
von Kai Strittmatter & Thomas Schuler
Sehr geehrte Damen und Herren – vielen Dank für Ihre Recherche zu «Bhagwans verlorenen Kindern». Der Artikel macht mich sehr betroffen und stimmt mich nachdenklich, zumal meine Eltern eine Zeit lang ebenfalls mit Bhagwan (lose) sympathisiert und seine Bücher gekauft haben.
Ich war damals in der Pubertät und habe meinen Eltern diesbezüglich gehörig die Meinung gesagt: Wer von Erleuchtung spricht und dabei mehr als 90 Rolls-Royces für sich beansprucht, war für mich schlicht unglaubwürdig. Sie müssen wissen: Ich wuchs in einer Familie ohne Auto auf. Umso unbegreiflicher war es für mich, dass meine Eltern daran keinen Anstoss nahmen.
Doch der Grund, weshalb ich Ihnen schreibe, ist ein anderer. Im Artikel ist von einem Jungen die Rede, der von der Ranch abgehauen war, weil er es satt hatte, vergewaltigt zu werden. Mehr erfahren die Leser*innen nicht. Darf ich nachfragen: Was war und ist mit den Jungen in dieser Bewegung? Gehörten sie nicht auch zu Bhagwans verlorenen Kindern? Weshalb aber kommen sie in Ihrem Artikel, abgesehen von dieser einen knappen Bemerkung, nicht vor? Mag sein, dass diese heute schweigen oder schwierig auszumachen sind. Dann aber gehörte dies im Artikel zumindest deklariert. So ensteht für mich der Eindruck, der sonst so gelungene Artikel weise an dieser Stelle einen fatalen blinden Fleck auf.
Freundliche Grüsse
D. H.
Im Nobellokal
von Katja Früh | Link
Guten Tag, Frau Früh – im «Magazin» lese ich (fast) immer zuerst die zwei, drei Kolumnen von Ihnen, von Herrn Loser und den abwechselnden Dritten.
Ihren Beitrag «Im Nobellokal» musste ich gerade zweimal lesen und kann es mir nicht verkneifen, ein paar Zeilen dazu beizutragen. Jetzt haben Sie doch tatsächlich dem steuerbegünstigten Herrn den Abend vermiest. Oder vielleicht doch nicht. Ihm wurde endlich bestätigt, dass die Linken alles nur verkappte Glieder der Bourgeoisie sind. Heuchelkommunisten.
Schade nur, dass auch Ihr Abend wegen so einem Miesepeter weniger harmonisch verlief. Hätten Sie ihm doch aus lauter Daffke den Gruss aus der verblichenen DDR hinterhergerufen: «Freundschaft» oder, noch besser, «Druschba».
Was da noch auf uns zukommt? Schreiben Sie weiterhin kritisch und engagiert! Freundliche Grüsse
Michael Seiffert, 3007 Bern
Geschätzte Frau Früh – mit viel Interesse und Zustimmung lese ich jeweils Ihre Kolumnen im «Magazin». Dass Sie Woche für Woche Ihre kritische Stimme erheben und mir vielfach sehr aus dem Herzen sprechen, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.
Ich war an der Demo gegen Alice Weidel in Einsiedeln. Ich trug in etwa den gleichen Schock davon wie Sie in Ihrem Lieblingslokal – ob den Frontalangriffen, Provokationen und Verunglimpfungen der Gegendemonstranten. Ich fragte mich, wie diese Alice-Weidel-Befürworter die Aussagen ihres Vorbildes und dessen Lebensweise unter einen Hut bringen. Politikerin, Scharfmacherin und Spalterin der Gesellschaft in Deutschland und wohnhaft in Einsiedeln. Als Lesbin mit einer Tamilin in Partnerschaft und gegen «Genderness & Wokeness» und gegen Migranten bzw. für Remigration. Da kommen Fragen nach dem gesunden Menschenverstand in mir auf.
Beste Grüsse
Benno Lehner-Boog, 8733 Eschenbach SG
Sie haben gewonnen – Leserreaktionen Teil 1
von Bruno Ziauddin | Link zum Artikel
Sie haben mir mit diesem Artikel den Glauben an guten, unabhängigen Journalismus wiedergegeben. Ich warte jeden Tag auf den Aufschrei der amerikanischen Medien, aber er kommt nicht, oder ich höre ihn nicht! Wenigstens im «Magazin» kommt er! Danke dafür! Der Autor beschreibt das Ungeheuerliche, das wir beobachten/verfolgen und das, was wir fühlen, ausgezeichnet. Er liefert uns eine Art Reality-Check unserer geteilten Fassungslosigkeit.
Und er hält uns den Spiegel vor: was können wir tun? Ausser richtig wählen … es ist zu schwer, Apple und Microsoft etc. aus unserem Alltag zu verbannen (X haben wir ja eh schon alle boykottiert).
Beste Grüsse
Karin Kirchner
Guten Tag, Herr Ziauddin – meine Frau findet es gar nicht mehr lustig, wenn ich bald täglich immer wieder neu mehr oder weniger eloquent die Gedanken wälze, die auch Sie beschäftigen. Warum passiert das? Ich will nicht mit den Schultern zucken. Ich will mich nicht damit zufrieden geben, dass das alles ja nicht unmittelbar Auswirkungen auf mein komfortables Leben hat. Ich will auch nicht fast alles, woran ich glaubte und was mir Hoffnung für die Menschheit gab, als naiv und falsch anerkennen müssen.
Was machen wir? Sobald Sie Ideen haben, lassen Sie es mich wissen! Haben sie wirklich schon gewonnen? Ein paar wenige reiche, mächtige, ruchlose Idioten mit einer unbekannten Anzahl von Ethik (und Bildung?) befreiter Anhänger?
Vorläufig danke ich Ihnen, dass Sie die Problematik so treffend haben formulieren können. Das hilft mir – wenigstens ein wenig.
Mit freundlichen Grüssen
Martin Bosshard
Lieber Herr Ziauddin – danke für Ihren grandiosen Artikel über unsere dramatische Weltlage. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
Innert kurzer Zeit hat sich so viel verändert. Werte, die zu meinem ganzen Leben gehören, verschwinden und sind sogar unpopulär. Wo bleibt der gesunde Menschenverstand?
Hoffentlich gibt es noch viele solche Artikel in anderen Weltgegenden.
Catherine Vaterlaus
Sehr geehrter Herr Ziauddin – die Lektüre Ihres Artikels war für mich Seelenbalsam, sowohl Ihre Analyse und Interpretation der weltpolitischen Situation als auch unserer Schweizer Haltung – herzlichsten Dank! Klare Worte! Kein Wischiwaschi.
Zudem gratuliere ich Ihnen als Chefredaktor zu dieser Ausgabe: alles substanzielle Artikel. Insbesondere derjenige über die Bhagwan-Verführung/Vergewaltigung der Kinder bestätigt, beschämend, das Wegschauen, das Nicht-wissen-Wollen unserer westlichen bequem gewordenen Gesellschaften: grauenhaft.
Danke für Ihre klare Haltung! Freundliche Grüsse
Susanne Inaebnit PhD
Guten Tag, Herr Ziauddin – ich habe Ihren Essay mehrmals gelesen, und er hat mich erschüttert; oder besser gesagt: das wenige, was da noch erschüttert werden konnte.
Es sieht wirklich so aus, als würden wir in einer Welt leben, in der wieder der (Geld-)Adel regiert, und zwar so scham- und skrupellos wie zu Zeiten der Zaren, Könige usw. Oder wie im sogenannten Dritten Reich, wo eine Bande von Losern und Rattenfängern Gesetze, Richtlinien und Bestimmungen so zurechtgebogen hat, wie es gerade dienlich war. Es sind immer die gleichen Zutaten: Sündenböcke ausmachen, sich berauschen an der Macht und den Speichelleckern fantastische Karrieren versprechen und ermöglichen. Natürlich ohne Rücksicht auf Verluste.
Anfang des letzten Jahrhunderts hatte sich mit der russischen Revolution ein neuer Weg eröffnet und Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit entstehen lassen. Leider hat sich der real existierende Sozialismus als Bauchlandung erwiesen. Das nehme ich wirklich übel; so vielen Menschen wurde diese grossartige Hoffnung geraubt.
Nebst allem was Sie schreiben, beelenden mich Menschen in meinem Umfeld, die mit bekümmerter Miene sagen, sie würden keine Nachrichten mehr schauen oder hören. Das würden sie ihrem empfindlichen Wesen doch lieber nicht mehr antun. Das ganze Elend… Man könne ja doch nichts ändern.
Um Antonio Gramsci zu zitieren: «Die Geschichte ist eine gute Lehrerin, leider hat sie wenig Schüler.»
Wie und wo können wir wieder Hoffnung und Bewegung erzeugen? Aber bitte nicht mit Kerzen in der Kirche anzünden.
Danke Ihnen von Herzen und weiterhin gutes Gelingen. Freundliche Grüsse
Emiliana Della Torre, Bern
Sehr geehrter Herr Ziauddin – ich danke Ihnen sehr für Ihre kritische und weitsichtige Beurteilung der aktuellen (welt-)politischen Entwicklungen. Es tut gut, als etwas sprachloser Beobachter der aktuellen Situation eine zwar oft ernüchternde, doch verantwortungsvolle Analyse lesen zu können.
Mithilfe eines Artikels wie des Ihrigen gelingt es mir besser, die demokratischen Werte weiter überzeugt zu verteidigen. Gerade auch in einem Umfeld von Freunden, Verwandten und Bekannten, wo eine NZZ oder sogar «Weltwoche» gelesen wird.
Bitte lassen Sie auch Philipp Loser wissen, dass mich sein Text über Carl Lutz und dessen unglaublich mutige Menschlichkeit berührt hat (Link zum Artikel). Herr Losers Texte gehören bei mir jeweils zum Ersten, das ich in einer neuen «Magazin»-Ausgabe lese.
Und bitte einen grossen Dank an Katja Früh, die in ihrem «Nobellokal»-Text (Link) auf sehr unterhaltsame, aber auch beunruhigende Art und Weise zeigt, wie nahe an der Oberfläche auch hier in der Schweiz die Bewunderung für autoritäre PolitikerInnen zu finden ist.
Mit besten Frühlingsgrüssen
Jörg Rohrer, 3052 Zollikofen
Endlich, endlich konnte ich in einer Zeitschrift eine klare Haltung zu diesem ganzen Trump-Elend und dem unsäglichen Schweigen zu dieser gierigen Machtdurchsetzung und der Missachtung aller Werte lesen. Eine Stellungnahme, die uns daran erinnert, dass wir alle, aber auch alle eine Verantwortung dafür haben, uns für die Demokratie und die Solidarität einzusetzen und laut aufzustehen.
Sie haben mir einen fröhlichen und glücklichen Samstagmorgen mit diesen Worten verschafft.
Mit besten Grüssen
Anna Ischu, 8008 Zürich
… eine kluge, wichtige, wenn auch pessimistische Analyse der heutigen Weltlage und des menschlichen Wesens.
Danke.
Gaby Ochsenbein, 3013 Bern
Für Ihren Artikel möchte ich mich herzlich bedanken. Ihr Essay macht Mut. Die «neue Weltordnung» der Gewalt und Lügen hat anscheinend die Weltbühne erobert, um sie nicht mehr zu verlassen. Alexander Dugin: «Die Welt wird nie mehr sein wie zuvor …»
Die Dystopie, die – ginge es im Sinne ihrer Apologeten – Realität werden soll, nutzt objektiv nur einer sehr privilegierten Minderheit. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass eine Mehrheit Widerstand leisten und die Werte der Demokratie und Rationalität mit Erfolg verteidigen wird.
Freundliche Grüsse
Michael Wyss
Sehr geehrter Herr Ziauddin – Sie haben recht: Es gab schon bessere Zeiten, und die Welt war in einem besseren Zustand, und etliche Protagonisten der sogenannten Sieger sind nun mehr als ekelhaft.
Aber: Solange es noch Leute wie Sie gibt, die das erkennen und öffentlich bekanntmachen, ist noch Hoffnung. Die Welt hatte schon viele Krisen zu bewältigen, sie hat es immer geschafft, so leicht gebe ich die Hoffnung nicht auf. Und ich höre Stephen Colbert und anderen unerschrockenen Amerikanern zu, auch die gibt es. Und ich lese die Biografie von Alexej Nawalny, sogar in Russland scheint es vernünftige Leute zu geben. Vielleicht ist dies eine vorübergehende und keine Dauerkrise. Auch Nazideutschland ist Geschichte!
Mit freundlichen Grüssen
Susanna Oppikofer, 8804 Au/Zh
… Soeben habe ich Ihren Artikel gelesen, der mich aufgewühlt hat. Ich denke vor allem an die jungen Menschen. Ich bin alt, habe das Ende des Krieges zum Teil miterlebt, allerdings in der verschonten Schweiz, und nun sieht es aus, also ob einige Männer all den Fortschritt wieder zunichte machen wollen. Ich weiss nicht, ob Beten hilft.
Auf jeden Fall danke ich Ihnen für Ihren Artikel und hoffe, dass viele Menschen ihn lesen. Mit freundlichen Grüssen
Agnes Hutmacher
Der vergessene Held
von Philipp Loser | Link zum Artikel
Zu diesem Artikel möchte ich Herrn Loser tausendmal Danke sagen!
In den 1950er-Jahren, damals als kleines Mädchen, habe ich Herrn Dr. Carl Lutz ab und zu gesehen, wenn er am Nachmittag aus dem Haus kam, das vis-à-vis vom Wohnblock meiner Grossmama in der Stadt Bern stand. Zwischen den beiden Häusern lag ein Park mit Kinderspielplatz, wo wir uns vergnügten und spielten, während unsere Grossmama uns beaufsichtigte.
Der ruhige, gross gewachsene, elegante Herr hat dann jeweils gegrüsst und sich kurz mit der Grossmama unterhalten. Neugierig habe ich dann gefragt, wer der freundliche Herr sei. Meine Grossmama hat mir erklärt, das sei Dr. Carl Lutz, ein Mann mit einem grossen Herzen! Ein Schutzengel, der im Zweiten Weltkrieg vielen Menschen das Leben gerettet habe. Ich habe nicht begriffen, warum es Engel ohne Flügel gibt, denn in der Kirche und in meinen Kinderbüchern hatten sie welche!
Viel später hat mich dann mein Vater aufgeklärt. Er erzählte von den Zehntausenden von Flüchtlingen in Ungarn, welche durch die Schutzbriefe von Dr. Lutz, dem Schweizer Diplomaten, gerettet wurden!
Im letzten Monat gab es viele Gedenksendungen im TV auf den verschiedensten Sendern. Dabei hat unser SRF1 den Vogel abgeschossen: An einem Sonntagabend, zehn Minuten nach Mitternacht, ist der Film über Dr. Carl Lutz ausgestrahlt worden! Also nicht nur die damalige Schweizer Regierung, nein, auch unser Staatssender bringt es nicht fertig, einem vorbildlichen Mitbürger die Ehre zu erweisen, die er verdient hätte! Schade!
Darum nochmals: Danke! Danke! Danke vielmals, Herr Loser und das «Magazin»!
Freundliche Grüsse
Verena Jegge-Isenschmid, 4310Rheinfelden
Sehr geehrter Herr Loser – vielen Dank für Ihre Kolumne zu Herrn Konsul Lutz! Ich – Jahrgang 1937, Jüdin, Ostschweizerin mit viel Flüchtlings-, KZ- , und Kriegsgeschichten-Erfahrung – kenne die Geschichte dieses MENSCHEN gut.
Ihre Schlussfolgerung (Anklage?) zum Heute in unserem Land hat mir aus der Seele gesprochen. Was zurzeit unserer Welt fehlt: Mut, Respekt, Anstand!
Herzliche Grüsse
Marion Stöckli, 8800 Thalwil
Sehr geehrter Herr Loser – ich bedanke mich für Ihren schockierenden, einfühlsamen Artikel. Wie wichtig, dass man davon weiss. Gut, gibt es den mutigen Journalismus.
Mit sehr freundlichen Grüssen
Federico Emanuel Pfaffen
Schon oft wollte ich schreiben, was ich jetzt endlich tue: Meine politischen Ansichten stimmen mit denen von Herrn Philipp Loser völlig überein. Dieses schöne Gefühl habe ich bei der Lektüre aller seiner Beiträge im «Magazin».
Diese Ansichten stets wieder in leicht les- und geniessbare Form zu bringen, ist eine Kunst, die er beherrscht. Vielen Dank dafür.
Mit freundlichen Grüssen
André Marmet
Geschätzter Herr Loser – mit viel Interesse und Zustimmung lese ich jeweils Ihre Kolumnen im «Magazin». Dass Sie Woche für Woche Ihre kritische Stimme erheben und mir vielfach sehr aus dem Herzen sprechen, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.
Dass man einen Helden wie Carl Lutz und auch einen Helden wie Paul Grüninger dermassen ignoriert und sich hinter der Neutralität versteckt, ist schon unglaublich. Sie beschreiben sehr eindrucksvoll, wie deplatziert die «Neutralität» in der heutigen Weltlage noch rüberkommt. Das alles ganz in meinem Sinne.
Beste Grüsse
Benno Lehner-Boog, 8733 Eschenbach SG
Sie haben gewonnen – Leserreaktionen Teil 2
von Bruno Ziauddin | Link zum Artikel
Sehr geehrter Herr Ziauddin – wow, was für ein hervorragendes Essay: Sie als Chefredaktor haben auch gewonnen! Jede Zeile sitzt. Ich danke Ihnen für das aus meiner Sicht hervorragend geschriebene Essay. Möge es viele Leserinnen und Leser finden, und, noch wichtiger, Menschen an der Macht und/oder mit viel Macht sollten sich zu Herzen nehmen, was «Demokratie, Freiheit, eine liberale Weltordnung, wissenschaftlicher Fortschritt; aber auch Anstand, Mässigung, Aufrichtigkeit, Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein» bedeuten. Und es auch vorleben.
Freundliche Grüsse
Joseph F. Achermann
Sehr geehrter Herr Ziauddin – ganz herzlichen Dank für Ihren Artikel. Diese wachsende «Nachsicht mit den Antidemokraten» – wie Sie es nennen – ist erschreckend und macht wütend. Sie scheint zu wachsen, diese Nachsicht, genau wie die immer offenbarere Gleichgültigkeit gegenüber den antidemokratischen Kräften. Ja, es ist wichtig diesen Missstand anzuprangern, dagegen anzuschreiben, wie Sie es in diesem Artikel tun.
Vielen Dank dafür nochmals. Mit freundlichen Grüssen
Thomas Färber
… ich möchte Ihnen zum heutigen Essay im «Magazin» gratulieren. Sie haben die Situation treffend beschrieben, in der wir uns befinden. Als Schweizer. Als Europäer. Als Menschen.
Wir brauchen Mutige, die unsere Werte lautstark hochhalten. Danke, dass Sie einer davon sind und uns mit Ihrer Analyse vor Augen halten, wo wir nicht wegschauen dürfen.
«Die» mögen vordergründig gewonnen haben, aber wir haben noch lange nicht verloren.
Herzliche Grüsse
Tamara Krieger, 5304 Endingen
… erschüttert habe ich Ihren Artikel gelesen. Danke für Ihren Mut, den Wahnsinn, der in einer tsunamihaften Welle über die Welt braust, schonungslos zu benennen.
Beim Lesen Ihres Textes lief mir ein Schauer über den Rücken. Dass dieses anhaltende Inferno durch eine demokratische Wahl ausgelöst wurde, ist kaum zu ertragen.
Und dass unsere Bundespräsidentin die «liberalen» Ideen des Herrn Vance als nahezu schweizerisch bezeichnet – eine Schande.
Im Buch von Jonas Grethlein «Hoffnung – Eine Geschichte der Zuversicht von Homer bis zum Klimawandel» steht der Satz: «Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut kommt, sondern die Klarsicht zu sehen, wofür es sich zu kämpfen lohnt.» Ihr Beitrag zeigt, dass alle, die für demokratische und soziale Werte stehen, alles tun müssen, um zu retten, was vielleicht doch noch zu retten ist.
«Das Magazin» bleibt mir und meiner Frau hoffentlich noch lange als Rückenwind für Anstand, klärende Analysen und spannende Unterhaltung als Kraftspender erhalten.
Besten Dank und freundliche Grüsse
Martin Joss, Wabern
Herzlichen Dank für Ihre mutige Analyse, Ihre klaren Worte!
Maria Kopp, 84 Jahre alt (zum Glück!)
Sehr geehrter Herr Ziauddin – mein allererster «Lesebrief», obwohl ich viele Zeitungsartikel lese und bereits 57 Jahre alt bin.
Aber Ihr Artikel ist hervorragend geschrieben, und Sie sprechen mir so aus dem Herzen, dass ich Ihnen kurz schreiben wollte. Ich wünsche mir, dass den Text jeder liest, der überhaupt noch Zweifel hat, dass Trump nicht auf dem Weg zum Faschismus ist.
Und als Sie die Schwarzenbach-Initiative erwähnten, wusste ich, dass ich Ihnen einfach schreiben muss. Ich bin im Oktober 1967 geboren, war wohl während der Schwarzenbach-Initiative zwischen zwei und vier Jahre alt. Es sind wohl meine ersten politischen Erinnerungen: die Angst meiner italienischen Eltern zu spüren, ob wir wohl in der Schweiz bleiben dürfen oder wieder nach Italien müssen. Unvergesslich!
Deswegen besten Dank für diesen hervorragenden Artikel.
Freundliche Grüsse
Marcella Barbazeni
Vielen Dank für Ihren Text. Sie können das so gut in Worte fassen, was ich nicht ausdrücken kann.
Curdin Janett
Lieber Herr Ziauddin – ein grosses Dankeschön für Ihren unglaublich tollen Artikel. Er hat genau auf den Punkt gebracht, was mir in den letzten Wochen durch den Kopf gegangen ist.
Ich bin sehr froh, dass es noch Journalisten wie Sie gibt, die mit eindrücklichen Plädoyers für Freiheit und Demokratie einstehen.
Herzlichen Dank und freundliche Grüsse
Caroline Stoller
Herzlichen Dank für dieses Essay. Was ich in letzter Zeit vage fühlte und dachte, dafür finden Sie die passenden Bilder und Worte.
Sie bringen mein Erleben klar auf den Punkt – und das tut gut! Sie sprechen mir buchstäblich aus dem Herzen. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüssen
Manuel Frautschi
Sehr geehrter Herr Ziauddin – Ihr Essay war für mich so unglaublich wohltuend! Eigentlich schrecklich, dass das so ist, mit all den Tatsachen die Sie zur Sprache bringen, bringen müssen. Aber Ihre klare Stellungnahme tut sehr gut!
Ganz herzlichen Dank dafür, ich bin Ihnen sehr verbunden. Mit freundlichem Gruss
Madeleine Wälti
Grundsätzlich finde ich, dass man zu Artikeln nicht auch noch seinen Senf dazugeben soll. Aber das muss jetzt sein: ein absolut herzliches Danke für Ihren Essay! Danke für diesen Text, den ich gerade zweimal gelesen habe und grossflächig weiterempfehle.
Merci und liebe Grüsse
Nelly Dambach, 4460 Gelterkinden
Sehr geehrter Herr Ziauddin – schon immer habe ich Ihre Artikel im «Tagi-Magi» (ich bin halt eine uralte Abonnentin!) mit grossem Interesse, mit Genuss und Gewinn gelesen. Aber der in der Wiederholung im «Magazin» erschienene hat es mir besonders angetan, und ich habe ihn auch in der Wiederholung nochmals mit dem gleichen Erschauern gelesen. Es ist ein zutiefst bewegender Artikel, der meine grössten momentanen Befürchtungen aufgreift: die Demontierung unserer Demokratie, in der ich doch (Jahrgang 1936) aufwachsen durfte – wofür ich zutiefst dankbar bin. Ein Artikel zum Aufbewahren!
Ich glaube an die Devise – und lebe möglichst danach – meines alten Lehrers, Rudolf Dreikurs, der mich in die Individualpsychologie nach Alfred Adler eingeführt und mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin: dass demokratisch sein etwas ist wie schwanger sein – entweder man ist es, oder man ist es eben nicht.
Ich bin Ihnen so dankbar, dass Sie uns daran erinnern. Mit herzlichen Grüssen
Nani Wirth Weber, Zürich
Ich möchte Ihnen ganz herzlich danken für Ihren Essay im heutigen «TagiMagi». Ich könnte jeden Satz des Textes unterschreiben. Hoffentlich nützt es etwas!
Mit freundlichen Grüssen
Sebastian Speich, Winterthur
Danke für Ihr grossartiges Essay.
Michèle Freiburghaus
Bravo und vielen Dank für Ihr Essay im heutigen «Magazin». Besser kann man dies politische Situation und das ganze Drumherum nicht beschreiben!
Eigentlich sollte dieser Artikel jedem mündigen Bürger vor den Latz geknallt werden! Bitte entschuldigen Sie die derbe Ausdrucksweise. Bitte machen Sie weiter so – denn wie heisst es doch so schö: Steter Tropfen höhlt den Stein. Hoffen wir’s!
Ruedi Ehrat, Lohn/SH
Mit Bewegung und Anerkennung lesen meine Frau und ich Ihren Artikel! Wie gut und hilfreich, dass Sie so vieles, was derzeit so merkwürdig im Schwung ist, präzis, treffend und verständlich beim Namen nennen können und wollen! Das freut uns überaus!
An wenig andern Stellen wie Diskussionen und Artikeln wird so klar und so zutreffend gesprochen! Wir danken Ihnen herzlich dafür und wünschen Ihnen viel Mut, weiter da dranzubleiben und Klarheit zu wagen! Der Hang zum Verschmieren und Verkleben ist an so vielen Orten zu spüren, doch Sie reden klar!
Mit herzlichem Gruss
Beatrice und Klaus Völlmin
Mit diesem Essay haben Sie den Finger in die Wunde gelegt. Ich möchte mich dafür bedanken.
Freundliche Grüsse
Dr. Andrea Preuss, Olten
… ich möchte mich bei Ihnen für diesen Essay bedanken, für Ihre klaren Worte, für die Verantwortung, welche Sie damit übernehmen, und dass Sie sagen, was gesagt sein muss.
Einen schönen Sonntag und beste Grüsse, hochachtungsvoll
Luca Patocchi
Wie sollen junge Menschen noch zuversichtlich in die Zukunft schauen??Danke für den Mut, die Anpasser wachzurütteln. Und vielen Dank Ihnen und dem ganzen Team für das wunderbar vielfältige «Magazin».
Monika Szokody
Titel
Besten Dank für Ihren guten Artikel. Ich hoffe sehr, die Leute werden aufwachen. Freundliche Grüsse
Dr. Massimo Aliotta, Winterthur
… vielen Dank für Ihr Essay: Es trifft den Nagel auf dem Kopf und passt gut zur Kolumne von Philipp Loser. Wir leben leider in einer Welt von Anpassern, Appeasern, Machtbesessenen und Neutralen (Schweizer*innen). Ihre Wut, die ich zwischen den Zeilen gelesen habe, ist vollkommen berechtigt. Ich tendiere als «normale» Bürgerin zur Resignation: Es ist alles so schlimm und wird immer schlimmer.
Enid Kopper
N° 10 – 8. März 2025

Was mir gefällt: Neutralität
von Kaltërina Latifi | Link zum Artikel
Sehr geehrte Frau Latifi – mit Interesse lese ich Ihre Kolumne am Frauentag zur Neutralität. Sie schreiben eigentlich einen Essay über die Toleranz, über Respekt vor Andersdenkenden, über die Tugend, nicht voreilig zu urteilen und Stellung zu beziehen. Dem ist nichts beizufügen.
Sie schreiben der Neutralität aber Tugenden zu, die sie nicht hat, so etwa dass gefestigte Auffassungen des Neutralen eher der Überprüfung zugänglich sind, was in der Schweiz so innenpolitisch nicht zutrifft. Im Gegenteil. Wir leben in der neutralen Schweiz in einem Klima der Intoleranz und des kleinkarierten, polarisierten Populismus. Und Sie schreiben, dass eine neutrale Haltung nur einnehmen kann, wer weiss, wo er steht, verweigern aber offenbar das Recht, auch Stellung zu beziehen. Der SPS werfen Sie vor, Stellung in Kosovo bezogen zu haben. Das grenzt an Gesinnungsneutralität. Sie kritisieren die differenzielle Neutralität und suggerieren damit die Unterstützung der Neutralitätsinitiative der SVP (sprich Pro-Putin-Initiative), ohne sie anzusprechen.
Die Kernfragen der Neutralität blenden Sie aus: Kann die militärische Sicherheit – und damit die Kultur der Toleranz – künftig ohne Bündnis gesichert werden? Verhindert Neutralität den Krieg auf Schweizer Boden? Ist es ethisch und moralisch vertretbar, der Ukraine in Not keine Waffen zu liefern, geschweige denn, Drittstaaten die Wiederausfuhr in die Ukraine zu verbieten? Ist es vertretbar, auf die Sicherheit der Nato und morgen der EU zu bauen, ohne selbst einen Beitrag zu leisten? Unterstützen Sie wirklich das Trittbrettfahren auf Kosten Dritter? Was ist eine Neutralität wert, die von den Nachbarn nicht mehr geschätzt wird und ihnen unnützlich erscheint? Ist es ethisch als Demokratie vertretbar und klug, Demokratie und Autokratie in den Aussenbeziehungen gleichzusetzen und das Geschäft Sanktionen gegen Menschenrechtsverletzungen vorzuziehen? Ist es vertretbar, von wirtschaftlichen Sanktionen Abstand zu nehmen und der souveränen Schweiz verfassungsrechtlich und heute im Embargogesetz gesetzlich zu verbieten, eigenständige Sanktionen z.B. im Rohstoffhandel zu verhängen?
Ich hoffe immer noch, dass ich Ihren Essays über die Toleranz missverstanden habe. Ich stehe da wohl nicht allein. Denn wo stehen wir, wenn die liberale Presse angesichts der Demontage von Demokratie und Rechtsstaat in den USA Messages verbreitet, welche all diese Fragen aufwerfen, ohne sie aufzunehmen und mit einer klaren Haltung zu beantworten?
Mit besten Grüssen
Thomas Cottier, Professor Emeritus and Senior Research Fellow World Trade Institute, University of Berne
Liebe Magaziner_innen – mit dem Autorinnenheft zum 8. März habt Ihr mir eine grosse Freude gemacht. Danke! Es war toll, all die Beiträge zu lesen, die Illustrationen von Ana Miminoshvili zu betrachten.
Sehr hilfreich ist für mich Kaltërina Latifis Kolumne. Denn vor drei Jahren hat sich für mich als Pazifistin die Frage zugespitzt, wie ich mich in einer Welt von näher rückenden Kriegen positionieren soll. Ist Neutralität Feigheit, helvetisches Rosinenpicken oder so? Die Möglichkeit, reflektiert neutral zu bleiben und weiterhin alles mir Mögliche für den Frieden zu tun, gefällt mir. Danke, Kaltërina Latifi!
Mit herzlichen Grüssen
Lisa Bärtschi
Der Verrat – die bürgerliche Mitte verkauft sich den Rechtspopulisten
von Bruno Ziauddin | Link zum Artikel
Dieser Artikel ist einfach sackstark! Deshalb wäre es sensationell, wenn er nicht hinter der Paywall versteckt würde! Hier kann Tamedia einen Beitrag zu einer unglaublich wichtigen Diskussion leisten.
Bitte, bitte springt über irgendwelche kommerziellen oder redaktionellen Überlegungen hinweg und macht diesen Artikel allen zugänglich. Es ist etwas vom Besten, was ich in dieser verrückten Zeit in einem Schweizer Medium gelesen habe!
Freundliche Grüsse
Claudio Enggist, 3005 Bern
Lieber Herr Ziauddin – eindrücklich, Ihr Essay. Vielen Dank.
Die beiden «starken» Figuren im Bundesrat «tendieren zu Trump» (Rösti), KKS findet gut, was Vance von sich gibt (haben Sie erwähnt) – und die stärkste Partei der Schweiz nutzt die Gunst der Stunde und fordert, Trump folgend, aus dem Klimaabkommen und der WHO auszutreten.
Man ist froh um jede Stimme, die sich noch gegen den Trend wehrt.
Urs Lehmann
N° 09 – 1. März 2025

Der Wolf ruft, mein Vater folgt ihm
von Ursina Haller | Link zum Artikel
Der Artikel von Ursina Haller über ihren Vater ist nicht nur eindrücklich und berührend, sondern zeigt einen Menschen, der sein ganzes Leben in den Dienst der Natur gestellt hat. Während seiner Tätigkeit als Direktor des Schweizerischen Nationalparks hat Heinrich Haller die Wiederansiedlung mehrerer in der Schweiz ausgerotteter Tierarten gefördert und einige auch aktiv begleitet.
So ist seine Begeisterung für den Wolf nicht verwunderlich und seine Kritik an dem von Bundesrat Rösti eingeleiteten und problematischen Dezimierungsprogramm verständlich. Unser Wolfsbild ist nach wie vor durch die negativen Überlieferungen, wie im Artikel erörtert, geprägt, obwohl gefährliche Begegnungen zwischen dem Wolf und dem Menschen kaum vorkommen.
Das dokumentiert auch die Wanderung des «Schweizer» Wolfes, der, mit einem GPS-Sender versehen, bis nach Nordostungarn gekommen ist, ohne dass ihn irgendjemand je gesehen hätte. Dabei durchquerte er Bahntrassen, Autobahnen, die westlichen Bezirke von Budapest, um nördlich davon sogar die Donau zu durchschwimmen. Seine Intelligenz, seine Unsichtbarkeit und seine Ungefährlichkeit haben ihm leider nichts genützt. Er wurde im Nordostungarn von einem kriminellen Jäger ohne Grund erschossen.
Mit den 40'000 in der Schweiz lebenden Hirschen wäre genügend Nahrung für die Wölfe vorhanden. Bei geeigneten Schutzmassnahmen würde sich der Wolf von den Nutztieren abwenden und zur Regulierung des Hirschbestandes beitragen. Es ist mir bewusst, dass die Jägerschaft mit diesem Vorschlag nicht einverstanden wäre.
Ich hoffe, dass Ursina Hallers ausserordentlicher Artikel das Verständnis, sowohl für den Wolf als auch für die Menschen, die sich für ihn einsetzen, ankommen wird. Heinrich Haller zeigt uns den Weg.
Tamás Ferenc Németh, 9010 St. Gallen
Sehr geehrte Frau Haller – Ihr wölfischer Beitrag im «Magazin» ist wunderschön und meiner Meinung nach sehr treffend.
Walter Hubschmid
Lob für «Das Magazin» – speziell und überhaupt
Wie jeder interessierte Leser und langjährige Abonnent des Tagi bekomme ich jeden Samstag «Das Magazin». Und wie fast jeder Leser komme ich selten dazu, es sofort zu lesen, und lege es auf den Stapel der noch zu lesenden Magazine.
Heute Freitagnachmittag habe ich nun die letzten beiden Ausgaben des «Magazins» genommen und zwei Stunden lang zwei Geschichten gelesen, die mich so beeindruckt haben, dass ich Ihnen spontan danken und gratulieren will.
Der erste Artikel ist das Interview mit David Remnick, dem Chefredaktor des «New Yorker» (Link zum Artikel). Die klare Beurteilung von Präsident Trump, der wie ein Trampeltier die Welt auf den Kopf stellt, aber nicht die Demokratie der USA aushebeln kann, hat mich sehr gefreut.
Auch seine Meinung über die Pressefreiheit finde ich gut. Ich war europäischer Verkaufsleiter einer amerikanischen Firma in den USA, als die Watergate-Affäre Nixon zum Rücktritt zwang. Und natürlich habe ich auch den späteren Film genossen, der schildert, wie die «Washington Post» die Pentagon-Papiere trotz des Verbots eines Bundesrichters veröffentlichte und der Oberste Gerichtshof dann in letzter Instanz urteilte, dass die Presse nicht der Regierung, sondern den Regierten zu dienen habe!!!
Ich hoffe, dass sich die amerikanische Presse sowie das Fernsehen auch heute noch daran erinnern.
Der zweite Artikel, «Der Wolf ruft, mein Vater folgt ihm» ( Link zum Artikel) von Ursina Haller, hat mich natürlich besonders beeindruckt, weil ich als Kurt Konrad Wolf sehr an der Geschichte des Wolfs in der Schweiz interessiert bin.
Noch nie habe ich so viel Interessantes und Wichtiges erfahren, wie man in der Schweiz mit dem Wolf als Wildtier umgehen sollte. Schade finde ich nur, das die sehr detaillierte Erzählung der nächtlichen Suche nach einem Wolf die wichtigsten Aussagen des Vaters untergehen lässt. Ich meine, dass dies in einem neuen Artikel nachgeholt werden sollte. Ich glaube, dass ich das meinem Namensvetter schuldig bin.
Morgen Samstag erscheint die nächste Ausgabe des «Magazins», und ich versichere Ihnen, dass ich es bis zum Abend gelesen habe werde.
Mit herzlichem Gruss
Ihr Kurt K. Wolf
Verzweifeln
von Philipp Loser | Link zum Artikel
Lieber Philipp Loser – gestern war ich im Tibits und las im «Magazin» Ihren Kommentar – wahnsinnig. Ich kann gut nachvollziehen, wie Sie sich fühlen. Oder meine es zumindest: ohnmächtig, wütend, verzweifelt. So habe ich mich auch oft gefühlt in letzter Zeit.
Seit etwa drei Monaten nehme ich jeweils am Freitag beim Fraumünster an einer Friedensmahnwache teil. Um meinen Hals hing vergangenen Freitag ein kleines Plakat: Kapitulation (nichts mehr wollen) = Frieden. Genau das hatte ich wenige Tage zuvor nachts erlebt. Ich habe gegenüber all dem Wahnsinn in der Welt kapituliert. Worauf ich mich sofort vollkommen entspannte. Endlich Frieden in mir, der Verstand, der am Rotieren war – still. Ich schaute auf alle Akteure im grossen Welttheater und fühlte Liebe, nichts als Liebe – egal ob sie zu den Guten oder den Bösen gehörten. Es gibt etwas jenseits und diesseits unseres Körpers, unseres Verstandes, unseres Menschseins, das ist von all dem Wahnsinn nicht betroffen. Es ist aber nicht gleichgültig – ganz im Gegenteil: Es ist bedingungslose Liebe gegenüber allem und allen.
Sie finden jetzt vielleicht: Der Möritz spinnt, ein religiöser Naivling. Allerdings bin ich überhaupt nicht religiös, aber naiv – das stimmt. Und genau das hat mich – zumindest vorübergehend – von allem Wahnsinn, der zurzeit in der Welt herrscht, befreit.
Seitdem weiss ich: Frieden – innerer Frieden – ist die Grundlage allen Seins, ist überpersönlich und darum von all dem Wahnsinn in der Welt nicht betroffen. In einem solchen Zustand ist man auch empfänglich für ganz neue Ideen und Erkenntnisse.
Herzlichen Dank fürs Lesen und alles Gute.
William Möritz, 8055 Zürich
Danke für Ihren Bericht! In der Ohnmacht ist es tröstlich, zu lesen und zu glauben, dass ganz viele Menschen auf unserer Welt diesen Wahnsinn verurteilen.
Adrian Kostezer, Wädenswil
Lieber Herr Loser – ich weine mit Ihnen und verzweifle.
Es grüsst
Priska Weber, I-63065 Ripatransone
Lieber Herr Loser – jede Woche freue ich mich auf Ihre Kolumne, und jede Woche treffen Sie genau ins Schwarze, sagen genau das, was ich fühle, doch niemals so präzise formulieren könnte wie Sie. Ich bin Ihnen unendlich dankbar und hoffe, Sie werden nie aufhören!!
In Dankbarkeit verbunden
Mona Andreatta
Lieber Herr Loser – das Erste, was ich jeweils lese, ist Ihre Kolumne. Sie sprechen mir (fast) immer aus dem Herzen. Ich bin jedes Mal begeistert von Ihren Analysen, die treffend und präzise formuliert sind.
Machen Sie weiter so! Leider gibt es immer weniger von Ihrer Sorte.
Liebe Grüsse
R. Moser
Sanfte «Magazin»-Renovation – Rückmeldungen der Leserschaft (1)
Ich frage mich, für wie gutgläubig/dumm das TagiMagi seine Leserschaft hält. Die «sanfte Renovation» bedeutet doch nichts anderes als:
Gleich bleibende Seitenzahl mit weniger Inhalt. Warum steht niemand der Verantwortlichen hin und schreibt im Editorial: Sorry, wir müssen sparen (damit die Rendite stimmt) ohne Blabla über sanfte Renovation und neues Layout.
Hanspeter Blatter
Ihrer Aufforderung, Rückmeldungen zur sanften Renovation des «Magazins» zu geben, komme ich natürlich gerne nach. Grundsätzlich gefällt es mir gut, aber ich bin doch sehr enttäuscht, dass die immer so lesenswerte Kolumne von Max Küng nun nur noch alle zwei Wochen erscheinen soll und dass Hans Ulrich Obrist die Kolumnen in der gewohnten Form aufgibt. Obrists Atelierbesuche bei verschiedensten Künstler*innen waren regelrechte Lichtblicke und Horizonterweiterungen.
Falls sich diesbezüglich noch etwas korrigieren lässt, würde ich es natürlich sehr begrüssen. Ansonsten danke ich herzlich für die grosse Arbeit, die Sie wieder undwieder ins «Magazin» stecken. Es ist immer eine grosse Freude, darin zu lesen.
Weiterhin viel Elan diesbezüglich und freundliche Grüsse
Othmar Wüthrich
Sanfte Renovation – Rückmeldungen (2): Neiiin! Bitte nicht ohne Thomas Gsella!
Was für eine Nachricht, dass Thomas Gsella nicht mehr für «Das Magazin» schreibt. Ich bedaure das sehr. Seine Gedichte habe ich immer mit Genuss gelesen. Das wollte ich einfach mitteilen.
Freundliche Grüsse
Susann Feurer
Für den hochverehrten Herrn Poeten Thomas Gsella
Zum Abschied von «Das Magazin»
Wie ich sehe, les ich heute
Deine Vers’ zum letzten Mal.
Immer war’s mir eine Freude
Was daneben stand, ne Qual.
Leichte Poesie, meist heiter
Geht via Herz direkt ins Blut,
denn die Journalisten-Schreiber
tun nur der Neugier gut.
Soll ich deine Bücher kaufen?
Denn deine Poesie hat mich entzückt,
Dass weiter beim Spazierenlaufen
Mein Herz sich sonntags tief
Vor deinen Blumen bückt.
Monika Clavien, 3011 Bern
Lieber Herr Gsella, liebe Redaktion – die Gsella-Reime sind Preziosen: kurz & bündig, geistreich, witzig, unterhaltsam, treffend, tiefgründig, überraschend … und sie benötigen – verdichtet, wie sie sind – auch nur ein kleines Plätzchen im «Magazin».
Also bitte, Gsellas Reime sollen bleiben. Ein wenig hochstehende moderne Lyrik tut dem «Magazin» gut, und damit auch mir.
PS: Wieso sind eigentlich die Reime in den Online-Ausgaben des «Magazins» (auf Tagi online) nicht zu finden?
Freundliche Grüsse
Martin Keller, 8004 Zürich
Lieber Herr Gsella – vielen herzlichen Dank für Ihre wunderbaren, geistreichen, auch humorvollen Gedichte. Circa 400 (?) waren es, jeweils passend zu einem folgenden Artikel im Heft.
Die rote Buchstabenecke unten links wird mir fehlen.
Freundliche Grüsse
Margareta Zoller
Neiiin, lieber Herr Gsella, das ist nicht Ihr Ernst! Ihre Fangemeinschaft einfach verlassen? Ihr ganzseitiger Abschiedsgruss macht mich überaus traurig. Jeden Samstag war Ihr Gedicht mein Highlight. So geistreich, witzig, immer passend.
Ich und ganz sicher Ihre riesengrosse Fangemeinde, wir werden Sie schmerzlich vermissen. Vielleicht aber kehren Sie doch wieder? Hoffnung bleibt.
Bleiben Sie gesund und herzliche Grüsse, Ihr grosser Fan (Fanin?)
Ulla Beckers
Ihr schreibt, dass ihr Gsella schweren Herzens verabschiedet. Will er nicht mehr dichten fürs Magi? Dann weine ich ihm Tränen nach – er ist sowas von einzigartig!
Wollt ihr ihn nicht mehr im Magi bezahlen? Dann wäre ich stinksauer auf euch und das Sparprogramm, er ist so einzigartig wie Mike van Audenhove selig, einfach nur erfrischend in all den wirren Zeiten.
Wenns an euch liegt: Sofort wieder einstellen!, damit wir Leser uns weiterhin an seinen exzellenten Gedichten mit Blick auf Aktuelles erfreuen und schmunzeln oder die Stirn runzeln!
Liebe Grüsse
Barbara Roth, 8004 Zürich
Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich künftig auf meine geliebten tagesaktuellen Gsella-Reime verzichten muss. Es war schon schlimm genug, dass es nicht zu jedem Tag einen gab – dazu wäre Herr Gsella bestimmt fähig, ohne bei der Qualität je nachzulassen. Immerhin gab es jeweils am Wochenende diesen Genuss, den ich mir nie entgehen liess.
Als Leserin amüsierte ich mich an Wortwitz und überraschenden Klängen, als Germanistin mit Liebe zu klassischer deutscher Poesie bewunderte ich die ausgefeilte, perfekt den Regeln der altmodischen «Reime» folgende Dichtkunst. Eine Kulturtechnik, die heute kaum jemand mehr beherrscht.
«Keine Gedichte mehr nach Auschwitz», hiess es einst, und tatsächlich sind gewisse Blümchenstile heute schwer erträglich – aber Gsella? Einfach grossartig, mit seiner subtilen Ironie, der brillanten Rhetorik und den vielen raffinierten, zeitgeistigen Botschaften zwischen den Zeilen.
Gsella ist ein Retter einer alten deutschen Dichtungstradition – er braucht Sichtbarkeit! Bitte, erhalten Sie mir seine Reime! Es darf doch nicht sein, dass zwar Sauerteigbrot-Rezepte wieder zum Lifestyle gehören, aber das «Reimen» ausstirbt.
Freundliche Grüsse
Cornelia Boss, 8645 Rapperswil-Jona
Ich werde die Gedichte von Thomas Gsella seeeeeehr vermissen.
Schade, schade, schade!
Esther Bossard
Sehr schade.
Mit freundlichen Grüssen
Hildegard Fringeli
Das Tagi-Magi ohne Gsella????
Er war doch sole, luna, stella…
mein Weltall!! Jeden Samstagmorgen.
Ich mach mir wirklich grosse Sorgen.
Wie ich das überstehen kann.
Doch dankenden Herzens grüsst Susann.
Seinen Humor, seine Nonchalance, seine Genialität
Und seine roten Zeilen,
Die über Rhythmushürden eilen,
Wo andre Reime (z. B. meine), im Schlamm stecken bleiben
Beim Verseschreiben,
Werde ich nie vergessen.
Ob das nun genug Protest ist - ein kleiner Seufzer einer alten Frau statt Fäuste?
Susanne Müller, Rapperswil
Ach, geliebter Herr Gsella,
Versteh nicht, was das het sella.
Die Nachricht da, das wärs denn gsii,
Fertig nun mit Poesie!
Hier drum mein Protest, Bambule!
Im Kummer ich mich suhle.
In Ihren Zeilen war viel Sinn,
Und es stand mehr als im ganzen Heft sonst drin.
Schade!
Herzliche Grüsse
Sabine Kuster
«Meine Eltern haben immer nur gearbeitet, gegessen und geschlafen»
von Ronja Fankhauser
Liebe Ronja – schön, dass du uns Lesern erhalten bleibst. Immer als Erstes las ich deine Briefe an deine Mama! Und jetzt auch deine Mama kennen zu lernen, ist wohltuend.
Alles Gute euch beiden, und ich freue mich auf den nächsten Artikel.
Beste Grüsse an alle
Augusta Zehnder
… und ein riesiges Lob für das komplette «Magazin»
Das gabs noch nie: Die heutige Ausgabe (an meinem 78. Geburtstag) war von A bis Z ein sagenhafter Genuss. Soooo spannend! Danke!
Herzlich
Brigitte Hofmann, 8400 Winterthur
N° 08 – 22. Februar 2025

Der Törnaround
von Luca Zanetti | Link zum Artikel
Sehr geehrter Herr Zanetti – danke vielmals für Ihren interessanten, eindrücklichen und tiefgründigen Artikel von der Segeltour. Ihre Sprache und die Schilderungen haben mich ebenfalls sehr beeindruckt. Ich habe den Bericht in einem Zug gelesen und Sätze meinem Mann vorgelesen.
Mit freundlichen Grüssen
Ursula Locher, Aeugst a. A.
Vielen Dank und Gratulation zur Wahl dieser «Magazin»-Reportage, Sensationell in Wort und Bild und in ihrer Qualität meilenweit von den «üblichen», Samstagmagazine füllenden Berichten entfernt. Endlich wieder…!
Doch: Wurde der Artikel von der Redaktion gekürzt?? Was bestürzend schade wäre. Oder: Waren wir einfach so gierig auf «weiter»?
Beste Grüsse von langjährigen Magi-Lesern, in der Hoffnung auf mehr von der Qualität Zanettis!
Marga Zulauf
«Was mir Hoffnung für die Demokratie gibt, ist die Demokratie»
von Thomas Bärnthaler | Link zum Artikel
In der Einleitung zu dem Artikel heisst es: David Remnick, Chefredaktor der besten Zeitung der Welt (The New Yorker), über Journalismus in autoritären Zeiten.» Da stellt sich die Frage: Warum sind die aktuellen Zeiten autoritärer als frühere? Eine weitere Frage ergibt sich zu dem von Remnick genannten Erfolgsrezept Donald Trumps: «Er wittert bestimmte Strömungen im amerikanischen Leben und versteht es, sie zu artikulieren und für seine Zwecke zu instrumentalisieren.» Was ist der Grund für diese Strömungen? Vielleicht ist es unzureichend, den Grund nur in der «neuen Welt der Information und Desinformation» zu suchen. Es könnte da ein uralter Grund vorliegen: der sich dynamisch entwickelnde Zielkonflikt zwischen den Menschenrechten auf Lebensunterhalt und dem Menschenrecht auf Eigentum.
Diesen Konflikt gabs schon lange vor der Deklaration der Menschenrechte anno 1948. Ebenso lange gab es als Lösung Kompromisse, die sich am übergeordneten Ziel orientierten: dem langen guten Fortbestehen der Menschheit. Die entsprechende Kompromisslinie verschob sich im Laufe der Zeit. Im frühen Mittelalter gab es eine brutale Linie, illustriert durch den Begriff «Um eines Strickes Wert» (auch Titel einer Novelle von Conrad Ferdinand Meyer 1825–1898): Wer etwas stahl, das mehr wert war als ein Strick, riskierte sein Leben. Das war damals vermutlich notwendig, weil sich sonst die Landwirtschaft (Viehdiebstahl etc.) nicht gelohnt hätte. Das änderte sich mit dem technischen Fortschritt, der eine humanere Gesetzgebung ermöglichte. Doch es gab weiterhin viel Luft nach oben: Noch bis in die Dreissigerjahre gab es in Österreich 300’000 Dienstboten, die keine eigene Familie gründen konnten. Es war damals üblich: Ein Kind erbte den Hof, seinen Geschwistern blieb oft nur die Wahl zwischen Dienstbotenleben oder Kloster. Denn Arme und Dienstboten konnten nicht heiraten. Die grossen, schönen Klostergebäude sind auch Mahnmale dieser Situation.
Der fortgesetzte technische Fortschritt erlaubte es, die genannte Kompromisslinie weiter zu verschieben in Richtung zu mehr Humanität. Die Rechte auf Lebensunterhalt konnten erweitert werden, ohne dass zunächst das Recht auf Eigentum unzumutbar behindert wurde. Leider nähert sich diese durch den Fortschritt ermöglichte Situation dem Ende. Dies äussert sich in der steigenden Überbelastung der Zielländer beim Versorgen und Integrieren von Migranten. Ein Grund liegt im Bereich der Demografie. Die Menschenrechte auf Lebensunterhalt erlauben, mehr Kinder in die Welt zu setzen, als die eigenen Ressourcen zulassen würden. Doch zu hohe Geburtenraten ergeben hohe Jugendarbeitslosigkeit und damit Mangel an normalen Perspektiven. Dies führt zu Krisen und Kriegen und letztlich zur genannten Überlastung.
Notwendig ist, dass der erwähnte Zielkonflikt innerhalb der Menschenrechte (Lebensgrundlagen vs. Eigentum) etwa durch Einforderung der demografischen Eigenverantwortung gelöst wird. Hilfreich könnte der Hinweis sein, dass der erwähnte Zielkonflikt in Europa früher durch Mittel gelöst werden musste, die heute nicht mehr akzeptabel sind, auch weil es durch den medizinischen Fortschritt fairere Lösungen gibt. Diese müssen aber – im langfristigen Interesse aller Menschen – genutzt werden als Alternative zu populistischen Lösungen oder zu brutalen Lösungen der Natur.
Oder anders gesagt: Es muss eine Kompromisslinie zwischen den genannten Menschenrechten definiert werden, die das gute Fortbestehen unserer Spezies ermöglicht. Dies muss als gemeinsame notwendige Aufgabe dargestellt werden. Hier sind nicht nur Regierungen, sondern auch die Religionen, die Wissenschaft und die Medien gefordert.
Mit freundlichen Grüssen
Gernot Gwehenberger, 4143 Dornach
N° 07 – 15. Februar 2025

«Ich habe sie gelobt, weil sie so einen guten Arsch hatte»
von Sascha Britsko & Oliver Zihlmann | Link zum Artikel
Warum wird das Äussere von Tanja von den Journalisten beschrieben? «Schlank und mit kurzen dunklen Haaren.»
Wenn ich mal im «Magazin» wegen eines Kampfs vor dem Bundesgericht vorkomme, werden Sie mich als z. B. «dick und mit langen blonden Haaren» beschreiben?
Mit freundlichen Grüssen
Corinne Bason , 8800 Thalwil
N° 06 – 8. Februar 2025

«Ich bin sehr für das Verdrängen» – «Das hab ich gern, wenn Martin so was sagt»
von Nora Zukker | Link zum Artikel
Die Herren Stuck und Suter auf dem Barre-Rad üben sich im gegenseitigen Synapsenkitzeln. In meinem Synapsennetz verfängt sich die Frage – getreu dem Prinzip: Verdünntes mit Verdünntem kurieren –, hält sich also hartnäckig die Frage: Gibt es keine Globuli gegen verbale Inkontinenz? Ach, was solls! Auf der nächsten Seite verspricht eine Wintersuppe kuschelige Wärme.
Eduard Widmer, 8045 Zürich
N° 05 – 1. Februar 2025

Maxim haut ab
von Nino Preuss | Link zum Artikel
Einmal mehr beeindruckt mich ein Artikel im «Magazin» tief. Die Art, wie in «Maxim haut ab» der Zwiespalt von zwei jungen Menschen beschrieben wird, bewegt. Bleiben oder gehen? Die Empathie, das Verständnis, das Mitfühlen mit beiden sind in jeder Zeile zu spüren. Der Krieg in der Ukraine und alle die Kriege weltweit bekommen ein persönliches Gesicht. Was ist das für eine Welt, in der junge Menschen solche Entscheide treffen müssen?! Ich bin tief betroffen von diesem Text – und danke Nino Preuss.
Freundliche Grüsse
Ruth Rechsteiner, 9014 St. Gallen
Der Artikel handelt vom Schicksal dreier junger Ukrainer. Maxim und Artem flüchten vor dem Militärdienst an der Front. Danylo «stellt das Leben anderer über sein eigenes. Er bereitet sich vor, in die Hölle zu ziehen.»
Der Artikel über Maxim und der Artikel über Liza, eine junge Ukrainerin, die in der Schweiz die Matur geschafft hat (Link zum Artikel), illustrieren meinen Wunsch als Kind, lieber ein Mädchen zu sein. Das war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Ich war vier Jahre, und der Grund war klar. Der nächste Verwandte meiner Mutter war gefallen. Mein Vater kam als Schwerkriegsgeschädigter zurück. Er betrachtete das als Glücksfall angesichts der hohen Verluste seiner Einheit, eines Gebirgspionier-Bataillons. Wegen seiner Kopfverletzung brauchte er jede Woche eine Schachtel Gewadal und konnte keinen Lärm vertragen. Wurde es laut unter uns drei Kindern, setzte es für jeden eine Ohrfeige, verbunden mit der Feststellung: Ein Scheit allein brennt nicht.
Bezüglich des Ukrainekriegs stellt sich ein Dilemma: Auf der einen Seite geht es um die Abwehr eines verbrecherischen Angriffs, auf der anderen Seite geht es auch um das Menschenrecht auf das höchste Gut, das Sichern des eigenen Überlebens. Das wichtigste Ziel muss das möglichst schnelle Beenden des Krieges sein. Und das Wiederherstellen vertretbar guter Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland. Ein Mittel dazu müsste auch sein, auf die tieferen Ursachen des Kriegs einzugehen. Ein Dilemma: Soll Gesichtswahrung für Putin oder Beseitigung des Regimes das Mittel zur Beendigung des Kriegs sein? Ist es hilfreich (das erwähnte Scheit lässt grüssen), wenn auch auf Fehler aufseiten der Ukraine eingegangen wird? «Das Russische verlor nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 den Status einer Amtssprache» (Wikipedia-Artikel zur Ukraine). Dies, obwohl Russisch damals für über 30 Prozent der Ukrainer die Muttersprache war; auf der Krim waren es über 50 Prozent. Für Putin war das womöglich ein Grund, den Widerstand der Ukraine zu unterschätzen.
Der Artikel schildert das Problem aus Sicht von drei jungen Menschen. Daraus ergibt sich eine Herausforderung auch für den Westen: Die Jugend muss einen Weg in eine gute Zukunft haben und nicht den Weg in die Hölle eines langen Krieges.
Zum Abschluss noch Folgendes: Ohrfeigen waren damals normal. Wir Kinder haben die Situation voll akzeptiert. Unser Vater hat für uns auf vieles verzichtet. Die Einbettung der Kernaussage (Ein Scheit...) ins Persönliche habe ich gewählt, weil ich eine direktere Form für unangemessen halte. Ich meine aber, diese Kernaussage oder eine ähnliche Aussage könnten hilfreich sein, eine Denkweise zu befördern, die helfen könnte, den unsäglichen Krieg schneller zu beenden.
Mit freundlichen Grüssen
Gernot Gwehenberger, 4143 Dornach
Mir hat der Artikel ausserordentlich gefallen. Ich finde ihn dicht und persönlich, sehr aufschlussreich und gut geschrieben. Grossartig auch die Selbstreflexion des jungen Journalisten Nino Preuss, der unangestrengte Tonfall, die Illustrationen.
Mehr davon!
Rolando Colla
Die USA haben einen König
von Philipp Loser | Link zum Artikel
Guten Tag, Herr Loser – vielen, vielen Dank für Ihre offenen Worte zum Hitlergruss von Elon Musk. Ja, natürlich war das beabsichtigt. Keine falsche Bewegung oder so. In der Printausgabe habe ich von einer Relativierung gelesen– nicht so schlimm, Missgeschick, nicht so gemeint …
Klar, man arrangiert sich jetzt mit Trump, die Wirtschaft muss schliesslich laufen. Karin Keller-Sutter hat das kürzlich etwas verklausuliert ausgedrückt.
Nochmals danke für Ihre klare Stellungnahme.
Beatrice Kästli Meier
Wenn Netanyahu am 4. Februar 2025 von Trump empfangen wird – begrüsst ihn Elon Musk dann auch mit einem Hitlergruss, um Smotrich einen Gefallen zu tun?
Danke für den interessanten Beitrag.
Raffael Ullmann
Zuhanden Herrn Philipp Loser
Ich stimme Ihnen in allen Dingen zu, die Sie über Elon Musk schreiben. Er hat nämlich nicht nur Trump in der Hand, sondern die ganze Nasa und Weltraumfahrt dank seiner Raketenentwicklung.
So verstand ich den graden Schuss seines rechten Armes als sichtbares Zeichen seiner Raketenstarte! Ich war darum erstaunt, dass es später als Hitlergruss gesehen wurde. Kann aber verstehen, dass es nach dem Gespräch mit der AfD so interpretiert wird. Wenn Sie jedoch seinen Gruss mit einem historischen Hitlergruss vergleichen, verstehen Sie, warum ich seine Armbewegung als Raketenstart begriffen hatte.
Ansonsten gebe ich Ihnen recht, dass Musk das Schlimmste ist, was der Menschheit passieren konnte. Schlimmer als Trump, den ich nur für einen dummen Egomanen halte.
Ihr Kurt Wolf
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