Heftige Kritik an britischer GemeindeStadt lässt Maulwürfe töten, weil sie auf dem Friedhof wüteten
In Tadley sollen die Tiere derart zur Plage geworden sein, dass der Stadtrat sie vergasen liess. Nun muss er sich entschuldigen.
Die Stadträte von Tadley in Basingstoke, Hampshire, mussten sich nach heftiger Kritik aus der Bevölkerung entschuldigen. Dies, weil sie Maulwürfe vergasen liessen und damit «die Ruhe eines Kirchfriedhofs gestört hatten», wie die «Daily Mail» berichtet. Die Verwaltung betonte, dass sie keine andere Wahl gehabt habe, als die Maulwürfe zu töten.
Die Wildtiere sind auf dem Friedhof der St.-Peter-Kirche zur echten Plage geworden. Sie wühlten um die Gräber herum, was nicht nur «unansehnliche Schäden» verursacht, sondern auch eine Gefahr für die Besucher dargestellt habe: «Da der Friedhof von vielen älteren Menschen besucht wird, hatten wir das Problem, dass die Maulwurfshügel eine Stolperfalle darstellten», begründet der Stadtrat. Ausserdem seien die Besucher verärgert gewesen, wenn sie Maulwurfshügel auf dem Grab von Angehörigen gefunden hätten.
Doch für die Anwohner Tadleys ist dies keine Entschuldigung. Sie verurteilen diese «unmenschliche Tat» scharf und sind der Meinung, dass es sicher einen besseren Weg gegeben hätte, mit den «armen Geschöpfen umzugehen».
Gesundheitsschädlich für Menschen und Hunde
Den Widerstand ausgelöst hatte ein Warnschild, welches Anfang Monat vor dem Friedhof aufgestellt wurde. Die Besucher wurden darauf hingewiesen, dass das Gelände für drei Tage gesperrt sein würde und sich Menschen und Hunde wegen der Chemikalien fernhalten sollen. «Die Maulwurfsbeseitigung erfolgt mit dem Begasungsmittel Talunex-Aluminiumphosphid» hiess es auf dem Schild weiter.
Das Gas wird zur Beseitigung von Maulwürfen, Ratten und Kaninchen eingesetzt, es kann jedoch auch bei Menschen und Haustieren zu Übelkeit und Atembeschwerden führen.
Kirche hat nichts damit zu tun
Die Kirche selbst hat von den Plänen der Stadt nichts gewusst. Der Friedhof werde von der Stadt verwaltet, hiess es auf Anfrage der «Daily Mail» weiter. Entsprechend habe die Kirche mit der Beseitigung der Tiere nichts zu tun.
Der Stadtrat von Tadley erklärte, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen worden sei. Sie hätten zuerst herkömmliche Fangmethoden eingesetzt, um das Problem in den Griff zu bekommen, doch diese Massnahmen hätten nicht ausgereicht, um das Problem unter Kontrolle zu bringen – die Population der Maulwürfe sei sogar gewachsen.
Nach Rücksprache mit professionellen Schädlingsbekämpfern habe man sich für den Einsatz von Talunex-Aluminiumphosphid entschieden, «unter strikter Einhaltung der Umwelt- und Gesetzesvorschriften».
far
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