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Desinformation und Polarisierung
Papst kritisiert Manipulation in sozialen Medien

Papst Franziskus segnet die Menge während der wöchentlichen Generalaudienz in der Paul-VI-Halle im Vatikan am 22. Januar 2025.
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Papst Franziskus hat in einer «von Desinformation und Polarisierung geprägten Zeit» dazu aufgerufen, die Wirklichkeit nicht auf Slogans zu reduzieren. Einige wenige Machtzentren kontrollierten eine noch nie dagewesene Menge an Daten und Informationen, erläuterte der 88 Jahre alte Franziskus, ohne jedoch konkret etwa auf Plattformen wie X oder Facebook zu verweisen.

«Allzu oft erzeugt die Kommunikation heute nicht Hoffnung, sondern Angst und Verzweiflung, Vorurteile und Ressentiments, Fanatismus und sogar Hass. Allzu oft vereinfacht sie die Wirklichkeit, um instinktive Reaktionen hervorzurufen», warnte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag mit Blick auf den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. «Sie benutzt Worte wie eine Klinge; sie bedient sie sich sogar falscher oder absichtlich verzerrter Informationen, um Botschaften zu verbreiten, die die Gemüter erregen, die provozieren, die verletzen sollen.»

Papst Franziskus ruft zu Mässigung auf

Franziskus rief dazu auf, die Kommunikation zu «entschärfen» und sie von Aggressivität zu befreien. «Wir alle sehen, wie – von den Fernseh-Talkshows bis hin zu den verbalen Kriegen in den sozialen Medien – das Paradigma des Konkurrenzdenkens, des Gegeneinanders, des Herrschafts- und Besitzstrebens und der Manipulation der öffentlichen Meinung die Oberhand zu gewinnen droht», schreibt Franziskus, und räumt ein: «Zu hoffen ist wirklich gar nicht einfach.»

Es gebe noch ein weiteres besorgniserregendes Phänomen, das man als «planmässige Zerstreuung der Aufmerksamkeit» durch digitale Systeme bezeichnen könne. Das verändere die Wahrnehmung der Wirklichkeit, «indem sie von uns ein Profil nach der Logik des Marktes erstellen». «So kommt es, dass wir – oft hilflos – einer Art Atomisierung der Interessen beiwohnen, wasletztendlich die Seinsgrundlagen der Gemeinschaft untergräbt, nämlich die Fähigkeit, für das gemeinsame Wohl zusammenzuarbeiten, einander zuzuhören und die Beweggründe des jeweils anderen zu verstehen.»

DPA/sas