Koreanischer Ballon-Streit Parasiten aus menschlichen Fäkalien in Müllballons aus Nordkorea gefunden
Einer Analyse von etwa 70 gefundenen Ballons zufolge hätten sie Erde enthalten, in der Parasiten wie etwa Fadenwürmer, Peitschenwürmer und Madenwürmer entdeckt worden seien.

In von Nordkorea nach Südkorea geschickten Müllballons sind nach Angaben aus Seoul Parasiten aus menschlichen Fäkalien festgestellt worden. Einer Analyse von etwa 70 gefundenen Ballons zufolge hätten sie Erde enthalten, in der «zahlreiche Parasiten wie etwa Fadenwürmer, Peitschenwürmer und Madenwürmer» entdeckt worden seien, teilte das südkoreanische Vereinigungsministerium am Montag mit. Das liege wahrscheinlich daran, dass zur Düngung der Erde menschliche Fäkalien anstelle von Kunstdünger verwendet worden seien.
Es bestehe kein Risiko einer Bodenverschmutzung oder ansteckender Krankheiten, da die Menge der von den Ballons transportierten Erde relativ gering sei, hiess es weiter.

Das Ministerium erklärte, der Müll in den Ballons enthülle den schlechten wirtschaftlichen Zustand Nordkoreas. Es verwies auf verschlissen Kinder- und andere Kleidung, die bis zum Zerfall getragen worden sei.
Reaktion auf Ballons südkoreanischer Aktivisten
Nordkorea hat in den vergangenen Wochen mehr als tausend Ballons mit Müll über die Grenze geschickt. In den Sendungen waren unter anderem Zigarettenstummel und Toilettenpapier enthalten. Damit reagierte Pjöngjang eigenen Angaben zufolge auf Ballons südkoreanischer Aktivisten, die gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gerichtete Flugblätter und Geld für die Bevölkerung im verarmten Norden enthielten.
Die nordkoreanischen Ballons hätten überdies Kleidung enthalten, die ein südkoreanisches Unternehmen bei einer Hilfsaktion gespendet habe und die absichtlich etwa mit Messerstichen beschädigt worden seien, erklärte das Vereinigungsministerium in Seoul. Nordkorea wolle damit offenbar seine «extreme Feindseligkeit gegenüber den Flugblattkampagnen zum Ausdruck bringen und seine gegnerische Haltung gegenüber Südkorea unterstreichen», sagte ein Ministeriumsvertreter.
Die Animositäten zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten haben sich in der letzten Zeit wieder verschärft. Das südkoreanische Militär hatte vergangenen Freitag nach eigenen Angaben Warnschüsse abgegeben, nachdem nordkoreanische Soldaten die stark befestigte Grenze überschritten hatten.
AFP/sme
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