Geldberater: Leserfrage zum ZinsanstiegKommt bald ein Immobilien-Crash?
Nein, sagt unser Geldberater – und nennt Gründe, die derzeit dagegen sprechen.
Die Zinsen sind nochmals angestiegen. Ich staune, dass die Hauspreise in der Schweiz immer noch so hoch sind. Das ist doch eine Blase. Kommt bald ein Immobilien-Crash? Leserfrage von W.P.
Nein. Es stimmt, dass sich mit den gestiegenen Zinsen die Rahmenbedingungen für Immobilien grundlegend verändert haben. Die Fremdfinanzierung von Wohneigentum und von Renditeimmobilien ist deutlich teurer geworden. Dass dies bis jetzt nur wenig am Immobilienmarkt spürbar ist, hat auch damit zu tun, dass viele Private Festhypotheken halten und damit die höheren Zinsen noch gar nicht spüren. In einigen Regionen und Segmenten ist der Preisanstieg gestoppt und teilweise sind die Preise leicht zurückgekommen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, dass wir noch mehr Wertkorrekturen sehen werden.
Dennoch rechne ich derzeit nicht mit einem Immobilien-Crash. Dagegen sprechen, dass der Arbeitsmarkt und die Konjunktur als Ganzes hierzulande weiter gut laufen und daher die weitaus meisten Hauseigentümer auch die höheren Finanzierungskosten stemmen können. Gestützt wird der Markt zudem von der nach wie vor hohen Zuwanderung von Gutverdienenden aus Europa. Beim privaten Wohneigentum zeichnet sich eine gesunde Marktabkühlung ab. Tiefere Preise erwarte ich auch bei Renditeimmobilien, da mit den steigenden Zinsen auch andere konservative Anlageklassen wie Obligationen von guten Schuldnern wieder attraktiver und eine Alternative werden.
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