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Kommentar zu boomenden Untermieten
Für Familien oder ältere Menschen ist die befristete Untermiete keine Lösung

Gigantische Schlange von Wohnungssuchenden bei der Besichtigung einer Musterwohnung der Wohnungssiedlung Kronenwiese im Zuercher Quartier Unterstrass  am Freitag, 3. Juni 2016. Auf der Kronenwiese erstellt die Stadt bis Ende 2016 ihre bisher juengste Wohnsiedlung. Im Bau sind insgesamt 99 2½- bis 5½-Zimmer-Wohnungen sowie sechs Geschaeftsraeume. (KEYSTONE/Walter Bieri)
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Die Wohnungssuche in Schweizer Städten, allen voran in Zürich, ist mühsam. Das Angebot ist überschaubar, und nur selten findet man eine Bleibe, bei der man noch denkt: «Das ist mal ein fairer Mietzins.» Wer sich glücklich schätzen kann, eine passende – und allenfalls bezahlbare – Wohnung gefunden zu haben, gibt sie so schnell nicht auf. Bei einem längeren Auslandsaufenthalt oder Umzug wird deshalb oft untervermietet.

Wie eine Auswertung der Immobilienberatung Wüest Partner zeigt, steigt die Anzahl Inserate, die Wohnungen zur Untermiete oder befristet ausschreiben, in den Grossstädten seit Jahren.

Auf den ersten Blick scheint es durchaus sinnvoll, seine Wohnung unterzuvermieten. Man spart sich nicht nur die mühselige Wohnungssuche bei der Rückkehr, sondern entzieht die Wohnung auch gleich den Mietzinssteigerungen am Markt. Langfristig hilft die befristete Untermiete aber nicht, die Problematik der steigenden Mieten und des sinkenden Wohnungsangebots in den Städten zu lindern oder gar zu lösen.

Im Gegenteil: Eine zunehmende Anzahl von Untermietverhältnissen kann den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt weiter belasten und die Verfügbarkeit von Wohnraum einschränken. Für Familien mit Kindern oder ältere Menschen beispielsweise ist die befristete Untermiete keine Lösung. Selbst wenn sie im besten Fall so kurzfristig von einer tieferen Miete profitieren und sich die Wohnung im Zentrum leisten können, suchen sie doch vor allem stabile und dauerhafte Wohnbedingungen. Und die sind in befristeten Untermietverhältnissen nicht gegeben.

Natürlich liegt es in erster Linie an der Politik, Massnahmen gegen die Wohnungsknappheit zu beschliessen. Doch auch von den Mieterinnen und Mietern ist Fair Play gefragt: Wer nur für ein paar Wochen oder Monate verreist, soll ruhig untervermieten. Doch wer auf unbestimmte Zeit umzieht, sollte seine Wohnung aufgeben – aus Rücksicht auf die anderen Wohnungssuchenden.