Kolumne «Ertappt»Strolch belästigt Frau am Bancomaten
Ein Betrunkener hat eine Frau in der UBS-Filiale in Meilen so lange bedrängt, bis diese Reissaus nahm. Doch dann setzte sich der Mann selbst schachmatt.
Es ist eine Situation, die wohl bei den meisten Frauen ein ungutes Gefühl hervorrufen würde. An einem Samstagabend im vergangenen August betritt eine Bankkundin die UBS-Filiale an der Dorfstrasse in Meilen. Sie will im Vorraum Einzahlungen am Multimat tätigen – da taucht plötzlich ein stark alkoholisierter Mann auf.
Der 20-jährige Marokkaner, der im St. Galler Rheintal wohnt, bedrängt und verunsichert die Frau dermassen, dass diese das Weite sucht. Vor lauter Aufregung vergisst oder verliert sie dabei ihren Geldbeutel. Sie lässt ihn in der UBS-Filiale zurück.
Der junge Mann lässt sich nicht zweimal bitten: Er nimmt das Portemonnaie an sich und steckt die 80 Franken, die sich darin befinden, in seine Hosentasche. «Unrechtmässige Aneignung» nennt sich das in der Juristensprache. Die Staatsanwaltschaft See/Oberland hat deshalb den Langfinger kürzlich per Strafbefehl zu einer Busse von 300 Franken verurteilt, wovon 100 Franken durch Haft erstanden sind. Zudem muss der Mann die Verfahrenskosten von 600 Franken tragen. Sein Verhalten hat sich somit nur schon finanziell betrachtet nicht gelohnt.
Dass die Polizei ihn überhaupt festnehmen konnte, hat er sich selbst zuzuschreiben. Nachdem der Betrunkene nämlich das Geld an sich genommen hatte, gab er den leeren Geldbeutel einem Passanten und bat diesen, er solle die Polizei verständigen. Das fällt dann wohl unter die Kategorie «Dümmer als die Polizei erlaubt».
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