Neue Apple WatchesKleine Verbesserungen führen zu einem besseren Uhren-Sortiment
Die neuen Series 8 und die Apple Watch SE sind ein bisschen besser geworden. Das wird sich vor allem längerfristig auszahlen. Für Apple und die Kundschaft.
An Apple-Events geht es nicht immer harmonisch zu und her. Hin und wieder gibt es richtige «Game of Thrones»-Momente. Etwa, als 2017 das iPhone 8 vorgestellt und in allen Superlativen gelobt wurde – nur um Minuten später vom in allen Belangen besseren iPhone vom Thron gestossen zu werden.
Selbiges widerfuhr dieses Jahr der Apple Watch Series 8. Die neuste Smartwatch des Erfolgskonzerns wurde in den höchsten Tönen gelobt – und dann wurde die Apple Watch Ultra vorgestellt. Eine rundum neue, sportlichere und robustere Apple Watch. Die Series 8 war vergessen.
Selber schuld
Noch nicht nur die spannendere Ultra-Uhr ist schuld, dass die Series 8 dieses Jahr einen schweren Stand hat. Es liegt auch daran, dass sie sich nur in Details vom Vorgängermodell unterscheidet. Ja, im Alltag habe ich die letzten Tage keinen Unterschied festgestellt.
Das liegt vor allem an mir und weniger an der Uhr. Zum einen kann die Apple Watch Series 8 nun automatisch den Notruf kontaktieren, wenn man einen Autounfall hat. Da ich kein Auto habe und nur selten in einem Auto sitze, hilft mir das schon mal nicht.
Die zweite sehr spannende Neuerung – ein eingebautes Thermometer – richtet sich speziell an Frauen. Es dient dazu, die Zyklus-Erkennung zu verbessern und Eisprünge zu erkennen. Diese Funktion hat enormes Potenzial. Im Guten wie im Schlechten. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sie ein Hit wird oder ob sie als übergriffig und unheimlich empfunden wird.
Software sei Dank
Die besten Neuerungen im Test mit der Series 8 sind allesamt Software-Neuerungen, die auch ältere Uhren bekommen. Sehr gelungen sind der neue Akku-Sparmodus und die Möglichkeit, nun auch im Ausland per Roaming die Apple Watch zu nutzen.
Insgesamt ist die Apple Watch Series 8 (ab 430 Franken) eine solide, aber wenig bahnbrechende Weiterentwicklung der letztes Jahr sehr gelobten Series 7. Da aber kaum jemand jedes Jahr eine neue Apple Watch kauft, kann man mit der 8er nichts falsch machen. Alles, was an der 7er schon grossartig war (allem voran der grosse Bildschirm), ist auch hier wieder sehr gelungen.
Allerdings ist auch die Laufzeit unverändert. Einen Tag schafft man mit der Uhr, aber am Abend sollte sie auf den Ladepuck. Und nein, mit Android-Handys funktioniert die Uhr immer noch nicht.
Unerwartete Wendung
Aber wie man es von «Game of Thrones» kennt, kommt auch bei diesem Test im letzten Moment noch ein unerwarteter Störenfried vorbei und stiehlt dem vermeintlichen Helden die Show. Nebst der neuen Series 8 hat Apple nämlich mit der neuen Apple Watch SE (ab 270 Franken) eine neue Einsteigeruhr lanciert und am unteren Ende des Uhren-Portfolios endlich ausgemistet.
Und die neue SE hat im Test richtig gut gefallen. Sie hat denselben Prozessor wie die teurere Series 8 und sogar denselben wie die noch teurere Apple Watch Ultra. Verzichten muss man einzig auf die Möglichkeit, ein EKG zu erstellen, Blutsauerstoff zu messen und auf den Immer-an-Bildschirm.
Dass der Bildschirm der SE etwas kleiner als bei der 8er ist und dass die Rückseite aus Plastik statt Keramik ist, ist zwar schade, dürfte aber gerade für den Preis verschmerzbar sein.
Damit hat Apple zum ersten Mal seit Jahren ein Uhrensortiment, bei dem man bei keinem Modell zur Vorsicht raten musste. In jeder Preiskategorie bekommt man nun eine richtig gute Apple Watch, die auch noch lange Updates bekommen wird.
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