Weitere Folgen im Fall LocherKirche zahlt 50’000 Franken an Opfer von Gottfried Locher
Vorwürfe der Grenzüberschreitungen durch eine Mitarbeiterin hatten zum Rücktritt von Kirchenpräsident Locher geführt. Nun erhält die Frau eine finanzielle Genugtuung.
Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) richtet einer Frau eine Pauschale von 50'000 Franken aus. Diese hatte in Zusammenhang mit mutmasslichen Übergriffen und Machtmissbrauch durch den früheren EKS-Präsidenten eine Wiedergutmachung gefordert.
Mit der Pauschale sei zwischen den Parteien nun eine gütliche Einigung erzielt worden, heisst es in einer Mitteilung der EKS vom Dienstag. Die Zahlung erfolge ohne Anerkennung einer Rechtspflicht.
Anwaltskosten und Genugtuung
Die Pauschale deckt gemäss Mitteilung einerseits einen Teil der Kosten für den Anwalt, den die Frau beigezogen hat. Andererseits beinhaltet sie auch eine Genugtuung, welche auf Wunsch der Beschwerdeführerin verschiedenen Organisationen in den Bereichen Gewaltprävention und Opferhilfe zukommen wird.
Die Synode der EKS hatte – ausgehend von einer arbeitsrechtlichen Beschwerde – im Juni 2020 eine Untersuchungskommission eingesetzt. Diese kam zum Schluss, dass der Ende Mai 2020 zurückgetretene EKS-Präsident Gottfried Locher eine ehemalige Mitarbeiterin in ihrer sexuellen, psychischen und spirituellen Integrität verletzt haben soll.
Als Folge der Causa Locher hat die EKS in den vergangenen Monaten verschiedene Massnahmen – etwa ein erweitertes Beschwerdeverfahren – ergriffen. Diese werden der Synode im November zur Kenntnisnahme vorgelegt.
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