AboDebatte um Kirchen«Respektlos»: Reformierte wehren sich gegen Vorwürfe ihres Ex-Chefs
Die Landeskirchen erfüllten Aufgaben für die Gesellschaft, deren Bedeutung weit über die eigene Mitgliedschaft hinausgeht, sagt die Präsidentin der Reformierten.
«Landeskirchen sind Religionsmonopolisten, Relikte einer vergangenen Zeit.» Das schrieb Gottfried Locher, ehemaliger Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz (EKS), in der «SonntagsZeitung». In einem Gastbeitrag begründete er seinen Austritt aus der Kirche. Locher nennt die Landeskirchen «staatliche Körperschaften», «künstlich ernährt durch den Fiskus». Sie kümmerten sich nur noch «um Klima, Gender, Migration, inklusive Sprache» und nicht mehr um «den lieben Gott». Auch deshalb, so Locher, würden die Kirchen so viele Mitglieder verlieren, die ihnen Irrelevanz vorwerfen. Nun hat auch er die Kirche verlassen, die er zehn Jahre lang geleitet hatte.