Haus in MalibuKanye West kauft Strandvilla von Stararchitekt – und zerstört sie
Der streitbare US-Rapper hat ein Meisterwerk des japanischen Architekten Tadao Ando für 57 Millionen Dollar gekauft. Dann liess er es aushöhlen.
![Los Angeles, CA - *EXCLUSIVE* - Kanye West’s $71 million property empire is falling into ruin, these new - exclusive - photos reveal. Ye’s $1.5 million plot he bought from the Cornerstone Christian Church in Northridge, Los Angeles, has descended into what looks more like a rubbish tip with half the main house demolished and knee high weeds . His 3,000-acre $11 million ranch in Cody, WY, has long moved on from the creative hub it was when Ye used it as a base when he was still married to Kim Kardashian and now looks like it has been completely abandoned. His Tadao Ando-designed Malibu beach house, now on sale at a $4 million loss but still an eye-popping $53 million, is nothing but a wrecked shell with crumbling concrete after the star ordered it be completely gutted. And his $6million six-bed seven-bath home along with 300 acres of land in Stokes Canyon, Hidden Hills, CA, is also falling into disrepair with buildings covered in rotting plastic and rubbish strewn everywhere.
Pictured: Kanye West
BACKGRID USA 27 DECEMBER 2023
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Die Fenster sind herausgeschlagen. Die Balustraden rosten in der salzigen Gischt, die vom Pazifik hochweht. Und die Stufen der riesigen Treppe, die so breit ist wie in einem Museum oder einer Fernsehshow, sind übersät mit beunruhigenden, schwarzen Flecken. Wer noch nicht wie Kanye West an Batmophobie leidet, an Angst vor Treppen, kann sie bei diesem Anblick bekommen.
Sich spektakuläre Villen bauen zu lassen, ist seit je ein Hobby der Stars, besonders in L.A. Sie dienen weniger als Unterkunft denn als Generatoren von Schlagzeilen und Homestorys, also: Status; als mediales Spielbein, wenn gerade kein neues Album, kein neuer Film zu feiern ist. Gerne runden die Prominenten ihre öffentliche Persona auch mit vermeintlicher Kunstkompetenz ab, so der Amateurarchitekt Brad Pitt.
Der Hip-Hop-Superstar, Antisemit, Trump-Fan und Schaumschuhdesigner Kanye West, der sich jetzt Ye nennt, hat dieses Bedürfnis, sich selbst millionenteure Denkmäler zu errichten, in der ihm eigenen Weise nun noch zu toppen versucht: indem er, wie der «New Yorker» in einer langen Reportage erzählt, ein millionenteures Denkmal nicht bauen, sondern kaputt machen liess.
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Leider handelt es sich bei seinem Opfer nicht um eine jener durchaus entbehrlichen «McMansions», dieser in den vergangenen 20 Jahren grassierenden, grotesk überdimensionierten Billigvillen, die sich zu den klassischen Hollywoodresidenzen verhalten wie eine Hochzeitstorte zu einem Apfelkuchen. Sondern um ein vergleichsweise bescheidenes 400-Quadratmeter-Schatzkästchen, ein Meisterwerk von Tadao Ando. Der japanische Architekturmönch hatte es erst vor elf Jahren fertiggestellt.
Auf den ersten Blick wirkte es nicht sehr spektakulär, auch weil es kaum eine Armlänge von den benachbarten Häusern entfernt ist. Sie stehen dicht an dicht und mit den Füssen im Wasser am Strand von Malibu, der Surfer- und Celebrity-Gemeinde nördlich von Los Angeles. Dass das Ando-Haus das schlichteste in dieser Zeile ist, war genau das, was Ye dazu brachte, 57 Millionen Dollar dafür zu bezahlen. Doch es war ihm noch nicht schlicht genug. Es hatte schliesslich eine Küche, fliessendes Wasser, Strom. Nichts von all dem wollte er. Er wollte es, wie er seinem Demolateur in einer seiner vielen vom «New Yorker» zitierten Nachrichten schrieb, «simple fresh and cleeeeeean».
West hat das Interesse am Haus verloren
Erst sollte dieser die kostbaren Einbauschränke herausreissen, dann die Fenster und den Kamin, dann alles andere. Ye plante ausserdem, die überbreiten Treppen in Rampen zu verwandeln.
Bei aller zerstörerischer Neigung: Yes Vision bestand ursprünglich nicht darin, aus seiner teuren Immobilie etwas zu machen, was heute an einen von den Behörden gestoppten Schwarzbau in Apulien erinnert. Ye, der ausser Sneakers und Kleidung auch mal Häuser designen wollte, hatte davon geträumt, Andos Zen-Meisterwerk noch mehr «Ando» und noch mehr «Zen» zu machen. Es sollte eine abstrakte Skulptur werden.
Doch wie viele Kanye-West-Geschichten endet auch diese mit einer Niederlage, die er sich selbst beigefügt hat. An dem Haus hat er das Interesse verloren wie eine Katze, die so lange mit einer blutenden Maus spielt, bis sie sich nicht mehr rührt. Er will es nun loswerden für 39 Millionen Dollar, Tendenz fallend. Das ist viel für eine Ruine, aber eben auch 18 Millionen weniger, als er gezahlt hat, bevor er seine Kreativität von der Leine liess. Die Schmach wird umso grösser, wenn man bei Google Earth sechs Kilometer weiterfährt. Dort steht inmitten eines tiefgrünen Parks am Strand etwas, das aus dem All aussieht wie eine superexklusive Rehaklinik. Es ist ein zweites, zehnmal so grosses Tadao-Ando-Meisterwerk. Im vergangenen Jahr kauften es Beyoncé und Jay-Z, Yes ewiger Rivale, für 190 Millionen Dollar. Sie sollen dort sehr glücklich sein.
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