Polizeieinsatz in LuzernVerdächtiger nach zwei antisemitischen Vorfällen festgenommen
Ein junger Mann wurde auf dem Weg zur Synagoge Opfer eines antisemitischen Angriffs. Der mutmassliche Täter beleidigte und verletzte das Opfer leicht.
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Am Donnerstagabend kam es in der Stadt Luzern zu zwei antisemitischen Vorfällen. Ein junger orthodoxer Jude wurde auf dem Weg in die Synagoge an der Bruchstrasse angegriffen. Der Übergriff fand kurz vor der Synagoge statt, bestätigt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, gegenüber 20 Minuten.
Der mutmassliche Täter, ein 46-jähriger Schweizer, beschimpfte den Mann, darauf folgte ein Faustschlag ins Gesicht. «Der Täter hat den Mann am Kopf leicht verletzt», erklärt Kreutner.
Mutmasslicher Täter in Video erkennbar
Im Verlauf des Abends wurde auf den sozialen Medien ein Video eines weiteren Angriffs veröffentlicht und geteilt. «Das Opfer des ersten Vorfalls hat bestätigt, dass es sich um denselben Täter handelt», sagt der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes.
Der mutmassliche Täter beschimpft im Video einen anderen Mann und zeigt dabei auch den Hitlergruss. Eine weitere unbeteiligte Person soll sich zwischen die beiden gestellt haben. «Dadurch konnte möglicherweise eine weitere Handgreiflichkeit verhindert werden», sagt Kreutner. Er nimmt an, dass der zweite Vorfall im selben Zeitraum stattgefunden hat wie der erste.
Kreutner betont, dass es sich um einen der schwerwiegendsten antisemitischen Vorfälle in Luzern handelt.
Verdächtiger bereits festgenommen
Wie der Mediensprecher der Luzerner Polizei Urs Wigger auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt, kann die Luzerner Polizei bezeugen, dass kurz vor 19.15 Uhr im Rahmen der Nahfahndung an der Pfistergasse ein stark angetrunkener 46-jähriger Schweizer festgenommen wurde.
Dies, nachdem es vorgängig zu je einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen war. «Die entsprechenden Ermittlungen sind am Laufen», sagt Wigger. Aufgrund der laufenden Ermittlungen können derzeit keine näheren Angaben zu den beiden Vorfällen gemacht werden.
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