AboRussische Exklave unter Druck«Kaliningrad ist noch nicht Europa, aber schon nicht mehr Russland»
Früher pflegten sie in Kaliningrad beste Verbindungen zum Rest von Russland, aber auch zu den baltischen Nachbarn und ganz Europa. Geblieben ist davon fast nichts.
Igor Pleschkows Betrieb steht still, seine Mitarbeiter hat er in bezahlten Urlaub geschickt. Das hält er einen Monat aus, sagt er im Videogespräch vom Sofa in Kaliningrad, die Sonne scheint in den Raum. Wer kann, liegt in der russischen Ostseeexklave jetzt am Strand. Pleschkow ist erkältet, und seine Sorgen würde er auch am Strand nicht los: Wie kann er einen zweiten Monat Zwangsurlaub bezahlen, einen dritten? «Mein letztes Hemd verkaufen?» Er hustet laut.