LiveTicker: Kandidatenkür bei US-DemokratenHarris versammelt immer mehr Demokraten hinter sichBiden zieht sich aus Präsidentschaftsrennen zurück
Die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen nach Bidens Rückzug als Präsidentschaftskandidat der Demokraten gibt es im Newsticker.
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Hollywood reagiert auf Rückzug Joe Bidens
Film- und Fernsehstars aus Hollywood haben rasch auf den Verzicht von US-Präsident Joe Biden auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten reagiert. In der Mehrzahl der Reaktionen wurde Biden für seine Verdienste um das Land gewürdigt und der Schritt, angesichts der sich auch innerhalb der eigenen Partei zusehends mehrenden Rückzugsaufforderungen nach dem desaströsen TV-Duell mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, als folgerichtig bewertet.
Barbra Streisand, eine Unterstützerin der Demokraten, schrieb am Sonntag im Netzwerk X, man müsse Biden dankbar sein, «dass er unsere Demokratie aufrechterhalten» habe. In seiner vierjährigen Amtszeit habe er Bedeutendes geleistet. Die Sängerin Cher schrieb dagegen bei X, sie fühle sich gemartert, weil sie nicht glaube, dass die Demokraten ohne Biden gewinnen könnten. Es sei an der Zeit, unkonventionell zu denken, erklärte sie und schlug eine geteilte Kandidatur vor.
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In den vergangenen Wochen hatten grosse Namen aus Hollywood damit begonnen, Biden zu einem Kandidaturverzicht aufzufordern. Schauspieler George Clooney, der die Demokratische Partei ebenfalls seit vielen Jahren unterstützt, tat dies unlängst in einem Meinungsbeitrag für die «New York Times». Er liebe Biden, aber die Partei werde mit ihm als Kandidat das Rennen um das Weisse Haus und die Kontrolle im US-Kongress verlieren, schrieb er.
Die Schauspielerin und Sängerin Sheryl Lee Ralph postete am Sonntag ein gemeinsames Foto mit Vizepräsidentin Kamala Harris und schrieb dazu, Biden habe sich für sie als Präsidentschaftskandidatin ausgesprochen.
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Der durch die Rolle des Luke Skywalker in der Star-Wars-Reihe berühmt gewordene Mark Hamill sagte, die Erfolgsbilanz Bidens werde von keinem Präsidenten «zu unseren Lebzeiten» erreicht. «Er hat dem Amt nach vier Jahren der Lügen, Verbrechen, Skandale und des Chaos wieder Ehrlichkeit, Würde und Integrität verliehen» – ein Verweis auf Bidens Vorgänger Trump. Nun sei es die Pflicht patriotischer Amerikaner, den Demokraten zu wählen, der Bidens Erbe ehren und weiterführen werde. Hamill hatte Biden im Mai im Oval Office besucht und ihn in Anlehnung an den Star-Wars-Jedi-Meister Obi Wan-Kenobi scherzhaft «Joe-bi-Wan-Kenobi» genannt.
Schauspieler George Takei erklärte, Biden habe dem Land jahrzehntelang bewundernswert gedient und sei ein sehr erfolgreicher Präsident. Nun gelte es, sich hinter Harris zu versammeln und Trump im November zu schlagen.
Regisseur Rob Reiner erklärte: «Biden ist ein Mann von höchstem Charakter.» Er habe den USA mehr als 50 Jahre lang unermüdlich und effektiv gedient. «Er hat gezeigt, was echte Führung ausmacht, selbstlos und mit tiefem Respekt für unsere Verfassung und die Rechtsstaatlichkeit.»
Der umstrittene Comedian und Schauspieler Russell Brand, der zuletzt wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe im Medieninteresse stand und Wähler dazu aufgefordert hatte, Trump Biden vorzuziehen, schrieb bei X zum Rückzug Bidens und dessen Empfehlung für Harris: «Wir leben in einer wilden Welt.» (DPA)
Respekt und Häme: Die Reaktionen auf Bidens Rückzug
Bereits Spenden in Millionenhöhe für Harris
Die Spendensammelplattform der Demokratischen Partei hat bereits Kleinspenden in Millionenhöhe für den Wahlkampf von US-Vizepräsidentin Kamala Harris eingesammelt. Die Plattform ActBlue teilte mit, es seien bis Sonntagabend 21 Uhr (Ortszeit, ET) 46,7 Millionen Dollar (41,5 Millionen Franken) an Kleinspenden eingegangen.
Das Wahlkampfteam von US-Präsident Joe Biden und die ihm angeschlossenen Gruppen verfügten zuvor über rund 96 Millionen Dollar (85 Millionen Franken) an Barmitteln. Das Republican National Committee (RNC) hatte im Juni Wahlkampfeinnahmen von 102 Millionen Dollar (90,5 Millionen Franken) vermeldet. (DPA)
«Harris for President» – neuer Name des Wahlkampfteams
US-Vizepräsidentin Kamala Harris kann sich bereits voll auf die Wahlkampfmaschinerie von Präsident Joe Biden stützen. Das Wahlkampfteam Bidens änderte am Sonntag offiziell seinen Namen zu «Harris for President». In einer E-Mail rief Biden seine Unterstützer auf, jetzt Geld für den Wahlkampf von Harris zu spenden. Dass er sie zu seiner Vizepräsidentin gemacht habe, sei die beste Entscheidung, die er getroffen habe, schrieb Biden.
Neben Bidens Wahlkampfteam beantragten auch mehrere andere demokratische Unterstützergruppen bereits eine Namensänderung. Damit wurde schon kurz nach dem Ausstieg Bidens deutlich, dass Harris die Nominierung als Kandidatin der Demokratischen Partei nur noch schwer zu nehmen sein wird. Biden und mehrere andere Spitzendemokraten sprachen sich für sie als Ersatzkandidatin aus. (DPA)
Selenski würdigt Biden
Nach dem Verzicht von US-Präsident Joe Biden auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski der Entscheidung Respekt gezollt. «Wir respektieren die heutige schwere aber starke Entscheidung», schrieb Selenski auf der Social-Media-Plattform X.
«Wir werden Präsident Biden immer für seine Führung dankbar sein. Er hat unser Land im dramatischsten Moment der Geschichte unterstützt, er hat uns geholfen, (den russische Präsidenten Wladimir) Putin daran zu hindern, unser Land zu besetzen, und er hat uns in diesem schrecklichen Krieg fortgesetzt unterstützt.»
Delegierte sprechen sich für Kamala Harris aus
Delegierte der US-Demokraten für den Nominierungsparteitag im August haben sich nach dem Rückzug der Präsidentschaftskandidatur Joe Bidens für eine Kandidatur von Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen. «Ich glaube, dass ihre Zeit gekommen ist und sie es verdient hat, unsere Kandidatin zu sein», sagte Paul Pezzella, ein Delegierter aus dem US-Bundesstaat Massachusetts, der sich seit Jahrzehnten für die Demokraten politisch engagiert. Er könne sich keinen Amerikaner vorstellen, der nicht traurig über Bidens Entscheidung sei. Dieser habe sich als Patriot erwiesen.
Lee Cutler, politischer Koordinator des mit dem Gewerkschafts-Dachverband AFL-CIO verbundenen Northeast Area Labor Council, sagte, er wünschte, die Demokraten hätten es geschafft, Biden schon früher zu ersetzen. Zugleich sei er aber auch stolz auf den Präsidenten. «Als wir für Biden gestimmt haben, haben wir auch für Kamala Harris gestimmt», sagte Cutler. (DPA)
Weisses Haus rechnet anscheinend nicht mit Herausforderer für Harris
Im Weissen Haus ist man nach Informationen der Nachrichtenagentur AP zuversichtlich, dass nach dem Rückzug von Präsident Joe Biden seine Stellvertreterin Kamala Harris als demokratische Präsidentschaftskandidatin bestätigt werden wird. Es werde nicht wirklich mit einem ernstzunehmenden Herausforderer für Harris gerechnet, nachdem Biden sich für seine Vizepräsidentin als Ersatzkandidatin ausgesprochen hatte, erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Sonntag aus informierten Kreisen innerhalb der US-Regierung.
Noch bevor Biden seinen Rückzug bekannt gab, waren neben Harris auch der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, und die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, als mögliche Kandidaten ins Spiel gebracht worden. Whitmer hatte aber schon abgewinkt und Newsom betont, er würde Harris unterstützen, sollte sie als Kandidatin nominiert werden. (DPA)
Republikanischer Vize-Kandidat Vance teilt gegen Harris aus
Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance gibt sich auch nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weisse Haus siegesgewiss. «Präsident Trump und ich sind bereit, Amerika zu retten, egal wer an der Spitze der Demokraten steht», schrieb der Senator aus Ohio am Sonntag auf der Plattform X. «Zeigt mir, was ihr drauf habt.»
Gegenüber Vizepräsidentin Kamala Harris, die Biden als Ersatzkandidatin vorschlug, ging Vance sogleich zum Angriff über. Sie habe Bidens Klima- und Migrationspolitik mitgestaltet. «Sie ist für all diese Misserfolge verantwortlich.» (DPA)
Musk: Zeitpunkt von Biden-Rückzug war in Washington bekannt
Tech-Milliardär Elon Musk will über den Rückzug Joe Bidens Bescheid gewusst haben. «Ich habe letzte Woche gehört, dass er sich genau zu diesem Zeitpunkt zurückziehen würde. Das war in DC allgemein bekannt», schrieb Musk auf der Plattform X, die ihm gehört. «Die wirklichen Kräfte, die an der Macht sind, entledigen sich der alten Marionette zugunsten einer, die eine bessere Chance hat, die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie fürchten Trump, weil er keine Marionette ist.» Musk kommentierte den Online-Diskurs um Bidens Rückzug mit etlichen weiteren Beiträgen bei X.
Der Multimilliardär gehört zu den reichsten Menschen der Welt und hat schon mehrfach seine Unterstützung für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump kundgetan. Medienberichten zufolge soll diese Unterstützung im Wahlkampf nicht nur verbal, sondern auch finanzieller Art sein. (DPA)
Harris will «Nominierung gewinnen» und «Trump schlagen»
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat erklärt, sie werde die Nominierung als demokratische Präsidentschaftskandidatin gewinnen und Donald Trump schlagen. Sie fühle sich «geehrt durch die Unterstützung des Präsidenten», erklärte Harris am Sonntag, nachdem sich Biden für eine Kandidatur seiner Stellvertreterin ausgesprochen hatte. «Meine Absicht ist, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen», betonte Harris.
«Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu vereinen – und unsere Nation zu vereinen – um Donald Trump zu besiegen», fügte die 59-Jährige hinzu.
Die frühere Generalstaatsanwältin von Kalifornien und US-Senatorin hatte im Januar 2021 als erste Frau und erste Schwarze das Amt der Vizepräsidentin übernommen. (AFP)
Demokraten beteuern «geordneten Prozess» zu neuem Kandidaten
Nach dem Rückzug von Joe Biden stehen den Demokraten turbulente Wochen bevor. Die Arbeit, die man jetzt leisten müsse, sei «beispiellos», aber klar, teilte die Parteispitze mit. Man werde in den kommenden Tagen «einen transparenten und geordneten Prozess in Gang» setzen, um als geeinte Partei einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu bestimmen, der oder die den Republikaner Donald Trump im November schlagen könne. Die Delegierten seien sich ihrer Verantwortung bewusst, dem amerikanischen Volk rasch einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu präsentieren. (DPA)
Biden zieht sich aus Präsidentschaftsrennen zurück
US-Präsident Joe Biden hat seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November zurückgezogen. Die Entscheidung sei «im besten Interesse meiner Partei und des Landes», erklärte der 81-Jährige am Sonntag auf X. Biden sprach sich für eine Kandidatur seiner Stellvertreterin Kamala Harris aus. Biden kündigte an, die US-Bürger im Laufe der Woche ausführlicher über seine Entscheidung zu informieren.
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DPA/AFP/SDA/Redaktion Tamedia
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