Mangel an AlterswohnungenJetzt wird ihre zu grosse Wohnung doch noch frei
Lange suchte Rosmarie A. vergeblich nach einer kleineren, altersgerechten Alternative, um ihre bisherige, grosse Wohnung abgeben zu können. Nun ist sie fündig geworden.
Viele Seniorinnen und Senioren leben in Wohnungen, die für sie viel zu gross sind. Etwa weil die Kinder ausgezogen sind oder der Partner gestorben ist. Für manche wird das Haus oder die überdimensionierte Wohnung gar zur Last. Wie für Rosmarie A. aus Bassersdorf. Die 79-Jährige möchte ihre grosse Wohnung schon lange freigeben, suchte aber vergeblich nach einer kleineren, altersgerechten Alternative.
Bis ein Artikel dieser Zeitung ihr Problem thematisierte. Seither wird sie von Reaktionen geradezu überflutet. Mehr als 100 Telefonanrufe habe sie erhalten, sagt Rosmarie A. Einer hat sie besonders gefreut, weil er nämlich ihr Problem löste: Sie bekam eine 2,5-Zimmer-Wohnung mitten in Bassersdorf angeboten. «Nur zwei Minuten von der Migros entfernt, im ersten Stock mit Lift, mit einer Küche zum Träumen. Ich bin überglücklich», strahlt die 79-Jährige.
Der Vertrag ist bereits unterschrieben, am 1. Juni kann sie einziehen. Für monatlich 1640 Franken inklusive Nebenkosten. Die Frau, die zuvor in der Wohnung wohnte, ist vor kurzem ins Altersheim gezogen. So erkundigte sich die Vermieterin nach dem Lesen des Artikels bei der Altersbeauftragten der Gemeinde nach der Telefonnummer von Rosmarie A. Jetzt muss die Wohnung nur noch gestrichen werden, den Keller darf die 79-Jährige bereits benutzen.
Das generelle Problem bleibt
Vor allem kann sie jetzt ihre grosse Eigentumswohnung endlich verkaufen. Sie hat gleich mehrere Interessentinnen und Interessenten. Damit ist ihr eigenes Problem gelöst, nicht aber der generelle Mangel an Alterswohnungen, wie Rosmarie A. betont: «Ich kann kaum mehr aus dem Haus, ohne darauf angesprochen zu werden – auch von Personen, die mir fremd sind und mich nur aufgrund des Fotos im Artikel erkannten.» Viele hätten ihr gesagt, sie würden ebenfalls gern in eine kleinere, altersgerechte Wohnung umziehen. Aber man finde ja nichts Passendes und Bezahlbares.
Selbst aus Kanada und Kalifornien erhielt die Bassersdorferin Anrufe von Bekannten, die online davon gelesen haben und ihr zustimmen. «Nun hoffe ich», sagt sie, «dass auch die Leute an den verantwortlichen Stellen den Artikel gelesen haben und vermehrte Anstrengungen diesbezüglich unternehmen.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.