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Meinung

Gastrokolumne
Jakob ist ein Italiener

Das Vitello tonnato ist nicht nur schön angerichtet, es mundet auch.
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«Ein Stern strahlt über Rapperswil» titelte diese Zeitung nach dem letzten Besuch im Jakob am Rapperswiler Hauptplatz. Vor zweieinhalb Jahren kochte noch der famose Markus Burkhard. Inzwischen ist der Sternekoch weitergezogen, und «Jakob» wurde zum Italiener.

Piero und Sonia Francabandiera, in Rapperswil längst bekannt als Gastgeber im La Scala an der Seefront, übernahmen das Restaurant, Tochter Laila führt indes das Hotel.

Bei unserem Besuch an einem regnerischen Donnerstagabend war die Gaststube voll, ohne Reservation hätten wir gleich wieder umkehren können. Das Personal ist jung, freundlich und agiert äusserst speditiv.

Es gibt viel zu schauen: Jimi Hendrix und Janis Joplin grüssen als farbige Porträts von den Wänden und weisen Männlein und Weiblein die richtige Tür zum stillen Örtchen. Anstelle von Tischsets gibt es Vinyl-Langspielplatten, an meinem Platz liegt Antonello Venditti.

Die Apéro-Auswahl geht weit über das Übliche hinaus; so sind unter anderem Pimm’s, Amaretto sour oder Ingwer Spritz im Angebot. Bei den Weinen sticht uns ein weisser Bordeaux, «Entre deux Mers», ins Auge (9 Fr./dl). Die Vorspeisen schmecken vorzüglich, wir würden beide sofort wieder bestellen: Pulpo-Carpaccio, hauchdünn geschnitten und mit einer Zitronen-Olivenöl-Marinade sowie confierten Cherrytomaten (24 Fr.), und das Randen-Avocado-Tatar mit Fetakäse (19 Fr.).

Die Vorspeise: Randen-Avocado-Tatar mit Fetakäse.

Auch der Klassiker des Abends, Vitello tonnato (29 Fr.), ist schön angerichtet. Das Kalbfleisch ist zart, die Thunfischsauce fein gewürzt. Die Tagliatelle an veganer Bolognese-Sauce (27.50 Fr.) kleben teilweise etwas zusammen; die Tomatensauce mit Soja-Gehacktem ist leichter als eine «normale Bolo» und schmeckt (fast) gleich gut.

Die Tagliatelle an veganer Bolognese-Sauce kommen leichter daher als eine «normale Bolo».

Am Nebentisch essen fünf Herren Kalbsgeschnetzeltes mit Rösti, und die Kellnerin erkundigt sich, ob jemand noch Nachschlag möchte. Erfreutes Nicken.

Wir hingegen mögen nur noch ein kleines Dessert. Das «Guguseli» entpuppt sich als Sauerrahmglace mit Cassislikör, Zitronenöl und Pfeffer (9.50 Fr.). Ein gelungener italienisch-schweizerischer Abend findet so seinen Abschluss, und wir stellen fest: Der Stern leuchtet noch immer.

Restaurant Jakob, Hauptplatz 11, 8640 Rapperswil. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag, 9.30 Uhr bis Mitternacht. Dienstag geschlossen.