Jahresrechnung 2023Herrliberg senkt die Steuern, aber der Fiskus nimmt trotzdem mehr ein
Herrliberg schliesst das Rechnungsjahr 2023 um 2 Millionen besser ab als budgetiert. Der Grund dafür sind höhere Steuereinnahmen und niedrigere Investitionen.
Herrliberg kann sich mit einem Ergebnis von 6,6 Millionen Franken nicht nur über ein deutliches Plus freuen, sondern schliesst die Jahresrechnung auch besser ab als budgetiert. Ausgegangen war der Gemeinderat nämlich von einem Plus von fast 4,7 Millionen für das Rechnungsjahr 2023. Der Überschuss ergibt sich aus einem Ertrag von 111,4 Millionen und einem Aufwand von 104,8 Millionen Franken.
Ein Grund für das gute Resultat sind erneut die Grundstückgewinnsteuern, wie einer Mitteilung der Gemeinde zu entnehmen ist. 15,2 Millionen spülten die Handänderungen in die Kasse. Nicht geknackt wird damit aber der Rekord vom Vorjahr, der bei 16,5 Millionen Franken liegt.
2023 galt mit 75 Prozent neu ein um 3 Prozentpunkte niedrigerer Steuerfuss. Dennoch nahm Herrliberg 4,7 Millionen Franken mehr Steuern ein als budgetiert. Diese seien aber zu einem grossen Teil über den höheren Beitrag an den Finanzausgleich wieder abgeflossen.
Reicher ist die Gemeinde aber auch geworden, weil Liegenschaften neu bewertet wurden, wie sie schreibt. Dies habe zu einem Bewertungsgewinn von 3,5 Millionen Franken geführt.
Halb so viel investiert
Zudem hat Herrliberg im Verwaltungsvermögen deutlich weniger investiert als eigentlich geplant. Statt bei 15,9 Millionen liegen die Nettoinvestitionen bei 8,8 Millionen Franken. Laut Gemeinde liegt das primär an einer Vielzahl von Projekten, die sich zeitlich verzögert hätten. Vor allem die Abteilung Tiefbau und Infrastruktur sei im vergangenen Jahr über längere Zeit personell unterdotiert gewesen.
Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 137 Prozent. Im Finanzvermögen hat Herrliberg allerdings die Liegenschaft Forchstrasse 15 für 6,2 Millionen Franken gekauft. Ein Geschäft, das nicht budgetiert war.
Höhere Ausgaben fielen zudem in der Schule an. So habe für kantonal angestelltes Personal, unter anderem für Lehrerinnen und Lehrer, rund 13 Prozent oder 600’000 Franken mehr aufgewendet werden müssen. Krankheitsbedingte Absenzen hätten zudem zu hohen Kosten geführt. Ein weiterer Kostenpunkt: Seit Sommer 2023 gibt es eine zusätzliche halbe erste Klasse.
Das Herrliberger Nettovermögen steigt um 3,3 Millionen auf 19,6 Millionen Franken. Zudem konnte die Gemeinde ihre Darlehen um mehr als 10 Millionen Franken senken. Entsprechend schreibt sie von einer guten Bilanzsituation, die ein Bild der Stärke zeichne und Handlungsoptionen offenlasse.
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