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Maurer-Nachfolge im Bundesrat
Ja, er will – Rösti gibt seine Kandidatur bekannt

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Seine Kandidatur wurde mit der grössten Spannung erwartet. Am Montag setzte SVP-Nationalrat Albert Rösti den Spekulationen ein Ende. Im Gegensatz zu Ständerat Werner Salzmann, der seine Kandidatur bei sich zu Hause in Mülchi  bekannt gab, macht Rösti eine grosse Medienkonferenz im Kursaal Bern.

Der Oberländer Alt-Nationalrat Hansruedi Wandfluh sagt zu Beginn, die Wahlkreisverbände Thun und Berner Oberland hätten Rösti einstimmig zur Wahl empfohlen.

Führungserfahrung

Dann stellt die SVP-Fraktionspräsidentin im Berner Grossen Rat, Barbara Josi,  die schulische Leistung Röstis in den Vordergrund. Die Kandidatur des 55-jährigen basiere auf einer fundierten Aus- und Weiterbildung. Der Ingenieur Agronom ETH promovierte  anschliessend zum Doktor der technischen Wissenschaften. Schliesslich habe er einen Master of Business Administration MBA an der Universität Rochester in New York absolviert – spezialisiert auf das Finanzwesen.

Wandfluh strich danach Röstis berufliche Führungserfahrung heraus. Als Direktor des Verbandes Schweizer Milchproduzenten, Swissmilk, habe er über hundert Angestellte eigenverantwortlich geführt, als Generalsekretär der kantonalbernischen Volkswirtschaftsdirektion habe er für eine reibungslose Organisation von über tausend Angestellten sorgen müssen.

Rösti spricht fliessend französisch

Dass dies so stattfand, bevor Rösti das Wort über seine Motivation ergriff, scheint kein Zufall zu sein. Der Schulsack Röstis ist wohl praller gefüllt als jener seines direkten Konkurrenten in Bern, Werner Salzmann.

Interessant auch, dass Rösti in seinen Ausführungen zuerst fliessend französisch sprach und dabei durchaus staatsmännisch rüber kam.

Nennt die Herausforderungen für die Schweiz

Rösti selbst sagte, er habe sich gefragt «kann ich das, will ich das und sagen Familie sowie Partei Ja?» Alle Fragen könne er nun mit Ja beantworten. 

Für das Bundesratsamt zeigte sich Rösti hoch motiviert. Politik sei für ihn eine Leidenschaft und nicht einfach eine Beschäftigung. Er schilderte die Herausforderungen, die sich der Schweiz stellten – er sei bereit bei den Lösungen mitzuhelfen und diesem Lande Sorge zu tragen.

Wichtig sei es, die Eigenständigkeit, die direkte Demokratie  und Souveränität der Schweiz zu erhalten. Rösti sprach sich auch für gesunde Bundesfinanzen und eine starke Armee aus.

Rösti bezeichnet die Folgen des Ukraine-Kriegs, den drohenden Strommangel, die Rezession und die Pandemie als grösste Herausforderungen. Die Politik müsse nun rasch Antworten auf diese Probleme geben. Gefragt seien stabile Lösungen und eine geeinte Führung, zu beidem wolle er beitragen.

Auf eine Frage hin  sagte Rösti, er stelle den Klimawandel nicht infrage. Er sehe ja zu Hause, wie sich die Gletscher zurückbildeten. «Mit der Lösung der Energiekrise geht für mich die Lösung der Klimakrise einher,» sagte er. Habe man genügend günstigen Strom im Land, würden Bürger,  Familie und Industrie automatisch aus den Fossilen aussteigen.

Die Blocher-Frage

Auf eine Journalistenfrage, ob SVP-Doyen Blocher ihm bereits zur Kandidatur gratuliert habe, reagierte Rösti mit Blick aufs Handy mit einem kleinen Scherz: «Ich habe jetzt noch nicht geschaut», sagte er. Etwas ernster sagte er, er habe festgestellt, dass Christoph Blocher beide Berner Kandidaturen für gut befunden habe.

Zwei Mal betonen Rösti und seine Unterstützer zudem, dass die Kandidatur von Ständerat Werner Salzmann «sehr valabel» sei. Alle am Rednertisch rechnen damit, dass sich zu den beiden Bernern noch weitere Kandidaten oder Kandidatinnen aus anderen Kantonen gesellen werden.

Rösti werden die intaktesten Chancen für die Nachfolge des abtretenden Ueli Maurer attestiert. Innerhalb der Berner Kantonalpartei stösst er allerdings auf starke Konkurrenz. Mit Ständerat Werner Salzmann hat bereits ein profilierter Exponent offiziell sein Interesse am Amt bekundet. Die Berner dürften daher mit Rösti und Salzmann zwei Kandidaten ins Rennen schicken. 

Gilt als Kronfavorit: Ex-Parteipräsident und Nationalrat Albert Rösti.

Damit ist die Kandidatensuche in der Berner SVP am weitesten fortgeschritten. Aus anderen Regionen wie Zürich, Schaffhausen oder der Innerschweiz gab es bislang nur Absagen. Offen ist eine potenzielle Kandidatur der St. Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli. Sie steckt - ähnlich wie in Zürich Regierungsrätin Natalie Rickli - im Dilemma: In St. Gallen wird auch der Ständeratssitz von SP-Urgestein Paul Rechsteiner frei. Ob und falls ja für welche Kandidatur sich Friedli entscheiden wird, ist noch unklar.

Die Zürcher SVP hingegen hat bislang keine Interessenten für die Nachfolge des Zürchers Maurer gefunden. 

beg/rbi