AboUnser digitaler LifestyleIst Streamen schlimmer als Fliegen?
Auch im digitalen Leben belasten wir das Klima. Unser Autor ist der Frage nachgegangen, wie viel Energie eine Google-Suche verbraucht. Wieviel ein Abend mit Netflix. Und, wie man «grüner» klickt.
Eines Abends letzten Herbst, während einer Ferienwoche an der Côte d’Azur, mussten wir erst unsere iPhones konsultieren, bevor wir uns in das Innere einer Pizzeria trauten. Wir standen zögerlich vor dem Restaurant, weil uns der Kellner «La pointure!» zugerufen hatte und vieldeutig mit der Hand gestikulierte. Da wir ihn nicht verstanden, zückte mein Vater sein iPhone, um auf Leo, einer Übersetzungs-App, nachzuschlagen, was uns da eben verunsichert hatte. Auch ich nahm mein Handy und googelte. Der Kellner, erfuhren wir gleichlautend von Google wie der App, meinte damit die Grösse meines Bruders und wollte uns deshalb in einen Bereich mit hoher Decke dirigieren. Nichts Feindseliges also, was uns da entgegenschlug, im Gegenteil, etwas ausgesprochen Freundliches. Ich war dankbar für die Möglichkeiten rascher Problemlösung, die uns die Digitalisierung bietet. Doch ebenso wie die Pizzen und die vorzügliche Tarte Tatin (ebenfalls aus Pizzateig) hat auch diese ihren Preis.