GeldberaterWer digital nicht fit ist, wird von seiner Bank abgehängt
Unternehmen berücksichtigen bei der Umstellung auf digitale Plattformen zu wenig, dass längst nicht alle Kundinnen und Kunden darin geübt sind. Das ist unternehmerisch ungeschickt.
Ich habe bei der Cembra Money Bank einen 6-stelligen Betrag in Kassenobligationen. Nun hat sie die Plattform «mySavings» lanciert. Seitdem habe ich nur Probleme! Muss ich mir Sorgen um mein Konto und Depot machen? J. B.
Nein. Ihr Konto und Ihr Depot sind sicher. Das Problem liegt in der Kundenkommunikation. Die Umstellung auf einen rein digitalen Kanal, wie ihn die Cembra vollzogen hat, ist für einige Kunden anspruchsvoll. Mit der Umstellung kann Cembra Kosten einsparen, zumal keine Kontoauszüge oder Steuerbelege mehr in Papierform versandt werden. Kundinnen und Kunden müssen sich diese über das Portal «mySavings» selbst beschaffen.
Aus Firmen- und Aktionärssicht ist dies nachvollziehbar, aus Kundensicht bringt es auch Nachteile. Sie schreiben, dass Sie für eine telefonische Unterstützung stundenlang in einer Warteschlaufe standen und immer noch Zugangsprobleme haben. Sie sind nicht der einzige Leser, der sich bei mir gemeldet hat.
Ich empfehle Ihnen, sich per E-Mail an die Bank zu wenden. Dann muss sie sich bei Ihnen melden. Unabhängig davon stelle ich fest, dass viele Firmen bei der Umstellung auf digitale Plattformen zu wenig berücksichtigen, dass nicht alle Kunden digital gleich fit sind. Sie riskieren, dass sie Leute abhängen. Das ist unternehmerisch ungeschickt, zumal gerade ältere Menschen häufiger Kassenobligationen, wie sie Cembra anbietet, nutzen.
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