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Tod von Hamas-Führer Haniya
Erdogan lässt Instagram in der Türkei sperren

SYMBOLBILD - 03.07.2024, Berlin: Eine Frau öffnet Instagram auf ihrem Smartphone. (zu dpa: «Instagram in der Türkei gesperrt») Foto: Niklas Graeber/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Niklas Graeber)
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Am Freitagmorgen hat die türkische Regierung die Social Media-Plattform Instagram für alle Nutzer im Land ¨überraschend gesperrt. «Instagram.com wurde aufgrund einer Entscheidung vom 2. August 2024 gesperrt», erklärte die türkische Behörde für Informationstechnologie und Kommunikation (BTK) am Freitag auf ihrer Website. Gründe und voraussichtliche Dauer waren zunächst nicht bekannt.

Zahlreiche Nutzer erklärten im Onlinedienst X, das zum Technologiekonzern Meta gehörige Instagram nicht mehr nutzen zu können, AFP-Journalisten vor Ort bestätigten dies.

Vor der Sperre hatte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Instagram wegen des Umgangs mit Botschaften zur Tötung von Hamas-Chef Ismail Haniya kritisiert. Das Online-Netzwerk verhindere, dass «Menschen Beileidsbotschaften für den Märtyrertod Haniyas veröffentlichen», hatte Präsidentensprecher Fahrettin Altun am Mittwoch auf X erklärt. Dies sei ein «sehr eindeutiger und offensichtlicher Zensurversuch».

Türkischer Trauertag für getöteten Hamas-Chef

Haniya war nach Angaben der islamistischen Hamas und der iranischen Revolutionsgarden in der Nacht zum Mittwoch in Teheran getötet worden. Die Hamas machte Israel dafür verantwortlich. Israel hat sich nicht zur Tötung Haniyas geäussert.

Der türkische Präsident Erdogan hatte für Freitag einen nationalen Trauertag zu Ehren Haniyas ausgerufen. Der Hamas-Chef hatte sich vor dem Grossangriff seiner Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober 2023 häufig in der Türkei aufgehalten, Erdogan hatte ihn auch nach dem Angriff in der Türkei empfangen.

FILE - Turkish President Recep Tayyip Erdogan speaks during a news conference in Ankara, Turkey, May 13, 2024. (AP Photo/Burhan Ozbilici, File).Recep Tayyip Erdogan

Sperrung von Instagram «willkürlich»

Instagram ist in der Türkei ausserordentlich beliebt: Türkischen Medien zufolge haben im Land 50 Millionen der rund 85 Millionen Einwohner ein Nutzerkonto auf der Plattform.

Der türkische Experte für Digitalrecht Yaman Akdeniz bezeichnete die Instagram-Sperre als «willkürlich» und erklärte, für sie könne es «niemals eine Erklärung oder Rechtfertigung» geben».

Die türkischen Behörden haben in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Online-Netzwerke vorübergehend gesperrt, unter anderem Facebook und Twitter, häufig geschah dies nach Attentaten. Zwischen April 2017 und Januar 2020 war auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia nicht ohne weiteres aus der Türkei zugänglich, da in zwei Einträgen stand, es gebe Verbindungen zwischen der Regierung in Ankara und extremistischen Organisationen.  

AFP/fem