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Insektensterben in Nordamerika
Über ein Fünftel der Schmetterlinge in den USA sind verschwunden

Eine Monarchfalter sammelt Nektar in Keystone, Florida, auf einem Gelände, auf dem 194 Häuser gebaut werden sollen, aufgenommen am 1. März 2022.
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Es ist die bislang umfangreichste Studie zum Schmetterlingssterben in den Vereinigten Staaten. Sie zeichnet das Bild eines kontinuierlichen Rückgangs, wie wir ihn schon aus Europa kennen.

Die Analyse, die im Fachjournal «Science» publiziert wurde, umfasst mehr als 76’000 Einzelerhebungen und 554 Schmetterlingsarten – bei 342 davon konnten die Fachleute mit verwertbaren Daten arbeiten. Die Studie zeigt auf, dass in den Jahren zwischen 2000 und 2020 die Gesamtzahl der Schmetterlinge in den USA um 22 Prozent zurückgegangen ist.

Bei einem Drittel der Arten kam es zu einem starken Rückgang. Manche Arten, beispielsweise der Julia’s Skipper, verloren über 90 Prozent ihres Bestandes.

Nahaufnahme eines Julias Skippers (Nastra julia) auf einer Blume mit rosa Blütenblättern, leuchtend grüner Hintergrund.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei 33 Prozent der Arten ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen war, viele davon mit extremen Verlusten – 107 Arten verzeichneten einen Rückgang von mehr als 50 Prozent.

Dies lässt sich in allen Regionen der USA beobachten. Der Südwesten ist am stärksten betroffen, was mit den Erkenntnissen übereinstimmt, dass die Schmetterlingsbestände in trockenen und heissen Klimazonen überproportional stark zurückgehen.

Laut Autoren lassen sich die Gründe für das Schmetterlingssterben auf vielfältige Bedrohungen zurückführen, darunter Pestizideinsatz, Klimawandel und Lebensraumverlust.

Naturschutzmassnahmen gegen Insektensterben dringend erforderlich

«Insektenarten gehen mit Raten von ein bis zwei Prozent pro Jahr zurück, wie mehrere Studien belegen», sagt Co-Autorin Eliza Grames von der Binghamton University in New York in einer Pressemitteilung. «In dieser weiteren Arbeit haben wir eine sehr ähnliche Rückgangsrate festgestellt, was das Bild des weltweiten Insektenschwunds untermauert.»

Die Ökologin und führende Expertin auf diesem Gebiet Elise Zipkin betont ganz klar, dass gehandelt werden muss. «Der Verlust von 22 Prozent der Schmetterlinge in den kontinentalen USA in nur zwei Jahrzehnten ist besorgniserregend und zeigt, dass gross angelegte Naturschutzmassnahmen dringend erforderlich sind.»

Schmetterlinge gelten neben Bienen als einer der wichtigsten Pflanzenbestäuber, unterstützen Pflanzen und Nutzpflanzen und sind Nahrung für zahlreiche Tierarten. Expertinnen und Experten sagen, dass ihr Rückgang die Nahrungsmittelproduktion und das ganze Ökosystem gefährden könnte.

Weiter dienen sie als Indikatoren für die Gesundheit der Umwelt – wenn die Schmetterlingspopulation zurückgeht, ist dies ein Zeichen für Probleme bei anderen Arten.

Schmetterlingspopulation könnte sich mit Schutzmassnahmen erholen

Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass sich die Schmetterlingspopulation möglicherweise erholen könnte, wenn die entsprechenden Schutzmassnahmen ergriffen würden.

Weiter Hoffnung gibt die Erkenntnis, dass Schmetterlinge unter den richtigen Bedingungen das Potenzial für ein schnelles Populationswachstum haben, sodass eine Erholung der Bestände möglich ist.

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