Neue Metaanalyse zum SyndromImpfung reduziert Long-Covid-Risiko um 40 Prozent
Frauen leiden häufiger am Syndrom als Männer, hat eine Studie herausgefunen. Was nach wie vor unbekannt ist, ist, ob es bei allen Corona-Varianten gleich oft vorkommt.
Zwei Impfdosen reduzieren das Risiko von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion um etwa 40 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse, in der britische Forscher ausgewertet haben, was die Entstehung des Post-Covid-Syndroms beeinflusst. So bezeichnen es Fachleute, wenn Symptome wie Kurzatmigkeit, Fatigue und Konzentrationsprobleme drei Monate nach der Infektion noch bestehen. Als Long Covid gelten dagegen Beschwerden, die zwischen vier Wochen und drei Monaten nach der Ansteckung anhalten oder auftreten.
Für ihre Analyse hatte das Team um Vasiliki Tsampasian von der University of East Anglia in Norwich 41 Studien aus verschiedenen Ländern mit insgesamt 860'000 Patienten ausgewertet. Zum Effekt der Impfung fanden die Forscherinnen und Forscher vier Studien, die 250'000 Patienten einschlossen und nach dem Urteil der Autoren alle von hoher Qualität waren.
Risikofaktor Rauchen
Das Team identifizierte zugleich eine Reihe von Faktoren, die die Entstehung von Post-Covid begünstigen. Dazu gehört vor allem die Schwere der akuten Covid-Erkrankung. Patienten, die in der Klinik behandelt werden mussten, hatten ein etwa 2,5-faches Risiko, noch nach drei Monaten an den Folgen zu leiden. Die Forscher schränken ein, dass auch die lange Zeit auf der Intensivstation den Körper schwächen kann. Dennoch hätten Patienten mit schweren Covid-Verläufen ein höheres Risiko für Post-Covid, schreiben die Forscher im Fachblatt «Jama Internal Medicine».
Zugleich bekräftigt die Arbeit den Befund, dass Frauen häufiger von Post-Covid betroffen sind als Männer. Ihr Risiko ist demnach um etwa 50 Prozent erhöht. Die Gründe sind nicht klar; die Autoren verweisen darauf, dass unter anderem weibliche Hormone dazu beitragen könnten, dass Entzündungszustände länger bestehen bleiben. Als weitere Risikofaktoren identifizierte das Team ein Alter über 40 Jahre, Übergewicht und Rauchen. Für diese Faktoren war das Post-Covid-Risiko um circa 10 bis 20 Prozent erhöht. Und auch Vorerkrankungen sind relevant. Vor allem Leiden, die mit einem eingeschränkt arbeitenden Immunsystem einhergehen, die Lungenerkrankung COPD, Angststörungen, Depressionen, Asthma und die koronare Herzkrankheit erhöhten laut Auswertung die Wahrscheinlichkeit für Langzeitfolgen um zwischen 20 und 50 Prozent.
Keine Varianten unterschieden
Die Autoren schränken ein, dass ihre Erkenntnisse aus Beobachtungsstudien stammen, die nicht alle von sehr hoher Qualität seien. Zudem sei nicht sicher, ob tatsächlich alle eingeschlossenen Patienten an Post-Covid litten, da die Diagnosekriterien nicht überall und stets identisch waren. Ausserdem unterscheidet die Analyse nicht zwischen verschiedenen Virusvarianten. Die Autoren gehen aber davon aus, dass die Risikofaktoren für alle Typen von Sars-CoV-2 gelten.
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