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Studie zu Belohnung für Covid-Impfung
Impfprämie schadet Vertrauen in Impfung nicht

Im Impfzentrum Lugano wird der Impfstoff für die vierte Impfung gegen das Coronavirus vorbereitet. (12. Oktober 2022)
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Finanzielle Anreize für Impfungen gegen Covid-19 schaden dem Vertrauen in die Impfung nicht. Eine neue Studie entkräftet entsprechende Befürchtungen. Auch in der Schweiz war wegen Bedenken um negative Folgen einer Impfprämie auf eine solche verzichtet worden.

Eine monetäre Belohnung für die erste Impfdosis hatte keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, sich auch mit einer zweiten oder dritten Dosis impfen zu lassen, zeigte die am Mittwoch im Fachblatt «Nature» veröffentlichte Studie. Dies, obwohl den Studienteilnehmern keine Belohnung für die weiteren Impfdosen angeboten wurde.

«Die Befürchtungen von Politikern und Wissenschaftlern, dass solche Impfprämien längerfristige, gravierende und unbeabsichtigte Folgen haben könnten, haben wir in unserem Kontext widerlegt», sagte Armando Meier von der Universität Lausanne im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er leitete das Forschungsteam zusammen mit Florian Schneider von der Universität Zürich und Pol Campos-Mercade von der Universität Lund (Schweden).

Impfrate gestiegen

Auch auf das Vertrauen in die Wirksamkeit der Impfstoffe und in die Landesregierung hatte die finanzielle Belohnung keine Auswirkung. Ebenso wenig beeinflusste die Prämie die Absicht von Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern Blut zu spenden, oder sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

An der Studie nahmen über 5000 Schwedinnen und Schweden teil. Einem Teil davon wurde dabei eine Prämie von umgerechnet rund 20 Franken für die erste Dosis der Covid-Impfung angeboten. Diese Prämie hatte die Impfrate um 4,2 Prozentpunkte, von rund 72 Prozent auf 76 Prozent erhöht, wie im Oktober 2021 im Fachblatt «Science» publizierte Resultate des gleichen Forschungsteams zeigten.

Politiker am Zug

Diese Ergebnisse seien insbesondere für politische Entscheidungsträger wichtig. «Vor der nächsten Corona- oder Grippewelle könnten solche finanziellen Anreize zur Förderung der Impfquote in Betracht gezogen werden», sagte Meier.

Bisher wurde in der Schweiz darauf verzichtet, eine Impfprämie zu bezahlen. Die Absicht des Bundesrats, eine Prämie für Impf-Vermittlungen auszuzahlen, war auf viel Kritik gestossen. Im September 2021 hatte der Bundesrat den Vorschlag in die Vernehmlassung gegeben, wonach jede Person, die eine ungeimpfte Person zum Piks überredete, mit 50 Franken belohnt würde.

Die Idee fiel bei den Kantonen durch, monetäre Anreize seien der falsche Weg, meinte eine grosse Mehrheit der Kantone. Befürchtet wurde etwa, dass sich so kritische Personen künftig nur noch gegen Bezahlung solidarisch zeigen würden.

SDA/sep