Oscars 2023 «Everything Everywhere All at Once» räumt ab
Diese Nacht wurden die 95. Oscars verliehen. Der Favorit erfüllte die Erwartungen mit sieben von elf möglichen Trophäen. Wer sonst noch abräumte – und wer komplett enttäuschte.
Das Wichtigste in Kürze
In der Nacht auf den 13. März 2023 fand in Los Angeles die 95. Oscar-Verleihung statt.
Der US-Comedian Jimmy Kimmel moderierte die Show zum dritten Mal. Die Bühne betrat er unter anderem mit einem Fallschirm, einem Esel und einer Reihe von Scherzen zum letztjährigen Ohrfeigen-Debakel.
Mit elf Nominationen war «Everything Everywhere All at Once» der grosse Favorit, sieben konnte der Science-Fiction-Film gewinnen. «All Quiet on the Western Front» gewann vier von neun möglichen Trophäen. Lange Zeit war der Antikriegsfilm aus Deutschland vorne gelegen.
«The Banshees of Inisherin» hatte ebenfalls neun Nominationen, ging jedoch leer aus. Eine grosse Enttäuschung für die Dramedy aus Irland. Auch «The Fabelmans» von Steven Spielberg und «Tár» enttäuschten. Sie holten ebenfalls keine einzige Trophäe.
Der rote Teppich fehlte dieses Jahr zum ersten Mal seit den Sechzigerjahren. Stattdessen schritten die Prominenten über einen champagnerfarbenen Teppich. Dieser wurde jedoch schnell dreckig und zum Gespött auf den sozialen Medien.
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Apropos Teppich: Der Preis für das unangenehmste Interview geht an Hugh Grant, der es Ashley Graham mit seinen wortkargen Antworten alles andere als leicht machte.
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Der grosse Abwesende war Tom Cruise – zu Recht. «Top Gun: Maverick» hatte mit einem einzigen Oscar für den Ton eine magere Ausbeute.
Für eine Überraschung sorgte Lady Gaga, die ihren nominierten Song «Hold My Hand» komplett ungeschminkt performte. Wenige Minuten zuvor hatte sie noch ihr gewohnt starkes Make-up getragen.
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Hier geht es allen Gewinnerinnen und Gewinnern der 95. Oscar-Verleihung.
Bester Film: «Everything Everywhere All at Once»
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Er ging mit elf Nominierungen ins Rennen, am Ende gewann der Spielfilm «Everything Everywhere All at Once» deren sieben – auch als bester Film. Es ist eine frenetische und gezielt alberne Science-Fiction-Geschichte um eine Waschsalon-Besitzerin (Michelle Yeoh), die sich in einem multidimensionalen Universum wiederfindet und mittels Kung-Fu und Sexspielzeugen gegen ihre Gegner kämpft – darunter ihre eigene Tochter.
Irgendetwas zwischen Videogame, absurder Kunst und Gehirn-Overload: Die Akademie honorierte da jenen Film mit der offensivsten Originalität. Hollywood feiert den Sieg von «Everything...» aber auch als Triumph für das asiatische Filmemachen: Michelle Yeoh ist die erste Asiatin, die als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, Ko-Regisseur Daniel Kwan der erste Asian American, der einen Oscar fürs Originaldrehbuch gewann.
Mehr zum Oscar-Abräumer 2023 gibt es hier: «Everything Everywhere All at Once».
Bester Hauptdarsteller: Brendan Fraser in «The Whale»
Brendan Fraser nahm seine Trophäe als bester Hauptdarsteller unter Tränen entgegen. Er setzte sich gegen Austin Butler, Colin Farrell, Paul Mescal und Bill Nighy durch. Zum Porträt.
Beste Hauptdarstellerin: Michelle Yeoh
«Alle Mütter sind Superheldinnen», sagte die beste Hauptdarstellerin Michelle Yeoh in ihrer Rede und dankte ihrer eigenen Mutter. Obwohl sie mit Cate Blanchett («Tár»), Ana de Armas («Blonde»), Andrea Riseborough («To Leslie») und Michelle Williams («The Fabelmans») starke Konkurrentinnen hatte, setzte sich die 60-Jährige erwartungsgemäss durch. «Lasst euch von niemanden einreden, dass eure beste Zeit schon vorüber ist», sagte sie weiter. Yeoh schreibt mit ihrem Oscar Geschichte, weil sie die erste asiatische Darstellerin ist, die in dieser Kategorie ausgezeichnet worden ist – Yeoh stammt aus Malaysia und hat chinesische Wurzeln.
Beste Regie: Daniel Kwan und Daniel Scheinert für «Everything Everywhere All at Once»
Daniel Kwan und Daniel Scheinert, besser bekannt als «die Daniels», gewannen in einer Kategorie, in der auch Steven Spielberg nominiert war. Dass die beiden als Musikvideo-Regisseure angefangen haben, sieht man «Everything Everywhere All at Once» an. Daniel Kwan pries in seiner Dankesrede die «befreiende Kraft der Kreativität».
Bester Nebendarsteller: Ke Huy Quan
Ke Huy Quans Konkurrenz aus der Kategorie «Bester Nebendarsteller» – Judd Hirsch aus «The Fabelmans» – hat zwar Geschichte geschrieben: Der 87-Jährige stellte einen neuen Rekord für den längsten Abstand zwischen zwei Oscar-Nominierungen auf: 41 Jahre und 341 Tage. 1980 war er für seine Rolle in «Ordinary People» als bester Nebendarsteller nominiert worden.
Den Oscar gewann dieses Mal jedoch Ke Huy Quan aus «Everything Everywhere All At Once». Dieser freute sich so sehr, dass er während seiner gesamten Rede heulte. «Mama, ich habe gerade einen Oscar gewonnen!» Er habe seinen Traum beinahe aufgegeben, aber seine Frau habe an ihn geglaubt. Sein Rat in die Runde: «Glaubt an eure Träume!»
Hier ist die tränennasse Rede in voller Länge.
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Beste Nebendarstellerin: Jamie Lee Curtis
«Shut up!» waren die ersten Worte, die Jamie Lee Curtis («Everything Everywhere All at Once») sagte, als ihr Name verkündet wurde. Danach sagte sie zum Publikum: «Hört auf mit Klatschen, ich hab nur 45 Sekunden Zeit.» Als sie ihrem Mann, ihren Töchtern und ihren verstorbenen Eltern dankte, war Schluss mit Witzen. Dann musste auch Curtis weinen – und kopierte Ke Huy Quans Spruch: «Ich habe gerade einen Oscar gewonnen!»
Bester internationaler Film: «All Quiet On The Western Front»
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«All Quiet On The Western Front» war gleich zwei Mal als bester Film nominiert: einmal in der Kategorie «Internationaler Film» und einmal in der Hauptkategorie «Bester Film». Immerhin für eine Auszeichnung reichte es.
Bestes Originaldrehbuch: «Everything Everywhere All At Once»
Wie das Originaldrehbuch der beiden Regisseure und Autoren Daniel Scheinert und Daniel Kwan zur verrückten Geschichte im Multiversum wohl ausgesehen hat? Wilde Skizzen mit vielen Querverbindungen über die Seiten hinweg? Wir wissen es nicht. Fakt ist: Scheinert bedankte sich bei all seinen Lehrern, die ihn haben nachsitzen liessen.
Hier gibt es mehr über «Everything Everywhere All At Once» zu lesen.
Beste Kamera: James Friend für «All Quiet On The Western Front»
Mandy Walker hätte die erste Kamerafrau werden können, die jemals die Kategorie «Beste Kamera» gewinnt. Das muss noch warten: Das Rennen machte James Friend für seine Arbeit in «All Quiet On The Western Front».
Bestes adaptiertes Drehbuch: «Women Talking» von Sarah Polley
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Bester Dokumentarfilm: «Nawalny»
Die Hauptperson des Dokumentarfilm-Siegers «Nawalny» ist der inhaftierte Alexei Nawalny. Seine Ehefrau Julija trat ans Mikrofon und sagte: «Mein Ehemann ist im Gefängnis, weil er die Wahrheit gesagt hat, weil er die Demokratie verteidigt hat. Ich träume vom Tag, an dem du frei sein wirst. Bleib stark, mein Lieber.»
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Bester Animationsfilm: «Guillermo del Toro's Pinocchio»
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Bestes Make-up und Haar: «The Whale»
Mehr zum Film «The Whale» und der beeindruckenden Verwandlung von Brendan Fraser lesen Sie hier.
Bester Kurzfilm: «An Irish Goodbye»
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Beste visuelle Effekte: «Avatar: The Way of Water»
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Mit «Avatar: The Way of Water», seinem zweiten Pandora-Film, konnte James Cameron den ersten in Sachen technische Effektleistung noch einmal übertrumpfen. Mehr zum Film lesen Sie hier: «Avatar: The Way Of Water».
Bestes Kostümdesign: Ruth Carter für «Black Panther: Wakanda Forever»
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Warum «Black Panther» die einzige Marvel-Reihe ist, die man mit Begeisterung schauen kann, lesen Sie in diesem Artikel von Pascal Blum: «Black Panther: Wakanda Forever».
Bester Dokumentar-Kurzfilm: «The Elephant Whisperers»
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Bester animierter Kurzfilm: «The Boy, The Mole, The Fox and The Horse»
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Bester Song: «Naatu Naatu» aus «RRR» von M. M. Keeravaani und Chandrabose
Das Actionepos «RRR» ist ein Riesenhit in Indien und strotzt vor Wut gegen die Kolonialisten. Das Kino aus dem Süden des Landes übertrifft gerade den Erfolg von Bollywood. Mehr dazu gibt es hier zu lesen. Den Siegersong «Naatu Naatu», der Oscar-Geschichte geschrieben hat und den Saal zum Tanzen brachte, können Sie hier hören.
Beste Filmmusik: Volker Bertelmann für «All Quiet On The Western Front»
Bester Schnitt: Paul Rogers mit «Everything Everywhere All at Once»
«Everything Everywhere All at Once» ist erst Paul Rogers zweiter Film. Und dafür gab es gleich einen Oscar in der Kategorie «Bester Schnitt».
Bestes Szenenbild: «All Quiet On The Western Front»
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Bester Ton: «Top Gun: Maverick» von Mark Weingarten, James H. Mather, Al Nelson, Chris Burdon, Mark Taylor
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Ob es Tom Cruise geahnt hat? Er war der grosse Abwesende an den Oscars, obwohl «Top Gun: Maverick» gleich sechs Mal nominiert war. Verpasst hat der Schauspieler wenig: Von den erhofften sechs Preisen konnte sich das Film-Team nur eine in der Kategorie «Bester Ton» sichern.
Mehr zum Actionstreifen gibt es hier: «Top Gun: Maverick».
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