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Pech für Triathlet aus Samstagern
Im Schwimmanzug gefangen chancenlos

Nach einem Zwick in den Rücken kann sich Ruedi Wild nicht mehr bücken: Anders als hier 2018 am Ironman 70.3 in Rapperswil-Jona bleibt der Samstagerer in Dubai in seinem Schwimmanzug stecken.
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Bereits nach wenigen geschwommenen Metern wurde ihm klar: «Das kommt nicht gut.» So kam es denn auch. Rückenprobleme setzten Ruedi Wild zu – und sie nahmen nicht ab, im Gegenteil. «In der Wechselzone konnte ich mich vor lauter Schmerz nicht einmal mehr bücken und deshalb den Schwimmanzug nicht ausziehen», schildert der Profi-Triathlet, wie es ihm am Half-Ironman in Dubai erging. In der Hoffnung auf Besserung nahm er die Radstrecke in Angriff – im sogenannten Swim Speed Suit notabene.

Nach einer halben Stunde musste Wild einsehen: «So habe ich keine Chance.» Die Schmerzen im Rücken waren derart gross, dass er nicht weiter in aerodynamischer Position fahren konnte. «So bist du wie ein Luftballon auf dem Velo.» Der Samstagerer sah sich gezwungen, das Rennen aufzugeben. Das hatte sich bereits kurz nach dem Start abgezeichnet: «Bei einem Delphin-Sprung während des langen, flachen Einstiegs ins Wasser habe ich einen Zwick im Rücken verspürt.»

Ganz überraschend seien die Rückenprobleme nicht gekommen, verrät der bald 39-Jährige. «In Vergangenheit hatte ich nie welche, seit drei Wochen aber immer wieder leichte.» Er führt sie auf etwas zu viel Langlauf- und gleichzeitig zu wenig Krafttraining-Einheiten zurück. Erste Therapien zeigten zwar Wirkung, doch «Training- und Wettkampfbelastung sind nicht das gleiche», gibt Wild zu bedenken.

Topwerte im Vorfeld

Der dreifache Sieger des Ironman 70.3 in Rapperswil-Jona ist überzeugt, die Rückenschmerzen rasch in den Griff zu bekommen. Einige Stunden nach dem Rennen sind sie schon abgeklungen. «Daher glaube ich nicht, dass es etwas Gravierendes ist», sagt der gebürtige Richterswiler. Nach über dreimonatiger Pause – Wild hatte zuletzt Anfang Dezember an der Triathlon-WM in Florida als 23. für das beste Schweizer Ergebnis gesorgt – den ersten Wettkampf der Saison nicht beenden zu können, tat ihm weh. «Ich bin sehr enttäuscht, das Rennen wäre mir sehr gut gelegen», seufzt der Spitzenathlet.

In Vergangenheit war Wild jeweils erfolgreich oder zumindest vielversprechend in die Saison gestartet. Dass ihm dies nun in der Wüste nicht gelungen ist, muss er zuerst noch richtig wegstecken. Zumal die Vorbereitung auf die Saison 2021 erstaunlich gut verlaufen sei. «Sehr gut sogar», hebt der Triathlet hervor. «In den jährlichen Leistungstests habe ich sehr gut abgeschnitten, auf dem Velo erzielte ich sogar meine besten Werte der letzten zehn Jahre.» Umso schmerzvoller war für ihn, dies in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht im Rennen zeigen zu können.

Abhaken und vorwärts schauen

Verarbeiten wird Wild den jüngsten Rückschlag wohl rasch. «Ich muss über der Sache stehen und habe darin ja genug Erfahrung», lacht er bereits wieder. 2019 hatte der Samstagerer mehrfach unten durch müssen. Sowohl an den Ironman 70.3-Weltmeisterschaften in Nizza als auch an der Langdistanz-WM im spanischen Pontevedra war er nicht ins Ziel gekommen. Desweitern hatte ihn ein technischer Defekt am Rad am letzten Ironman Switzerland in Zürich ausgebremst. Zudem war Wild im April des selben Jahres während seiner Vorbereitung auf den Ironman 70.3 Oceanside in Florida von einem Auto angefahren worden.

Zeit, um die Rückenschmerzen weiter anzugehen und sich bis zum nächsten Rennen zu rehabilitieren, bleibt dem Profi genug. «Jetzt wird wohl länger kein Wettkampf mehr sein», blickt Wild den kommenden Wochen entgegen. Er rechnet damit, dass die Saison aufgrund der Corona-Pandemie erst ab Mitte Mai oder gar im Juni richtig los geht. Bis dahin liegen noch viele Trainings und falls notwendig Therapien drin. Und im Frühsommer wird Wild ein Jahr älter an den Start gehen – am 3. April wird er 39. Da kann der Rücken halt mal zwicken.