2. Riesenslalom in Kranjska GoraOdermatt ganz oben: In rasantem Tempo zum Gesamtweltcupsieger
Wie schon am Samstag gewinnt Henrik Kristoffersen. Hinter dem Norweger platzieren sich Stefan Brennsteiner und Marco Odermatt, der im Gesamtweltcup nicht mehr einzuholen ist.

Ein achter Rang hätte Marco Odermatt gereicht, aber locker angehen will er es nicht in diesem Riesenslalom von Kranjska Gora, das wäre nicht sein Stil. Also wirft er alles rein, wird am Ende Dritter. Und so sind vor dem Weltcup-Finale von kommender Woche eigentlich keine Fragen mehr offen – der Sieger des Gesamtweltcups 2022 heisst: Marco Odermatt.
Der Nidwaldner ist an diesem Wochenende in Slowenien zum zweiten Mal hintereinander nicht der Beste, das ist der Norweger Henrik Kristoffersen. Das nervt Odermatt, ist es doch seine schlechteste Riesenslalom-Klassierung in dieser Saison, er wurde bisher nur Erster oder Zweiter. Auch der Österreicher Stefan Brennsteiner liegt noch vor ihm, er wird Zweiter.
Gesamtweltcupsieger nennt er sich trotzdem. Er sagte noch vor diesem Rennen, man dürfe ihm gratulieren, wenn er vor dem Weltcup-Finale 300 Punkte Vorsprung auf seinen Konkurrenten Aleksander Aamodt Kilde habe. Die hat er, 329 sind es nun. Odermatt: An der Spitze, einer der Grössten seines Sports. Und das in rasendem Tempo.
Am 9. März 2019 war Odermatt erstmals Dritter im Weltcup, im Riesenslalom von Kranjska Gora. Eine Woche später war er in derselben Disziplin erstmals Zweiter, diesmal in Soldeu. Und am 6. Dezember 2019 gewann er erstmals ein Rennen, es war ein Super-G in Beaver Creek. Seither sind neun Siege und eine Olympische Goldmedaille hinzugekommen.
Und jetzt, etwas mehr als drei Jahre nach seinem ersten Podestplatz gewinnt er die Kugel, die für jeden Skirennfahrer das Grösste überhaupt ist. Odermatt ist der fünfte Schweizer, der Gesamtweltcupsieger wird, nach Pirmin Zurbriggen, Peter Lüscher, Paul Accola und zuletzt vor zwölf Jahren Carlo Janka.
Es ist im Sport immer schwierig mit grossen Prophezeiungen, aber bei Odermatt lagen sie alle richtig. Marcel Hirscher, als er sagte, dieser junge Schweizer würde bald um den Gesamtweltcup mitfahren. Urs Lehmann, als er sagte, die ganze Skiwelt beneide die Schweiz um den 24-Jährigen. Odermatts Saison ist ein endlos andauernder Höhenflug, das beginnt bei den ersten Siegen, geht über das Meisterstück in Adelboden und die Goldmedaille von Peking nach dem Rückschlag im Super-G, als er ausschied.
Zehn Weltcupsiege hat Odermatt errungen. Von allen noch aktiven Fahrern kommen sechs auf mehr: Alexis Pinturault, Henrik Kristoffersen, Dominik Paris, Beat Feuz, Aleksander Kilde und Matthias Mayer. Odermatt ist der Jüngste von ihnen, einzig Kristoffersen (27) und Kilde (29) haben ihren 30. Geburtstag noch vor sich. Auch das verdeutlicht die Geschwindigkeit Odermatts auf der Karriereleiter.
Mit seinem dritten Rang liegt Odermatt nun 329 Punkte vor Kilde. Das heisst, der Norweger hätte rein rechnerisch sogar noch die Möglichkeit, den Schweizer einzuholen. Das ist angesichts der Form und des Vorsprungs Odermatts mehr als unwahrscheinlich. Und bei aller Bescheidenheit, auch der Nidwaldner sagt nach dem Rennen, er glaube nicht daran, dass Kilde im Slalom Punkte holen würde.
Sollte es aber trotzdem dazu kommen, müsste Kilde in der Abfahrt im Super-G und im Riesenslalom auch noch gewinnen und auf gleich drei Nuller Odermatts hoffen.
Neben Odermatt stehen in Kranjska Gora noch vier weitere Schweizer im zweiten Durchgang am Start. Der schnellste von ihnen ist Gino Caviezel, er wird Sechster. Loïc Meillard fährt auf Rang 9, Justin Murisier und Thomas Tumler klassieren sich auf den Rängen 14 und 22.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.