Ski-Weltcup ÖsterreichJunge Camille Rast verblüfft beim Schweizer Abend der Erlösungen
Wendy Holdener ist beim Frauenslalom in Flachau zurück auf dem Podest. Camille Rast und Mélanie Meillard glänzen.
Die Schweizerinnen kriegen an diesem Abend in Flachau das Lachen kaum mehr aus ihren Gesichtern. Wendy Holdener winkt am Ende dieses Spektakels unter Flutlicht in die Richtung, in der sonst Zehntausende den Zielraum in ein Tollhaus verwandeln – und nun ein paar Betreuer klatschen.
Neben ihr steht Mikaela Shiffrin, die ihren ersten Slalomsieg feiert seit dem Unfalltod ihres Vaters. Und Katharina Liensberger, die Aufsteigerin dieses Winters, die immer auf dem Podest stand. Für Holdener dagegen ist es beim fünften Anlauf eine Premiere. Die Erleichterung ist der Schwyzerin anzusehen, auch wenn sie nach dem ersten Lauf mit nur acht Hundertsteln Rückstand auf Shiffrin mit ihrem ersten Sieg in ihrer Paradedisziplin hat liebäugeln können. Rang 3 bedeutet für Holdener: 25. Podestplatz im Slalom. Ohne Sieg. Dafür nimmt sie aus diesem letzten Slalom vor der WM in Cortina d’Ampezzo mit, dass sie wieder gut ist für Plätze ganz vorne.
Rast und Meillard holen WM-Tickets
Als Fünfte beweist auch Michelle Gisin, dass ihre Form weiter stimmt – und findet sich in überraschender Gesellschaft wieder. Direkt hinter ihr: Camille Rast. Die 21-jährige Walliserin hat einen langen Leidensweg hinter sich. 2017 erkrankte sie am Pfeifferschen Drüsenfieber, 2019 erlitt sie einen Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie, verpasste den ganzen letzten Winter. Und meldet sich nun so zurück: mit einer fulminanten Fahrt im ersten Lauf mit Startnummer 57 und einer Aufholjagd im zweiten Durchgang bis auf Rang 6, der die direkte WM-Qualifikation bedeutet. Es ist ihr bestes Resultat im Weltcup. Es kommt für die Slalom-Juniorenweltmeisterin von 2017 genau im richtigen Moment.
Eine Zeit lang liegt sie im Zielraum von Flachau in den Armen einer anderen Leidgeplagten: Mélanie Meillard. Die Neuenburgerin trägt ebenso ihren Teil zu einem geglückten Schweizer Ski-Abend bei. Auch für sie bedeutet der 13. Rang die Qualifikation für die WM und ist eine Erlösung. Als sich Meillard kurz vor Olympia 2018 am Knie verletzte, hallte das lange nach. Ihr Körper stiess das implantierte Band eines Fremden ab, sie litt, körperlich und mental. Eine weitere Operation war nötig. Die Folgesaison verpasste sie, den letzten Winter brach sie frühzeitig ab. Nun strahlt sie wieder. Wie ihre Teamkolleginnen.
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