Preisvergleich in SpitälernHier gibt es die günstigsten Corona-Tests
Wer für die Einreise in ein anderes Land einen negativen Covid-Befund vorlegen muss, zahlt dafür nicht überall gleich viel. Bis zu 80 Franken beträgt der Unterschied.
Wer jetzt noch seinen Deutschland-Urlaub antreten will oder Ferien in Ägypten plant, der muss dort bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Auch andere Länder erlauben es, mit einem aktuellen Negativ-Resultat die Quarantäne zu umgehen oder zu verkürzen. Doch zahlen müssen die Touristen diese Tests selber. Der Bund zahlt nur, wenn Personen wegen Corona-Symptomen zum Abstrich gebeten werden.
Beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» meldeten sich nun Reisende, die verärgert feststellten, dass Private für die Tests nicht überall gleich viel hinblättern müssen. Sie stellten Preise von 137 bis 275 Franken für Abstrich und Laboruntersuchung fest. «Espresso» hat bei den Spitälern nachgefragt und diese mit den Unterschieden konfrontiert. Die hohen Preise wurden demnach mit Tarifen für Notfälle im Tarmed gerechtfertigt. Auch Pflegepauschalen, Falleröffnungen oder Arztgespräche wurden genannt, um die Kosten zu erklären.
Bund definiert Kosten für Symptom-Tests
Der Bund teilt die Kosten für den Test in zwei Teile auf: Die Pauschale für die ärztliche Konsultation beträgt 50 Franken, wie das BAG in seiner «Regelung der Kostenübernahme der Analyse auf Sars-CoV-2 und der damit verbundenen medizinischen Leistungen» festhält. Für externe Laboranalysen dürfen zusätzlich maximal 106 Franken verrechnet werden, für Analysen in den eigenen Spitallaboren 87 Franken. Für einen Corona-Test bei einem Patienten mit Symptomen erhalten die Spitäler vom Bund demnach 137 bis 156 Franken, je nachdem, wo die Laboranalyse stattfindet.
Selbstzahler, die einen Test für die Ferien benötigen, können jedoch nicht auf diese Tarife pochen, sondern müssen darauf schauen, dass ihr Testzentrum nicht weitere Gebühren draufschlägt. Dies ist in einigen Spitälern der Fall, wie «Espresso» in seiner Umfrage festgestellt hat.
Viele verrechnen Standardpreise
Die günstigsten Tests fanden die SRF-Leute in den Zürcher Stadtspitälern Waid und Triemli sowie im Kantonsspital Luzern. Sie verlangen jeweils 137 Franken für Abstrich und Laboruntersuchung. Die Universitätsspitäler Basel und Zürich sowie die Hirslandenkliniken Aarau und Bern verrechnen jeweils 156 Franken. Auch die Permanence am Bahnhof Winterthur und City Notfall Bern listen die Kosten mit 156 Franken auf. Wer in Bern ins Inselspital geht, zahlt bereits 40 Franken mehr – 196 Franken.
Das Spital Uster listet die Kosten auf seiner Seite mit 166 Franken auf – 60 Franken als Pauschale für die ärztliche Konsultation und die Testentnahme sowie 106 Franken, welche das externe Labor Viollier separat in Rechnung stellt.
Das Kantonsspital Graubünden verrechnet bereits 200 Franken und sagt gegenüber der SRF-Sendung, dass dies dem «korrekten Aufwand» entspreche. Zum Test gehört demnach auch ein Gespräch mit einer ärztlichen Fachperson. Die Krankenkasse vergüte 156 Franken, das decke den tatsächlichen Aufwand aber nicht ab. Am teuersten sind die privaten Tests im Kantonsspital Nidwalden in Stans mit 215 Franken sowie im Kantonsspital Uri in Altdorf mit 216 Franken. Letzteres argumentiert, dass man für den Test selber 110 Franken berechne, der Rest seien Drittkosten durch die Analyse im externen Labor. Man informiere die Selbstzahler vor dem Abstrich über die Totalkosten.
Weitere Kosten für Attest
Ferienreisende müssen aber noch weitere Kosten einrechnen, wenn sie den Corona-Test für die Einreise in ein anderes Land benötigen. Für ein Reiseattest werden beispielsweise im Universitätsspital Zürich weitere 15 Franken fällig. Für eine vierköpfige Familie verteuern sich damit die Ägypten-Ferien um mindestens 152 Franken pro Person – oder insgesamt über 600 Franken.
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