Kolumne «Mein Name»Heinz Scherz, 80, Uetikon
Die ZSZ befragt in ihrer Kolumne Menschen mit ungewöhnlichen Namen. Heute: Heinz Scherz aus Uetikon.
«Wenn ich mich mit Scherz vorstelle, kommt ab und zu die Rückmeldung, «ist aber kein Scherz, oder?». Ich bin mir solche Reaktionen gewohnt. Ich war früher Gemeinderat in Uetikon, aber mir ist nie in den Sinn gekommen, für den Wahlkampf oder ein Plakat einen Kalauer mit meinem Nachnamen zu wagen. Heute bin ich älter und gelassener und würde es wohl eher machen. In der Schule waren es nicht die Schulkameraden, die Witze machten, sondern eher die Lehrer. Im Grossen und Ganzen habe ich aber wohl kaum andere Erfahrungen gemacht, wie wenn ich Meier heissen würde.
Scherz ist ein alter Name aus dem Berner Oberland, wo viele Leute so heissen. Mein Heimatort ist Därligen am Thunersee. Mein Grossvater ist von dort nach Zürich ausgewandert. Vor einigen Jahren bin ich mit meiner Frau dort vorbeigekommen. Wir haben die Augen offen gehalten, aber keine weiteren Scherzes gefunden. Später habe ich im Telefonbuch nachgeschaut, und tatsächlich, es gibt offenbar keine Scherzes mehr dort, dafür vier Schärz. Laut meinem Vater ist das die ursprüngliche Version des Nachnamens. Ob der Name von alters her eine andere Bedeutung hat als diejenige, an die wir heute denken, weiss ich nicht. Ich habe immer gehofft, der Name werde einmal von den Idiotikon-Experten auf SRF 1 erklärt, aber das ist bis heute noch nicht geschehen.»
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