Mein NameHeinz Blassnig, 63, Küsnacht
Die ZSZ befragt in ihrer Serie Menschen mit ungewöhnlichen Namen. Heute: Heinz Blassnig aus Küsnacht.
«Den Namen Blassnig gibt es in der Schweiz nicht häufig. Wenn man im Telefonbuch nachschaut, sind es die drei, die mit mir verwandt sind – Frau, Sohn und Tochter – und noch ein paar wenige andere. Meine Eltern sind aus Österreich, wo der Name häufiger ist, in die Schweiz eingewandert. Er kommt dort in verschiedenen Variationen vor, zum Beispiel als Lassnig, Plassnig, Blassnik. Mein Grossvater schrieb den Namen ursprünglich Blassnigg. Mein Vater hat irgendwann das zweite g weggelassen. Als mein Vater ein zweites Mal heiratete, musste er für die Ausstellung neuer Ausweise seinen Tauf- und Geburtsschein vorweisen, wo das zweite g wiederentdeckt wurde. Von da an hiess mein Vater wieder Blassnigg, während ich bei Blassnig blieb. In der Schweiz sorgt der Name ab und zu für Verwirrung bezüglich Schreibweise oder Aussprache. Da muss ich den Namen oft buchstabieren. Einige jüngere Schüler nennen mich manchmal sogar «Plastik», teilweise aus Versehen, aber auch weil sie es lustig finden. Da lache ich dann doch meistens auch mit. Als Erklärung sage ich oft: Blass , so wie wenn jemand keine Farbe im Gesicht hat, und dann Nora – Ida – Georg. In Österreich gibt es hingegen nie Probleme mit meinem Familiennamen. Einmal, vor vielen Jahren, waren wir dort unterwegs, und ich fuhr ein bisschen zu schnell. Ein Polizist hielt mich an, wollte meinen Namen wissen, las ihn im Führerschein und sprach ihn auf Anhieb richtig aus. Für die Busse wollte er 100 Schilling (damals etwa 17 Franken) von mir. Als wir wegfuhren, meinte ich augenzwinkernd zu meiner Frau: Das wars jetzt fast noch wert, dafür, dass er Blassnig gleich richtig ausgesprochen hat.»
Die ZSZ befragt in ihrer Serie Menschen mit ungewöhnlichen Namen. Haben auch Sie einen speziellen Namen? Melden Sie sich: webredaktion@zsz.ch oder Telefon 044 928 55 55.
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