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Bitcoinhändler mit Biss
Hamster trifft bessere Investment-Entscheide als Warren Buffett

Kleiner Investmentstar: Inzwischen schauen Tausende Mr. Goxx beim Handeln von Kryptowährungen zu. 
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Mr. Goxx, Hamster, CEO und Gründer von Goxx Capital, ist erfolgreicher Kryptowährungshändler. Sobald er sein winziges Büro betritt, beginnt die live übertragene Börsensitzung. Rennt Mr. Goxx im Hamsterrad, wird eine von ungefähr 30 digitalen Währungen ausgewählt, mit welcher er danach handelt. Schlüpft der Hamster durch den «Sell»-Tunnel, wird die Währung verkauft, schlüpft er durch den «Buy»-Tunnel, wird die Währung gekauft.

Mit 326 Euro Startkapital legte Mr. Goxx Mitte Juni los, berichtet die BBC. Im ersten Monat machte das junge Unternehmen 7,3 Prozent Verluste. Doch dann startete der Hamster richtig durch. Mitte September erreichte sein Portfolio laut «Business Insider» einen Höchststand von beinahe 580 Euro.

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Für einen Dämpfer sorgte jedoch das Verbot, welches China auf sämtliche Aktivitäten rund um Cyberdevisen im September aussprach. Die Kryptowährungen verloren an Wert und auch der Profit des Hamster-Unternehmens blieb nicht verschont.

Dennoch gelang es dem umtriebigen Tier laut seinem Twitter-Kanal, im Verlauf seiner kurzen Karriere ganze 54,18 Euro zu erwirtschaften (Stand 28.9.2021). Das entspricht einer Rendite von 16,62 Prozent. Damit legt Mr. Goxx eine bessere Leistung hin als wichtige Aktienmärkte wie der FTSE 100 und der Dow Jones, aber auch als das Unternehmen von Warren Buffett. Selbst auf dem Kryptowährungsmarkt liege der Hamster ab und zu knapp vor Bitcoin, der grössten Kryptowährung, berichtet die BBC.

Zufall und Glück

Hinter dem flauschigen Investor stehen zwei alte Studienfreunde aus Deutschland. «Wir haben darüber gescherzt, ob mein Hamster in der Lage wäre, klügere Investitionsentscheidungen zu treffen als wir Menschen», erzählt einer der Mittdreissiger der BBC. Der Besitzer von Mr. Goxx ist Dozent, sein bester Freund aus Studienzeiten Programmierer, beide wollen anonym bleiben.

Es darf vermutet werden, dass Mr. Goxx nicht wirklich etwas von Kryptowährungen versteht. Ein grosses Problem scheint das nicht zu sein. Dass Kursbewegungen auf Finanzmärkten kaum prognostizierbar sind, wurde bereits 1973 durch den Ökonomen Burton Gordon Malkiel und sein Buch «A Random Walk Down Wall Street» bekannt gemacht. Der Ökonom glaubte, dass ein Affe, welcher mit verbundenen Augen mit Dartpfeilen auf die Börsenseite einer Zeitung werfe, genauso gut abschneiden könne wie hoch bezahlte menschliche Anlageexperten.

Seinen Namen verdankt der Hamster Mr. Goxx einem der grössten Skandale in der Kryptoszene. Innert weniger Jahre entwickelte sich eine Handelsplattform namens Mt. Gox. zur grössten Drehscheibe für Bitcoins. Noch schneller aber folgte der Fall. Durch einen Hackerangriff wurden Bitcoins von der Plattform gestohlen, welche damals einen Wert von insgesamt 800 Millionen Dollar hatten. Heute wären sie weitaus mehr wert. Nach weiteren Skandalen und grossem Vertrauensverlust meldete das Unternehmen 2014 seine Insolvenz an.

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Zurzeit sorgt vor allem Chinas jüngster Entscheid, sämtliche Aktivitäten rund um Cyberdevisen für illegal zu erklären, für Wirbel in der Kryptowelt. So dürfen ausländische Kryptobörsen keinerlei Dienstleistungen mehr für Kunden in China anbieten. Inzwischen arbeitet China an einer eigenen digitalen Variante der chinesischen Währung Yuan. Auch andere Notenbanken machen sich inzwischen Gedanken darüber. Der Bundesrat und die Schweizerische Nationalbank hingegen haben sich gegen die Einführung einer digitalen Währung ausgesprochen.

Seine menschlichen Verwalter bestätigen, dass Mr. Goxx genau wie andere erfolgreiche CEOs sein Kommen und Gehen selbst bestimmt. Sein Terminkalender lässt sich auf Twitch einsehen. Was Mr. Goxx mit seinem Gewinn machen möchte, ist unklar. Seine Businesspartner hingegen haben Ideen für die Zukunft. «Uns schweben viele Funktionen vor, die das Ganze noch unterhaltsamer machen und noch mehr Platz für Mr. Goxx zum Herumspielen bieten würden», sagten sie der BBC.