Halo am HimmelDarum war am Samstag eine Nebensonne zu sehen
In weiten Teilen der Schweiz gab es dieses Wochenende ein Wetterphänomen zu bestaunen. Verantwortlich dafür sind Eisplättchen in der Luft.

Am Samstagnachmittag lockte der Föhn mit warmem und sonnigem Wetter viele nach draussen. Wer den Blick in den Himmel richtete, konnte ein Wetterphänomen sehen: eine Nebensonne. Wurde das Spektakel nicht von Wolken verdeckt, konnte man vielerorts das Gesamtpaket bestaunen. Und zwar zwei Nebensonnen und ein 22-Grad-Ring.
Die Nebensonnen erscheinen auf der Höhe der Sonne parallel zum Horizont links und rechts von ihr. Die Ränder leuchten in den Farben des Regenbogens, wobei anders als bei diesem die Spiegelung nach aussen bläulicher erscheint und nach innen rötlicher. Das auffällige Schauspiel wurde in mehreren Kantonen beobachtet: Wie Fotos zeigen, die bei SRF-Meteo hochgeladen wurden, gab es Sichtungen in den Kantonen Luzern, Zug, St. Gallen, Thurgau und Bern.

Auch beim 22-Grad-Ring handelt es sich um eine Haloerscheinung. Die Lichteffekte treten häufig zusammen auf, wie der Arbeitskreis Meteore auf seinem Portal über atmosphärische Erscheinungen schreibt. Dem deutschen Verein zufolge entstehen Nebensonnen, wenn Eisplättchen ungestört fallen können. Dabei richten sich die Plättchen, die die Form eines Prismas haben, horizontal aus. Das Sonnenlicht trifft dann auf eine Fläche des Prismas, wandert hindurch und tritt an der übernächsten Fläche wieder aus.
Halo und Nebensonne kommen häufig vor
Auch am Samstag traten vielerorts die Nebensonnen und der 22-Grad-Ring gleichzeitig auf. Der Ring entsteht ebenfalls aufgrund von Eiskristallen. Diese entstehen durch Wassertröpfchen in Wolken in sehr grosser Höhe, die in der Fachsprache Cirrostratus-Wolken und Cirrus-Wolken genannt werden. Das Sonnenlicht wird in den prismaförmigen Eiskristallen gebrochen. Weil die Kristalle in den Wolken – anders als bei jenen, die für die Nebensonnen sorgen – das Licht in alle Richtungen brechen, breiten sich die Sonnenstrahlen rund um die Sonne aus. Im Winkel von 22 Grad werden sie stark aufgehellt und ein Halo entsteht.

Zu beiden Erscheinungen kommt es laut dem Arbeitskreis Meteore häufig, nämlich an 60 bis 80 Tagen im Jahr. Dazu muss natürlich das Wetter mitspielen.
Seit dem Freitag, an dem Saharastaub für eine rötlich-milchig anmutende Sonne sorgte, wehte der Föhn durch die Schweiz. Die Spitzen waren am Sonntag aber vorüber, wie Meteo Schweiz schrieb. Die neue Woche beginnt den Meteorologen zufolge wechselhaft mit gelegentlichen Regengüssen und Temperaturen um die 13 Grad. Dabei zeigt sich auch die Sonne zwischendurch. Halos und Nebensonnen wird es in den nächsten Tagen aber keine mehr geben. Dazu braucht es Schleierwolken, wie Roger Perret von Meteo-News auf Anfrage sagt. Diese wurden mittlerweile grösstenteils durch Quellwolken abgelöst.
Fehler gefunden?Jetzt melden.