Ski-Genie triumphiertTränen schon vor dem Lauf – Marco Odermatt feiert grössten Sieg
Die rund 13’000 Fans in Adelboden flippen aus, weil der Topfavorit dem immensen Druck standhält: Marco Odermatt siegt auch in Adelboden. Und wie er das tut.
Endlich!
Das Chuenisbärgli ist wieder fest in Schweizer Hand. Natürlich dank ihm, Marco Odermatt, dem in diesem Winter fast alles gelingen will. 14 Jahre nach dem Sieg Marc Berthods gewinnt der Nidwaldner als erster Schweizer den Riesenslalom von Adelboden – und wie er das tut.
Im ersten Lauf ist es seine magistrale Fahrt im Zielhang, dank welcher er die Konkurrenz einmal mehr im Griff hat. In der Entscheidung lässt der 24-jährige Nidwaldner nichts anbrennen, er fährt kontrolliert und weitgehend fehlerlos, rettet 48 Hundertstel Reserve auf den entfesselten Österreicher Manuel Feller ins Ziel. Der französische Gesamt-Weltcupsieger Alexis Pinturault, der im Vorjahr beide Riesenslaloms mit jeweils über einer Sekunde Vorsprung für sich entschieden hatte, wird Dritter.
Odermatt schreit seine Freude heraus. Im SRF-Interview sagt er: «Beim Einschlafen hatte ich das Fenster offen, ich hörte noch Kinder, die meinen Namen riefen. Insgesamt hörte ich meinen Namen am Freitag wohl etwa 20’000 Mal. Das machte mich extrem nervös, weil ich hier unbedingt gewinnen wollte. Unbedingt!»
Schon vor dem zweiten Lauf kullern Odermatt Tränen die Wangen runter, als er auf dem Sessellift sitzt. Viel hat sich angestaut bei ihm, der Druck ist immens gewesen. Fast alle erwarteten den Triumph des Dominators, der in dieser Saison nun vier von fünf Riesenslaloms gewonnen hat und noch einmal Zweiter geworden ist. So etwas haben einzig Jean-Claude Killy, Ingemar Stenmark, Ted Ligety und Marcel Hirscher geschafft. Die Besten der Besten eben.
Starkes Schweizer Teamergebnis
Die Euphorie ist riesig im Berner Oberland. Und Odermatt sagt: «Es gibt gerade nichts Schöneres für mich als diesen Sieg hier.» Im Gesamtweltcup liegt er nun schon 376 Punkte vor Aleksander Kilde, die kleine Kugel für den Gewinn des Riesenslalom-Weltcups ist ihm bereits drei Rennen vor Schluss kaum mehr zu nehmen.
Und Odermatt ist nicht alleine. Hiess es noch vor nicht allzu langer Zeit, die Schweizer würden im Berner Oberland am Druck zerbrechen und nicht ihr gewohntes Niveau erreichen, ist nun vieles anders. Justin Murisier beschenkt sich an seinem 30. Geburtstag gleich selbst, er wird Vierter und verdeutlicht einmal mehr seine Konstanz auf hohem Niveau. Die rund 13’000 Zuschauer belohnen seine Darbietung mit einem «Happy Birthday». Loïc Meillard wiederum fährt auf den ansprechenden 8. Platz.
Noch am Mittwoch war die Piste derart aufgeweicht wegen den warmen Temperaturen, dass es keine Bohrmaschine brauchte, um ein tiefes Loch zu graben. Dank dem Kälteeinbruch sind die Bedingungen nun aber gut, die vielen Schläge aber werden zweifellos zur Herausforderung. Wie so oft hat es der Zielhang in sich, im ersten, stark drehenden Lauf, scheiterten gleich reihenweise Fahrer in den letzten Toren. «Adelboden – das ist einfach der Wahnsinn», resümierte der Österreicher Marco Schwarz (9.). «Hier wirst du physisch extrem gefordert. Schwieriger geht kaum.» Nach dem ersten Durchgang spricht auch Odermatt vom «wohl härtesten Rennen seiner Karriere».
Gino Caviezel, der sich nicht hundertprozentig fit fühlt, zeigt einen starken zweiten Lauf und verbessert sich um sechs Ränge auf Position 11. Am Ende ist er derart erschöpft, dass er nach der Zieldurchfahrt nicht einmal mehr die Kraft zum Bremsen hat – und unsanft in der Abschrankung landet. Auch Cédric Noger (22.) und Daniele Sette (27.) holen Weltcup-Punkte.
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