Riesenslalom in Kranjska GoraEine Aussenseiterin stiehlt allen die Show
Die Kanadierin Valérie Grenier fährt gleich zweimal Laufbestzeit und feiert ihren allerersten Weltcupsieg. Lara Gut-Behrami verpasst das Podest, Mikaela Shiffrin den Rekord.
Verwundert blickte sie auf die Zeitanzeige. Verwundert schauten wohl auch die meisten der Zuschauer. Den Riesenslalom von Kranjska Gora gewann nicht eine der üblichen Verdächtigen, nicht Lara Gut-Behrami oder Marta Bassino, nicht Federica Brignone oder Mikaela Shiffrin. Sondern Valérie Grenier, 26-jährige Kanadierin aus St. Isidore, Ontario. Es ist ihr erstes Podest im Weltcup und ihr erster Sieg.
Ihre Halbzeitführung brachte Grenier im 2. Lauf so souverän ins Ziel, als wäre sie diese Ausgangslage gewohnt: Sie fuhr gleich zweimal Laufbestzeit. Einst eine talentierte Wasserskifahrerin und 2012 in dieser Sportart kanadische Juniorenmeisterin, debütierte Grenier noch im selben Jahr im NorAm-Cup, dem nordamerikanischen Pendant des Alpin-Europacups. 2014 fuhr sie erstmals im Weltcup – acht lange Jahre später folgte nun der erste Triumph. Letzte kanadische Siegerin im Weltcup war im Februar 2016 Marie-Michelle Gagnon in einer Kombination.
Neben der Überraschungssiegerin standen Marta Bassino und Petra Vlhova auf dem Podest. Für Bassino war es der siebte Podestplatz in einem Riesenslalom in Serie, sie und Vlhova machten dank eines starken zweiten Laufs einige Plätze gut im Vergleich zum ersten Durchgang. Dahinter rangieren sich Federica Brignone und mit nur 0,03 Sekunden Rückstand auf die Italienerin mit Lara Gut-Behrami die beste Schweizerin ein. Die Tessinerin, hinter Grenier Zweitbeste des ersten Laufs, verwarf im Ziel enttäuscht die Hände.
Mikaela Shiffrin verpasste als Sechste den sechsten Sieg in Serie, sogar das Podest und auch die Gelegenheit, in Sachen Weltcupsiege mit dem Rekord ihrer Landsfrau Lindsey Vonn gleichzuziehen. Die US-Amerikanerin steht unverändert bei 81 Siegen im Lauf ihrer Karriere, Vonn bei 82.
Angesichts ihres Alters von erst 27 Jahren scheint es gleichwohl nur eine Frage der Zeit, bis sie diesen Rekord im Frauen-Weltcup bricht. Auch die geschlechterübergreifende Rekordmarke von Ingemar Stenmark (86) ist nicht mehr vor der wiedererstarkten Shiffrin sicher. Am Sonntag steht in Kranjska Gora ein zweiter Riesenslalom an.
Für die restlichen Schweizerinnen verlief der Renntag enttäuschend. Michelle Gisin, Zwölfte nach dem 1. Lauf, schied mit guter Zwischenzeit aus. Wendy Holdener meisterte die Piste in Slowenien nicht ohne Probleme und verlor sowohl im ersten als auch im zweiten Lauf Zeit auf die Besten. Am Ende klassierte sie sich auf dem 15. Rang. «Ich hatte in letzter Zeit wenige gute Riesenslalomtrainings», ärgerte sich die Schwyzerin gegenüber SRF. Camille Rast wurde 24., Andrea Ellenberger 25.
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