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Organisationen besorgt
Kritik an Macklemore-Auftritt am Berner Gurtenfestival

Macklemore performs at the Lollapalooza Festival in Berlin on stage at the Olympiastadion, wearing sunglasses and a scarf.
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Die Ankündigung, dass der US-Rapper Macklemore im Juli 2025 am Gurtenfestival in Bern auftreten soll, sorgt für Kritik. Bereits in Deutschland hatte es im Vorfeld seines geplanten Auftritts am Deichbrand-Festival ähnliche Diskussionen gegeben. Der Zentralrat der Juden in Deutschland riet damals vom Konzertbesuch ab. Macklemore, der sich öffentlich pro-palästinensisch geäussert hat und Israels Vorgehen im Gazastreifen scharf kritisiert, bediene dabei auch antisemitischer Motive, so die Kritik. Konkret habe der Musiker das besetzte Westjordanland mit dem Warschauer Ghetto gleichgesetzt.

Die Verantwortlichen des Gurtenfestivals verteidigen ihre Entscheidung. Pressesprecherin Nadine Brönnimann erklärte gegenüber dem «Blick», man stütze sich auf die Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, wonach Kritik an der israelischen Politik nicht per se antisemitisch sei. Zudem setze sich Macklemore regelmässig für Respekt gegenüber allen Religionen und Ethnien ein.

«Macklemore hat jegliches Mass verloren»

Philip Bessermann, Geschäftsleiter der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, widerspricht dieser Einschätzung entschieden. Im «Blick» betont er, dass Kritik an Israel grundsätzlich legitim sei, warnt aber: «Es scheint mir, als hätte Macklemore jedes Mass verloren. Wer sich so engagiert für Palästina äussert, sollte eine Grenze kennen, bevor legitime Kritik in Hass umschlägt. Diese Grenze hat er nun überschritten.»

Bessermann kritisiert insbesondere, dass jüdische Stimmen, die auf Bedrohungen hinweisen, übergangen würden. Dies zeuge von einer «bewussten oder unbewussten Blindheit gegenüber antisemitischen Realitäten».

Auch die Wahl des Veranstaltungsorts stösst ihm sauer auf: «Dass sich ausgerechnet am Gurtenfestival in Bern – einer Stadt mit einer Häufung von problematischen Vorfällen im Kulturbereich – Macklemore eine Bühne geboten wird, passt ins Bild.» Er fordert Kulturbetriebe auf, mehr Verantwortung und Sensibilität im Umgang mit Diskriminierung und Antisemitismus zu zeigen.