Bis zu drei Stunden WartezeitWegen starker Winde: Verzögerungen bei der Anreise der Lauberhorn-Fans
Weil in Wengen der berüchtigte «Guggiföhn» blies, konnten am frühen Morgen die Zubringerbahnen zum Lauberhorn nicht fahren.
Wegen starker Winde mussten die Zubringerbahnen an die Lauberhorn-Piste am frühen Morgen vorübergehend eingestellt werden. Grund dafür ist der sogenannte «Guggiföhn», ein lokal auftretendes Phänomen, bei dem jeweils heftige Windböen auftreten.
Kurz nach 8 Uhr gaben die Organisatoren der Rennen jedoch Entwarnung: «Der Guggiföhn hat sich abgeschwächt», vermelden sie auf Instagram. «Die Bahnen haben den Betrieb aufgenommen und die Anreise der Fans hat begonnen.»
Am Rennprogramm gebe es keine Anpassungen, hiess es weiter. Die Lauberhorn-Abfahrt konnte 12.30 Uhr starten. Die Fans mussten jedoch wegen des Föhnsturms bei der Anreise während des ganzen Morgens mit Verzögerungen rechnen. Und auch die Fahrer mussten sich zunächst gedulden, weil der Wixi-Lift wegen des starken Windes geschlossen war. Kurz vor 10.30 Uhr dann die Entwarnung: Der Lift wurde geöffnet, die Fahrer konnten mit der Inspektion beginnen.
In Grindelwald und Lauterbrunnen, von wo aus die Bahnen Skifans nach Wengen und auf die Kleine Scheidegg an die Abfahrtspiste fahren, betrug die Wartezeit um 9.30 Uhr gemäss Lautsprecherdurchsagen bis zu drei Stunden.
Training fand wegen «Guggiföhn» früher statt
Der «Guggiföhn» war in Wengen bereits im Vorfeld der Lauberhornrennen ein Thema gewesen: Da für den Donnerstag starke Winde prognostiziert waren, entschieden sich die Verantwortlichen, das ursprünglich für Donnerstag vorgesehene zweite Abfahrtstraining auf Mittwoch vorzuverlegen.
Für das Rennwochenende rechneten Meteorologen ursprünglich nur noch mit schwachen Winden am Lauberhorn – hielten aber fest, dass die Windstärken beim «Guggiföhn» sehr schwierig zu prognostizieren seien.
Windstärke hat sich abgeschwächt
Ein Blick auf die Website von Meteo Schweiz am Morgen zeigte: Die Windstärken im Raum Kleine Scheidegg hatten sich seit den frühen Morgenstunden tatsächlich merklich abgeschwächt. Um 6 Uhr waren noch Windgeschwindigkeiten von 67 Kilometer pro Stunde registriert worden. Um 9 Uhr betrugen die Werte noch etwas über 40 Kilometer pro Stunde.
Die Veränderung war auch auf den Grafiken zur Windprognose sichtbar. Die Prognose für den frühen Nachmittag zeigte, dass die Windstärke nicht mehr so sehr im roten Bereich liegt wie noch am Morgen früh.
Der «Guggiföhn» – ein lokales Wetterphänomen
Kommt der Wind in der Jungfrauregion von Südosten, also vom Aletschgletscher her, wird er über den namensgebenden Guggigletscher und durch die Lücke zwischen Mönch und Jungfrau über das Jungfraujoch gedrückt – es kommt dann zum sogenannten «Guggiföhn».
«Die Luft wird auf der windabgewandten Seite des Jungfraumassivs beschleunigt, es kommt zu sogenannten Fallwinden, die sehr starke Windböen auslösen können», erklärt Meteorologe Michael Eichmann von Meteonews.
Wie ausgesetzt der Startbereich der Lauberhornabfahrt sein kann, zeigte sich etwa im November 2019: Damals wurde die sogenannte Startbar, die sich auf der Höhe des Rennstarts befindet, vom Guggiföhn schwer beschädigt. Der Sturm riss der Hütte das ganze Dach weg und trug es 20 Meter weit davon.
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