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Kosten von 35 Millionen Franken
Basler Parlament genehmigt Ausgaben für den ESC 2025

epa10625941 Luke Black of Serbia performs on stage at the start of the Grand Final of the 67th annual Eurovision Song Contest (ESC) at the M&S Bank Arena in Liverpool, Britain, 13 May 2023. Liverpool is hosting the 2023 Eurovision Song Contest on behalf of Ukraine.  EPA/ADAM VAUGHAN
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Die SRG hat Ende August entschieden, dass Basel den Eurovision Song Contest (2025) austragen darf. Der Zuschlag wurde am Mittwoch nun im Basler Grossen Rat diskutiert: Es galt, die Kosten von rund 35 Millionen Franken zu genehmigen.

Der Grosse Rat stimmte am Mittwochnachmittag mit 87 Ja- zu 4 Nein-Stimmen bei 4 Enthaltungen für die Ausgaben. Auch bei den Voten stiess das Geschäft auf wenig Widerstand. Alle Parteien, die im Parlament vertreten sind, sprachen sich für die Austragung und damit die Genehmigung des Budgets aus. Argumentiert wurde von den Parteien von links bis rechts mit der «Chance für Basel, die es zu ergreifen gilt».

Einzelne Gegenstimmen und kritische Voten brachten die Themen Nachhaltigkeit und Sicherheit auf den Tisch. So sei die Basler Polizei wegen Personalmangels sowieso schon am Anschlag, kritisierte SVP-Grossrätin Gianna Hablützel-Bürki.

Regierungspräsident Conradin Cramer versicherte, dass man die Wahrung der Sicherheit ermöglichen könne. Die Basler Polizei habe Erfahrung mit Grossanlässen. Es handle sich zudem um einen Schweizer Anlass, Basel verantworte die Sicherheit nicht alleine. Zum Thema CO2-Ausstoss versicherte Cramer: «Wir wollen zeigen, wie man so einen Grossanlass nachhaltig gestalten kann. Das sind wir unserer Position als Klimastadt schuldig.»

Ausgaben von 37,5 Millionen Franken

Der Regierungsrat beantragte für diverse Bereiche wie Infrastruktur, Sicherheit und Rettung, Transporte, Unterkünfte, Welcome-Aktionen und Rahmenveranstaltungen die Summe von gesamthaft 37,46 Millionen Franken. Da bereits im laufenden Jahr Vorbereitungsarbeiten nötig sind, die im Budget 2024 nicht enthalten sind, wurden von diesen Ausgaben eine Million Franken als Nachtragskredit beantragt.

Abgezogen werden bei den Gesamtkosten die erwarteten Einnahmen von 2,5 Millionen Franken aus der «Arena Plus», die am Finaltag im St.-Jakob-Park eingerichtet wird. Dann soll ein Festival stattfinden, für das Tickets verkauft werden. Diese sollen dafür sorgen, dass die «Arena Plus» kostentragend ist. Die Kosten für das geplante Eurovision-Village übernimmt der Swisslos-Fonds. Netto rechnet der Kanton entsprechend insgesamt mit Ausgaben von knapp 35 Millionen Franken für den ESC.

Lukrativer Event

Mit der Zustimmung des Grossen Rats ist die nächste politische Hürde für die Austragung in Basel geschafft. Zuvor hatte vergangene Woche bereits die Finanzkommission des Grossen Rats grünes Licht gegeben. «12 Points für Basel. Dieser Zuschlag für Basel ist historisch», sagt Finanzkommissionspräsident Joël Thüring (SVP) am Mittwoch. «Ein Ja zum ESC ist auch ein Ja zum Standort Basel.»

Der Event stiess bereits im Vorfeld auf breite politische Unterstützung in Basel. Im Juni hatte sich der Grosse Rat per Resolution für eine Austragung in Basel ausgesprochen.

«Der ESC soll ein Fest für die ganze Bevölkerung werden», kündigte Cramer im Parlament an. «Die Wertschöpfung ist gigantisch.» Der Eurovision Song Contest ist der grösste Musikwettbewerb der Welt. Für die Austragungsstadt ist der Event lukrativer als etwa die Durchführung von Olympischen Spielen. Der wirtschaftliche Effekt für eine Host-City beträgt laut einer Studie der Universität Liverpool aus dem Jahr 2023 für die drei Jahre nach dem Event rund 300 Millionen Franken. Auf diese Studie bezieht sich die Basler Regierung mit ihrer Argumentation für die Ausgaben. Der Werbeeffekt ist riesig: Mindestens 150 Millionen Menschen weltweit schauen jeweils den Final. Für die Basler Austragung ist dieser auf den 17. Mai 2025 angesetzt.

Referendum angekündigt

Mit dem Ja des Grossen Rats ist das Thema ESC auf politischer Ebene noch nicht zwingend erledigt. Die christlich-nationalkonservative Partei EDU hat bereits im Vorfeld angekündigt, gegen das erwartete Ja des Basler Parlaments das Referendum zu ergreifen. Die Partei will eine Durchführung des Events in der Schweiz verhindern. Zu einem späteren Zeitpunkt lesen Sie auf dieser Plattform ein Porträt zum Gesicht der EDU-Kampagne.

Sammelt die EDU im Kanton Basel-Stadt 2000 Unterschriften gegen den Entscheid, kommt das Geschäft an die Urne. Die Basler Staatskanzlei hat die allfällige Abstimmung auf den 24. November angesetzt.

Nachdem Basel den Zuschlag für den ESC von der SRG erhalten hatte, sagte Regierungspräsident Conradin Cramer gegenüber dieser Redaktion: «Falls das EDU-Referendum an der Urne erfolgreich sein sollte, was ich nicht glaube, wäre der Kredit für den ESC nicht genehmigt. Entsprechend könnte Basel die Ausgaben nicht tätigen, und man müsste zusammen mit der SRG die Situation neu analysieren.» Der ESC könnte dann nicht in der geplanten Dimension in Basel stattfinden. «Das ist das Worst-Case-Szenario. Wir werden alles daransetzen, dass dies nicht eintritt, indem wir Überzeugungsarbeit leisten und den Menschen in Basel zeigen, was der ESC für Basel bringt – auch für jene, die generell nicht viel damit anfangen können.»