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Grippe und Erkältungen
Was gegen nächtliches Husten und Schniefen hilft

A sick woman sneezes into a napkin, lies in bed, has the flu or a cold.
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Die Grippe- und Erkältungssaison ist noch nicht überstanden. Derzeit sind zahlreiche Menschen krank. Diejenigen, die unter Husten, Fieber, Kopfschmerzen oder einer laufenden oder verstopften Nase leiden, werden feststellen, dass es ihnen nachts oft schlechter geht.

Das ist keine Einbildung. Daran sind mehrere Faktoren schuld, angefangen beim zirkadianen Rhythmus, der inneren Uhr des Körpers. Wenn die Sonne untergeht, signalisiert das Gehirn nicht nur, dass es Zeit zum Schlafen ist, sondern es werden gleichzeitig bestimmte Immunzellen aktiver. Jede Nacht werden diese Zellen an verschiedenen Stellen des Körpers rekrutiert, um nach eindringenden Krankheitserregern wie Viren und Bakterien Ausschau zu halten.

«Wenn diese Immunzellen Viren erkennen und bekämpfen, können die Prozesse Reizungen und Entzündungen hervorrufen, die dazu führen, dass sich die Atemwegssymptome nachts verschlimmern», sagt Diego Hijano, Spezialist für pädiatrische Infektionskrankheiten am St. Jude Children’s Research Hospital in Memphis.

Bestimmte Hormone wie Cortisol folgen ebenfalls einem zirkadianen Rhythmus. Der Cortisolspiegel ist morgens am höchsten, was dazu beitragen kann, dass Entzündungen während des Tages unterdrückt und damit die Symptome gedämpft werden. Wenn der Cortisolspiegel am Abend zu sinken beginnt, können die Symptome wieder aufflammen.

Kratzen im Hals ist nicht mehr zu ignorieren

Ein weiterer Faktor, der Husten- und Erkältungssymptome nachts verschlimmern kann, ist der Schleim, der sich im hinteren Teil des Rachens ansammelt, wenn man sich hinlegt. Das kann einen Hustenreiz auslösen, um die Atemwege zu befreien. «Tagsüber ist die Ansammlung von Schleim weniger problematisch, weil er abfliesst, wenn man aufrecht steht und sich bewegt», sagt Juan Chiriboga-Hurtado, Facharzt für Familienmedizin an der University of Southern California.

Der Mangel an Ablenkungen – was normalerweise gut für den Schlaf ist – macht es ausserdem schwieriger, das Kratzen im Hals zu ignorieren. Und die Umgebungsbedingungen im Schlafzimmer, etwa trockene Luft, könnten zusätzlich die Atemwege reizen, so Chiriboga-Hurtado.

Andere Krankheiten wie Allergien, Asthma und die Refluxkrankheit (Sodbrennen) stehen ebenfalls mit Husten in Verbindung, der sich aus denselben Gründen nachts verschlimmert, wie der Mediziner sagt. Und einige Medikamente, wie bestimmte Blutdrucksenker, können ebenfalls zu verstärktem Husten führen.

Bei den meisten Menschen mit einer Erkältung sollte der nächtliche Husten zusammen mit anderen Symptomen innerhalb von fünf bis sieben Tagen abklingen, so Chiriboga-Hurtado. In manchen Fällen kann ein Husten zwei Wochen oder länger anhalten. Wenn sich der Husten jedoch nach drei Wochen nicht bessert, sollte man einen Arzt aufsuchen, um zu prüfen, ob es eine andere Ursache geben könnte.

Viel trinken, heisse Bäder, Nasendusche

Zum Glück gibt es einige Hausmittel, die helfen können, Husten und Erkältungssymptome in der Nacht zu lindern. Hijano empfiehlt, tagsüber mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Schleim dünner zu halten und die Sekretansammlung zu verringern, wenn man sich hinlegt. Ein heisses Bad, die Verwendung eines Nasensprays mit Kochsalzlösung oder das Spülen der Nase mit einer Nasendusche vor dem Schlafengehen können den Schleim ebenfalls verdünnen. Diese Massnahmen seien besonders hilfreich für kleine Kinder, die sich nicht selbst die Nase putzen könnten, so Hijano.

Betroffene können auch nachts einen Luftbefeuchter benutzen, um die Nasengänge mit Feuchtigkeit zu versorgen. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent in Räumen die Übertragung von Atemwegsviren verringert und Symptome wie Husten oder eine verstopfte Nase lindern kann. Hilfreich kann auch sein, den Kopf mit zusätzlichen Kissen hochzulegen, damit der Schleim besser abfliessen kann, während man schläft. Bei Kleinkindern sollten die Eltern einen Keil unter die Matratze legen, so Hijano, da Kissen für Kleinkinder nicht als sicher gälten.

Bei Erwachsenen können bestimmte Hustensirups mit dem Wirkstoff Dextromethorphan Linderung verschaffen, die den Hustenreiz verringern. Und Hustenlöser können helfen, den Schleim zu verflüssigen, sodass er leichter abgehustet werden kann. Hingegen sind Produkte mit dem Inhaltsstoff Phenylephrin nicht mehr empfohlen, seit ein Beratungsgremium der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) festgestellt hat, dass dieser Inhaltsstoff bei verstopfter Nase nicht wirkt.

Eine weitere Möglichkeit sei die Verwendung von Hustentropfen oder Honig (allerdings nicht für Kinder unter einem Jahr), die verhindern könnten, dass der Hals trocken und gereizt werde, so Chiriboga-Hurtado.

«Husten kann den Schlaf sehr stören. Und Schlaf ist wichtig für die Genesung», sagte er und rät den Kranken: «Was immer Sie tun können, um sich auszuruhen, hilft Ihnen, sich schneller zu erholen.»

Übernahme NYT, Bearbeitung: Anke Fossgreen