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Streit um «Golf von Amerika»
Weisses Haus will AP-Reporter weiter von Veranstaltungen ausschliessen

Donald Trump spricht im Oval Office des Weissen Hauses, Washington, DC, während der Unterzeichnung eines Exekutivbefehls zur ’workforce optimization initiative’ am 11. Februar 2025.
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Das Weisse Haus hat am Mittwoch angekündigt, Journalisten der Nachrichtenagentur AP weiter von Veranstaltungen des US-Präsidenten Donald Trump auszuschliessen. Der Grund dafür ist ein Namensstreit. Die AP verwendet weiterhin die Bezeichnung Golf von Mexiko, der nach Trumps jüngstem Dekret nun den Namen Golf von Amerika tragen soll. Am Dienstag verwehrte das Weisse Haus AP-Reportern deshalb den Zutritt zu zwei Veranstaltungen. Nun gab die Trump-Regierung bekannt, man werde Nachrichtenorganisationen, die sich weigern, Trumps neuen Namen für den Meerbusen zu verwenden, weiterhin ausschliessen. (Lesen Sie hier: Jetzt ist der «Golf von Amerika» auf Google Maps und in Apple Karten angekommen)

Die Medien verbreiteten «Lügen», sagte die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt. Es sei eine Tatsache, «dass das Gewässer vor der Küste Louisianas Golf von Amerika heisst, und ich verstehe nicht, warum die Medien es nicht so nennen wollen». Tatsächlich umfasst der Golf von Mexiko teilweise Gewässer, die nicht zu den Vereinigten Staaten gehören, sondern zu Mexiko und Kuba. Er wird deshalb seit mehr als 400 Jahren Golf von Mexiko genannt. Als globale Nachrichtenagentur will die AP nach eigenen Angaben sicherstellen, dass Ortsnamen für alle Zielgruppen leicht erkennbar sind und behält die ursprüngliche Bezeichnung aus diesem Grund bei. Die Vorgabe, das so genannte AP Stylebook, wird von Journalisten auf der ganzen Welt benutzt.

Trumps Fehde mit den Medien

Die Chefredakteurin der AP, Julie Pace, nannte die Entscheidung der Trump-Regierung, die AP zu bestrafen, alarmierend. «Es gehört zu den grundlegenden Prinzipien des ersten Verfassungszusatzes, dass die Regierung nicht gegen die Öffentlichkeit oder die Presse für das, was sie sagen, Vergeltung üben kann», teilte sie am Mittwoch mit.

Das Weisse Haus sagte, man behalte sich das Recht vor, «zu entscheiden, wer ins Oval Office gehen darf». Leavitt argumentierte, dass «so ziemlich jede andere Quelle in diesem Raum dieses Gewässer als den Golf von Amerika anerkannt habe». Tatsächlich hat zwar der Fernsehsender Fox News die Bezeichnung Trump entsprechend geändert, die «New York Times» oder die «Washington Post» sind allerdings dem Beispiel der AP gefolgt.

Wenn der Presse gestattet wird, über Veranstaltungen im Weissen Haus zu berichten, bei denen der Platz knapp ist, wird in der Regel nur eine kleine Gruppe von Journalisten zugelassen. Die AP, die Nachrichten an Tausende von Kunden weiterleitet, gehörte in den vergangenen Regierungen traditionell zu diesem Pool.

Auch Apple zeigt «Golf von Amerika» in seinen Karten an

Nach Google folgt nun auch Apple in seiner Karten-App der von US-Präsident Donald Trump verfügten Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika. Der neue Name wird zunächst nur Nutzern in den USA angezeigt, eine Anpassung in anderen Regionen soll aber folgen, wie Apple dem Finanzdienst Bloomberg mitteilte.

In Google Maps wird der Meerbusen für Nutzer in den USA nur als Golf von Amerika angezeigt, anderswo sind beide Bezeichnungen zu sehen. Wie Apple die Namensänderung ausserhalb der USA umsetzen wird, blieb zunächst unklar. Am Dienstag wurde in der US-Version der App bereits die neue Bezeichnung angezeigt.

Trump hatte die Umbenennung kurz nach seinem Amtsantritt vor gut drei Wochen angeordnet. Der Name «Golf von Mexiko» ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Trumps Erlass zufolge gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen von Mexiko und Kuba.

DPA/wy