Streit um «Golf von Amerika»Donald Trump lässt AP-Reporter nicht ins Weisse Haus
Donald Trump hat ein schwieriges Verhältnis zu den Medien – vor allem, wenn sie ihm nicht folgen. Ein AP-Reporter bekommt dies nun zu spüren.
![Donald Trump spricht im Oval Office des Weissen Hauses, Washington, DC, während der Unterzeichnung eines Exekutivbefehls zur ’workforce optimization initiative’ am 11. Februar 2025.](https://cdn.unitycms.io/images/7bzTKINe4GY8hqCa-osPPr.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=adPTnYuduyY)
US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben der Associated Press (AP) einen Reporter der US-Nachrichtenagentur von der Berichterstattung über ein Event im Weissen Haus ausgeschlossen. Der Ausschluss sei mit der Weigerung von AP begründet worden, der Wortwahl des Weissen Hauses zu folgen, das den Golf von Mexiko in «Golf von Amerika» umbenannt hatte.
«Es ist alarmierend, dass die Trump-Administration AP für ihren unabhängigen Journalismus bestraft», heisst es in einem Statement von AP-Chefredakteurin Julie Pace. «Unseren Zugang zum Oval Office auf der Grundlage von Inhalten der AP-Sprache einzuschränken, beeinträchtigt nicht nur ernstlich den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen Nachrichten, sondern verletzt schlicht den ersten Verfassungszusatz», heisst es in dem Statement weiter.
Trumps Fehde mit den Medien
Die Korrespondenten-Vereinigung des Weissen Hauses betonte in einer Stellungnahme: «Das Weisse Haus kann nicht diktieren, wie Nachrichtenmedien berichten, und es sollte auch nicht einzelne Journalisten bestrafen, weil es mit den Entscheidungen ihrer Vorgesetzten nicht einverstanden ist.» Die Vereinigung stehe an der Seite der AP und rufe das Weisse Haus auf, seinen Kurs rasch zu korrigieren.
Die AP verfügt über einen Styleguide, in dem etwa Schreibweisen, eine bestimmte Wortwahl oder der Verzicht darauf sowie Berichterstattungsprinzipien niedergelegt sind, die weltweit von Nachrichtenmedien als Vorbild herangezogen werden.
Trump hat eine lange Tradition von Fehden mit Medienorganisationen und auch einzelnen Reportern. Während seiner ersten Amtszeit hatte er etwa dem CNN-Reporter im Weissen Haus, Jim Acosta, während einer Pressekonferenz das Mikrofon entziehen lassen, nachdem der Journalist mehrere kritische Nachfragen gestellt hatte.
Auch Apple zeigt «Golf von Amerika» in seinen Karten an
Nach Google folgt nun auch Apple in seiner Karten-App der von US-Präsident Donald Trump verfügten Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika. Der neue Name wird zunächst nur Nutzern in den USA angezeigt, eine Anpassung in anderen Regionen soll aber folgen, wie Apple dem Finanzdienst Bloomberg mitteilte.
In Google Maps wird der Meerbusen für Nutzer in den USA nur als Golf von Amerika angezeigt, anderswo sind beide Bezeichnungen zu sehen. Wie Apple die Namensänderung ausserhalb der USA umsetzen wird, blieb zunächst unklar. Am Dienstag wurde in der US-Version der App bereits die neue Bezeichnung angezeigt.
Trump hatte die Umbenennung kurz nach seinem Amtsantritt vor gut drei Wochen angeordnet. Der Name «Golf von Mexiko» ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Trumps Erlass zufolge gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen von Mexiko und Kuba.
DPA/chk
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