Corona-Medienkonferenz«Die Maskenpflicht kann bald teilweise gelockert werden»
Sinkende Fallzahlen, Impfkampagne, indische Variante: Virginie Masserey vom BAG und Kantonsarzt Rudolf Hauri informieren über die Pandemie. Wir haben live berichtet.
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Das Wichtigste in Kürze:
Trotz der Öffnungen gehen die Fallzahlen, Spitaleinweisungen und Todesfälle weiter zurück.
Gleichzeitig nimmt die Impfkampagne Fahrt auf.
Der Impfstoff ab 12 Jahren steht kurz vor der Zulassung.
Büro, Beiz Badi — ab dem 31. Mai ist mit den neuen Lockerungen vieles wieder möglich: Das müssen Sie über die nächsten Corona-Lockerungen wissen.
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Und hier gelangen Sie zur grossen Impf-Übersicht: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen.
Indische Virusvariante bedroht Lockerungspläne der Briten
Das Land, das durch einen relativ strikten Lockdown, gekoppelt mit einer perfekt organisierten Impfaktion, in der Bevölkerung für Zuversicht gesorgt hatte, verzeichnet derzeit die höchsten Infektionszahlen seit März. Wissenschaftler warnen öffentlich davor, die eigentlich für den 21. Juni vorgesehene völlige Öffnung des Landes umzusetzen.
Noch zu Ostern hatte Premierminister Boris Johnson versprochen, dass es bei der schrittweisen Aufhebung des Lockdown «kein Zurück» mehr geben wird. Nun heisst es aus der Downing Street, dass man abwarte; weitere Entscheidungen oder Korrekturen des Öffnungsplanes sind planmässig auf den 14. Juni vorgesehen.
Beginn der dritten Welle
Er glaube, die dritte Welle habe begonnen, sagte Martin McKee, Professor für europäische öffentliche Gesundheit am Londoner Institut für Hygiene, dem «Guardian». Es sei klar ersichtlich, dass die aktuellen Schutzmassnahmen in vielen Teilen des Landes den rasanten Anstieg der Fälle nicht aufhalte, so der Experte. «Wenn es kein Wunder gibt, ist die weitere Öffnung im Juni ein grosses Risiko.»
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Die indische Variante des Coronavirus macht in Grossbritannien mittlerweile vielerorts zwei Drittel aller Fälle aus. Am letzten Mittwoch meldete die britische Gesundheitsbehörde fast 7000 Fälle dieser Variante – mehr als doppelt so viele wie in der Vorwoche. Die zuerst in Indien entdeckte Variante könnte bis zu 80 Prozent leichter übertragbar sein als die bislang vorherrschende britische Variante. Das sagte der Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College London in einer Onlinepressekonferenz letzte Woche. Es gebe dazu aber noch keine belastbaren Daten, so der Wissenschaftler weiter. Gewiss sei bislang nur, dass B.1.617.2 einen Vorteil habe.
Der Impfpass wird öffentlich durchgecheckt
Bis Ende Juni soll das Covid-Zertifikat des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation (BIT) landesweit eingeführt sein. Ab 7. Juni stellen die Kantone erste Zertifikate aus. Um die Sicherheit zu gewährleisten, stellt das BIT den Quellcode des Zertifikats für einen öffentlichen Test zur Verfügung.
Derzeit laufen die Arbeiten im Amt, wie das BIT am Montag mitteilte. Ab dem 7. Juni folgt die schrittweise Einführung. Bis dahin läuft die Überprüfung von Funktionalitäten und Handhabung des Systems. Das nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) begleitet die Sicherheitsanalysen.
Zusätzlich kann die Öffentlichkeit das System einem Härtefalltest unterziehen. Die dabei festgestellten Lücken werden aufgenommen und fliessen laufend in die Entwicklung ein. Das NCSC nimmt die Meldungen seit Montag entgegen, bewertet die Inhalte, priorisiert sie und veranlasst notwendige Anpassungen beim BIT.
Die Testergebnisse können alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der NCSC-Webseite in einem Formular erfassen. Diese Rückmeldungen werden regelmässig aktualisiert und sind öffentlich einsehbar.
Lesen Sie zum Thema: Kritik am Corona-Zertifikat — Zu aufwendig, zu kompliziert: Kantone befürchten Impfpass-Debakel
Covid-Impfung für Minderjährige
Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung.
Die Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic dürfte Pfizer/Biontech ebenfalls ab dem Alter von zwölf Jahren freigeben. Das bestätigte Swissmedic-Sprecher Lukas Jaggi letzte Woche: «Wir rechnen damit, den Impfstoff für 12- bis 15-Jährige in Kürze freigeben zu können, sofern die Daten stimmen.» Der andere in der Schweiz erhältliche Impfstoff von Moderna dürfte in einigen Wochen für Zwölfjährige freigegeben werden. Die Firma gab bekannt, ihren Antrag dafür im Juni einzureichen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Jugendliche können sich impfen lassen – auch wenn die Eltern dagegen sind
Alain Berset befürwortet Impfung von Jugendlichen
Alain Berset befürwortet die Impfung von Jugendlichen gegen das Coronavirus. Der Gesundheitsminister stellte gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS am Sonntag fest, dass diese Impfstoffe bei Jugendlichen sehr gut wirkten.
Eine gewisse Immunität sei notwendig, um aus der gesundheitlichen Krisensituation herauszukommen, erklärte der Gesundheitsminister in der RTS-Tagesschau. In diesem Sinne sei die Zulassung der Impfung von Jugendlichen «der nächste Schritt», nachdem inzwischen in mehreren Kantonen die Senkung des Impfalters auf 16 Jahre beschlossen worden sei.
Der Impfstoff habe bei jungen Menschen eine fast hundertprozentige Wirksamkeit. Damit Jugendliche in der Schweiz geimpft werden könnten, brauche es noch den Entscheid von Swissmedic und die Empfehlung der Eidgenössischen Impfkommission, so Berset weiter.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Freitag die Verwendung des Impfstoffs von Pfizer/Biontech gegen Covid-19 für 12- bis 15-Jährige genehmigt. Es ist der erste Impfstoff, der in den 27 Ländern der Europäischen Union für Jugendliche zugelassen wurde. In den USA und Kanada ist der Impfstoff für diese Altersgruppe bereits weit verbreitet.
Ausgangslage
Ein Mittagessen im Innern eines Restaurants: Das ist seit Montag zum ersten Mal seit Weihnachten wieder möglich (Lesen Sie zu den neuen Corona-Regeln: Büro, Beiz und Badi – was seit Montag wieder möglich ist). Wegen des schönen Wetters gaben aber noch viele Gäste den Terrassen den Vorzug, wie ein Augenschein in verschiedenen Schweizer Städten ergab.
So blieben in der Altstadt von Aarau am Mittag die Innenräume weitgehend leer, die Aussenplätze von Restaurants und Take-Aways hingegen waren gut besetzt. Ausserdem hielten sich zahlreiche Restaurants an die Tradition: «Montag Ruhetag».
In der Basler Innenstadt und im Kleinbasel blieb der grosse Ansturm auf die Innenbereiche der Restaurants ebenfalls aus. Auch hier lockte die Sonne die Besucherinnen und Besucher eher auf die Terrassen.
Bereits am Morgen bevorzugten es in Zürich und Winterthur viele Kundinnen und Kunden, ihren Kaffee draussen auf der Terrasse zu geniessen. Auch in Neuenburg war noch kein Ansturm auf die Innenräume sichtbar. Doch die Montage seien traditionell eher ruhig, sagte eine Angestellte.
Auch Hallen- und Thermalbäder sowie Wellness-Einrichtungen konnten ihre Tore wieder öffnen. Trotz des schönen Wetters war die Sauna im Freizeitzentrum Säntispark in Abtwil SG fast vollständig ausgelastet.
/aru
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