Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Prozess in Los Angeles
Freispruch für Rapper A$AP Rocky – emotionale Szenen im Gerichtssaal

Rakim Mayers, alias A$AP Rocky, hört das Urteil in seinem Strafprozess wegen Körperverletzung im Clara Shortridge Foltz Criminal Justice Center in Los Angeles, Kalifornien, am 18. Februar 2025. A$AP Rocky wird nicht schuldig gesprochen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Emotionale Szenen im Gericht: Der US-Rapper A$AP Rocky (36) ist in einem Strafprozess um Körperverletzung freigesprochen worden. Als die Geschworenen ihr Urteil nach kurzen Beratungen am Dienstag in Los Angeles bekanntgeben, bricht im Gerichtsaal lauter Jubel aus. Der Sänger stürmt in die Zuschauerreihen, um Angehörige zu umarmen, darunter seine Partnerin, die Sängerin Rihanna. «Danke, dass ihr mir das Leben gerettet habt», sagte der Musiker den Geschworenen, bevor diese den Gerichtssaal in Los Angeles verliessen. Im Falle einer Verurteilung hätten Rocky 24 Jahre Haft gedroht.

A$AP Rocky, mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers, wurde vorgeworfen, im November 2021 in einem Streit mit seinem Bekannten A$AP Relli eine Waffe gezogen und auf diesen geschossen zu haben. Dieser hatte ausgesagt, er sei durch Streifschüsse an den Knöcheln seiner Hände bei dem Vorfall leicht verletzt worden. Rocky und Relli gehörten während ihrer Schulzeit in New York zu einer Gruppe junger Künstler, die sich A$AP – für Always Strive and Prosper (etwa: Stets streben und Erfolg haben) – nannten und sich zunächst nahestanden. Als Rocky Erfolg mit seiner Musik hatte, verschlechterte sich die Beziehung und endete schliesslich mit den Schüssen vom 6. November 2021.

Rocky plädierte auf nicht schuldig

Rocky plädierte auf nicht schuldig und ging im Laufe des Prozesses ein hohes Risiko ein, indem er ein Angebot der Staatsanwaltschaft ausschlug, im Gegenzug für ein Schuldgeständnis für nur 180 Tage ins Gefängnis zu gehen. Der Rapper setzte auf die Geschworenen. Diese waren in ihrem Urteil zumindest der Meinung, dass es begründete Zweifel an seiner Schuld gab.

Die Verteidigung von Rocky hatte immer wieder behauptet, dass es sich bei der Waffe, mit der er die Tat begangen haben soll, nur um eine Requisite gehandelt habe. Rockys Anwalt Joe Tacopina nannte den Hauptzeugen und Kläger A$AP Relli einen «wütenden pathologischen Lügner».

Dem US-Rapper drohte eine lange Haftstrafe. Im Bild: A$AP Rocky springt nach der Urteilsverkündung zu Partnerin Rihanna, die in der ersten Reihe sass.

Bis zum Beginn des Prozesses kam die falsche Waffe allerdings nie zur Sprache. Und weder die Verteidigung noch die Anklage legte eine Waffe als Beweisstück vor. Darüber waren die Geschworenen vor ihren Beratungen informiert worden. Unklar blieb, ob sie Rocky für nicht schuldig befanden, weil sie glaubten, dass er tatsächlich eine Requisitenwaffe bei sich trug, oder ob sie der Meinung waren, dass er sich gegen Relli verteidigt habe. Bei ihrer Entscheidung müssen die Geschworenen lediglich zu einem gemeinsamen Schluss kommen, sie aber nicht begründen.

Staatsanwalt wirft Partnerin Rihanna Manipulation vor

Rocky ist in einer Partnerschaft mit US-Superstar Rihanna. Die beiden haben zwei Söhne: den zweijährigen RZA Athelston und den einjährigen Riot Rose. In seinem Schlussplädoyer hatte Staatsanwalt John Lewin die Geschworenen aufgefordert, sich nicht von den prominenten oder familiären Aspekten des Falles beeinflussen zu lassen, und deutete an, dass Rihanna die Kinder zu den Schlussplädoyers mitbrachte, um die Geschworenen zu manipulieren. «Es ist Ihnen nicht gestattet, darüber nachzudenken, wie sich dies auf Rihanna und seine Kinder auswirken könnte», sagte der Staatsanwalt. Als das Urteil am Dienstag verlesen wurde, weinte Rihanna und umarmte Rocky Anwälte.

Rihanna und Rakim Mayers, bekannt als A$AP Rocky, verlassen das Clara Shortridge Foltz Criminal Justice Center in Los Angeles am 18. Februar 2025 nach dem Freispruch in seinem Körperverletzungsprozess.

Nach dem Urteilsspruch sagte Rockys Anwalt Tacopina, dass dieser Rihanna vor dem Prozess schützen wollte und sie «nicht hier haben wollte», aber «wilde Pferde konnten sie nicht fernhalten». Er glaube, der Prozess sei «eine lebensverändernde Erfahrung» für das Paar gewesen.

Film mit A$AP Rocky im Berlinale-Wettbewerb

Bei der Berlinale wurde diese Woche ein Film mit A$AP Rocky als Nebendarsteller gezeigt. Die Premiere der Tragikomödie «If I Had Legs I’d Kick You» fand ohne den Partner von Popstar Rihanna statt. Auf den Prozess gegen den Rapper angesprochen, sagte Regisseurin Mary Bronstein in Berlin: «Ich kann nur sagen, dass die Zusammenarbeit mit ihm wunderbar war. Der Dreh mit ihm war ganz toll und wir haben das sehr genossen.» Hauptdarstellerin Rose Byrne ergänzte: «Ja, das kann ich nur bestätigen.»

In dem Wettbewerbsbeitrag von Bronstein ist A$AP Rocky an der Seite von Schauspielerin Byrne und Talkshow-Moderator Conan O’Brien zu sehen. Im Film geht es um eine Mutter (Byrne), die am Rande eines Nervenzusammenbruchs steht.

DPA/wy