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Meinung

Kommentar zur Spielsucht
Geldspielgesetz: Politik muss nachjustieren

Online-Kasinos boomten während Corona. 
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BotTalk

Das Argument war zentral: Mit dem neuen Geldspielgesetz sollte die Prävention gegen Spielsucht gestärkt werden. Es war ein Versprechen, das die Befürworterinnen und Befürworter im Abstimmungskampf zum Gesetz vorbrachten. Von links bis rechts unterstützten Parteien das neue Gesetz, das Online-Kasinos legal machte. Die Tatsache, dass nur Schweizer Anbieter solche Glücksspiele anbieten dürfen, war sozusagen die Garantie für besseren Schutz. Die Argumentation verfing, fast 73 Prozent stimmten 2018 für das Gesetz.

Ganz anders sahen dies Suchtexperten: Sie wiesen schon damals darauf hin, dass es mit der Einführung von Online-Glücksspielen zu mehr Süchtigen kommen werde. Das ist nun offenbar eingetroffen – noch verstärkt durch die Pandemie.

Dies ist kein Wunder. Die meisten von uns hatten plötzlich mehr Zeit, vielleicht war uns sogar etwas langweilig, die Zeit am Handy dürfte bei vielen zugenommen haben. Da überrascht es nicht, dass einige auf den Websites der Online-Kasinos landeten. Und dort eine Spielsucht entwickelten.

Nun stehen die Parteien in der Verantwortung, die das Gesetz damals im Abstimmungskampf unterstützten.

Verstärkt wurde dies noch, als im Frühjahr 2020 Schweizer Kasinos eine gross angelegte Werbekampagne starteten. Sie wies auf den Umstand hin, dass die Kasinos zwar physisch zu, aber online erreichbar seien. Das hat bei vielen die Lust am Glücksspiel geweckt. Die Online-Kasinos profitierten stark, machten achtmal so viel Umsatz wie ein Jahr zuvor.

Klar, es gibt bereits heute Kontrollen, und es gibt Präventionskampagnen gegen die Spielsucht. Das ist gut so. Doch offenbar reicht es nicht.

Darum muss nachjustiert werden. Den Betreibern muss genauer auf die Finger geschaut, die Prävention deutlich verstärkt werden – zum Schutz der Spielerinnen und Spieler. Nun stehen die Parteien in der Verantwortung, die das Gesetz damals im Abstimmungskampf unterstützten. Es ist ihre Aufgabe, die Mängel, die jetzt offensichtlich werden, zu korrigieren. Und das möglichst rasch.