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Gefragtes Propan
Geht uns im Sommer das Gas fürs Grillieren aus? 

Ein voll belegter Gasgrill: Die Propan-Versorgung sei sichergestellt, sagen Branchenvertreter. 
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Kommt das Gas, mit dem wir unseren Grill befeuern, aus Russland?

Der Treibstoff vieler Schweizer Grills ist kein Erdgas, wie es etwa aus Russland kommt, sondern Propangas oder kurz LPG (Liquefied Petroleum Gas). «Der grösste Teil des in der Schweiz verwendeten Propangases kommt aus der Raffinerie in Cressier NE», erklärt Stefan Theiler, Geschäftsführer von Vitogaz Schweiz. Das Unternehmen aus Cornaux NE ist einer der grossen Lieferanten im Land.

Propangas wird in der Raffinerie aus Rohöl gewonnen. Danach wird es in Gasflaschen abgefüllt und gelagert. Schon unter geringem Druck wird es flüssig, und es braucht keine Kühlung. Der Vorteil: Wenn es flüssig ist, enthält es sehr viel Energie auf kleinem Raum. Das flüssige Propangas ist aber nicht mit LNG, dem verflüssigten Erdgas, zu verwechseln.

Kann auch Propangas knapp werden?

«Die Versorgungslage ist ganz anders als beim Erdgas», sagt Stefan Theiler von Vitogaz: Camper beim Grillieren.  

«Aus heutiger Sicht ist keine Knappheit zu erwarten», sagt Marc Weidmann, Verkaufschef beim Gasanbieter Pangas aus Dagmersellen LU. Denn derzeit gebe es keine erhöhte Nachfrage von Privathaushalten nach Propangas. «Im März haben wir sehr viel mehr Gas in Flaschen verkauft als sonst, damals haben sich wohl viele Abnehmer Reserven geschaffen», sagt Theiler von Vitogaz. Der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine liess die Verkäufe hochschnellen. Die Hochsaison im Flaschengeschäft sei eigentlich der Sommer, dann wird in der Schweiz vielerorts mit Gas grilliert.

«Da mit Propangas teils auch geheizt wird, steigt der Bedarf im Winter an», sagt Theiler. Der zusätzliche Bedarf wird mit Importen aus den Niederlanden, Frankreich oder Deutschland gedeckt. «Die Versorgungslage ist damit ganz anders als beim Erdgas, es gibt genügend», so Theiler. Die Lager würden für mehrere Wochen reichen.

Aber steigt der Preis?

Zwar seien auch die Preise für Propangas zuletzt etwas angestiegen, aber nicht so stark wie beim Erdgas, so Theiler. Der Anstieg ist eher vergleichbar mit demjenigen beim Benzin oder beim Diesel.

Wenn Firmen Angst um das Erdgas haben müssen, können sie denn nicht auch auf Propan einsetzen?

Genau das passiert. «Wir haben derzeit sehr viele Anfragen von Industriekunden, welche vom Erdgas wegwollen», so Theiler. Der Umstieg klappe schon mit kleinen technischen Veränderungen und komme die Firmen sogar günstiger, denn Propangas hat sich weniger stark verteuert als Erdgas. Das wichtigste Argument sei aber die Versorgungssicherheit. Mit Propangas kann der Kunde sich sein eigenes Lager vor Ort vorhalten. Damit können sich die Unternehmen also eine gewisse Reserve schaffen und sich absichern.

Bleiben dann die Grillflaschen doch leer, wenn die Industrieunternehmen das Propangas aufkaufen?

Holzkohle ist bei vielen Grillmeistern beliebt. 

«Wir haben genügend Gas», versichert Theiler. Auch könnten viele Industriekunden gar nicht so schnell von Erd- auf Propangas umsteigen. Entscheidet sich ein Grosskunde für den Umstieg, braucht er einen LPG-Tank. Auch die seien sehr gefragt, die Lieferfrist der Tanks beträgt mehrere Monate.

Gas- oder Holzkohlegrill: Was schadet der Umwelt eigentlich weniger?

Die Art des Grills, also Holzkohle, Gas oder Elektro, spielt nur eine Nebenrolle. Zwar verursacht ein Holzkohlegrill wesentlich mehr CO₂-Emissionen als ein Gasgrill, wichtiger ist aber, was auf dem Grill landet. Das zeigt eine deutsche Ökobilanz-Studie des TÜV Rheinland aus dem Jahr 2011. Demnach werde der Grossteil der klimarelevanten Emissionen durch das Grillgut verursacht. So haben etwa Maiskolben oder Pilze einen deutlich kleineren CO₂-Fussabdruck als etwa Rindfleisch.